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Weiter führt Redner an, dafs es ihn etwas seltsam berührt habe, dafs der Whitwellsche Winderhitzer so mit Stillschweigen übergangen worden sei; nach seiner Erfahrung haben sie sich im Betrieb gut bewährt und waren leicht der Reinigung zugänglich, ein nach seiner Ansicht sehr wichtiger Umstand, da bei weitern nicht aller Staub durch eine Explosion entfernbar sei, es dazu vielmehr eines von Zeit zu Zeit zu wiederholenden mühsamen Abkratzens bedürfe. Wenn er sich aber für den Fall einer Neuanlage für steinerne Winderhitzer ausgesprochen habe, so gebe er damit gleichzeitig den Rath, für die Möglichkeit einer gründlichen Reinigung Sorge zu tragen. Redner schliefst damit, dafs man nach seiner Ansicht mit Hochöfen mit gut und in ge nügendem Mafse angelegten Röhrenapparaten im Weltkampf nicht Zurückbleiben würde. William Whittoell führt das erwähnte Still schweigen über seine Winderhitzer auf den Um stand zurück, dafs ihre Leistung eine allseitig zufriedenstellende gewesen ist. Ferner theilt er mit, dafs auf den Thornaby - Works der Koks- consum bei zwei Hochöfen von 60 Fufs Höhe und 25 Fufs Kohlensackweite im 9.bezw. 11. Jahre nach ihrer Anlage von ursprünglich 31,09 Cwt. (1579 kg) auf 24,03 Cwt. (1221 kg) gesunken sei, nachdem sie Röhrenapparate eingebaut hätten. Bei einem späteren Umbau habe man die Oefen erhöht und steinerne Winderhitzer angelegt, wo durch der Koksconsum auf durchschnittlich 21,79 Cwt. (1107 kg) gefallen sei. Es walte dort das Bestreben vor, die besten Erze und besten Koks zu verwenden, um ein siliciumfreies Eisen zu erhalten, welches einen um 112 bis 21/2 •6 höheren Preis erziele. Es ginge ihr Bestreben, reine Materialien zu verwenden, so weit, dafs sie das bei ihnen fallende Schlackeneisen nachMiddles- borough verkauften. Hier schaltet Ed. Williams die Bemerkung ein, dafs es ein offenes Geheimnifs sei, dafs das Thomas- Roheisen aus Schlackeneisen erzeugt werde. Redner kommt dann auf die Behauptung Cochranes zurück, in welcher 20 Cwt. (1016 kg) Ersparnifs im Koksverbrauch, 10 Cwt. (508 kg) durch Cowpersche Winderhitzer und 10 Cwt. durch sonstige Verbesserungen, als Aenderungen in der Form und Beschickung angegeben sind. Cowper habe die durch die nach seinem System erbauten Winderhitzer bewirkte jährliche Ersparnifs als deren Anlagekosten, d. i. 9 200000 , gleichkommend angegeben. Wie grofs wird dann, fragt Redner, die durch seine Winderhitzer, deren Anlagekosten sich bis zum Betrage von 20 000 000 076 belaufen, bewirkte Ersparnifs sein, wenn man dieselbe auf gleicher Grundlage berechnet? Er neige mehr dazu, die von Hawdon* angegebene Ersparnifs als die richtige * Vergl. »Stahl und Eisen«, Nr. 8 d. J. anzuerkennen, gemäfs welcher durch den Ersatz von Röhrenapparaten durch steinerne Winderhitzer jährlich 26 000 e/6 pro Hochofen erspart werden. Der von Wood als durchschnittlicher Koksconsum des Cleveland-Districtes angegebene Satz von 223/4 Cwt. (1155 kg) trifft nach Redners An sicht für die dortigen Hochöfen mit Röhrenappa raten zu, für mit steinernen Winderhitzern aus gerüstete Hochöfen könne man 11/2 Cwt. (75 kg) weniger annehmen. Die Zahl der z. Z. in Be trieb befindlichen Whitwellschen Winderhitzer betrage 770. In Amerika seien mehrere der selben von 70 Fufs (21,3 m) Höhe ohne Stö rungen in Betrieb, während Bolckow, Vaughan &Co. im Begriff seien, einige von 75 Fufs (22,8 m) Höhe und 25 Fufs (7,6 m) Durchmesser zu errichten. Auf den Edgar Thompson Werken in Amerika ersetze man die dort vorhandenen Cowper-Apparate durch solche von Whitwell, nicht der gröfseren Temperatur wegen, sondern der leichteren Reinigung halber. Früher wurde Mauerwerk und Zwischenraum in den Whitwell- Apparaten je gleich 9 Zoll gemacht, jetzt mache man ersteres 5 Zoll, letzteren 5 bis 6 Zoll breit, so dafs jetzt hinreichende Heizfläche vorhanden sei. Die Reinigungs-Kosten eines Apparates giebt er auf 40 16 an, unter der Bedingung, dafs die Gase so rein wie die im Cleveland-Districte be nutzten seien. Massicks theilt mit, dafs das System »Mas- sicks & Crooke« sich andauernd gut bewährt habe, so dafs man auf ihren Hütten in Millom und Askam die dort vorhandenen Whitwell- Apparate durch solche nach ihrem System er setze, welches den Vorzug grofser Billigkeit und leichter Möglichkeit der Reinigung besäfse. T. Hugh Bell bestätigt die Mittheilungen E. Williams und macht gemäfs der betreffenden Bücher folgende Angaben über den Koksconsum auf den Clarence Works: 32,44 Cwt. (1648 kg) in 1857, 27,83 Cwt. (1414 kg) in 1860, ohne dafs inzwischen eine Aenderung in den Dimen sionen des Ofens stattgefunden hätte und 26,89 Cwt. (1366 kg) in 1864, nachdem man den Raum inhalt vergröfsert hatte, wobei die grofsen Hoch öfen nur 24 Cwt. (1219 kg) verbrauchten, so dafs eine Ersparnifs von 5 bis 6 Cwt. blofs durch Verbesserungen an untergeordneteren Hoch ofen-Einrichtungen erzielt worden sei. Bei Cleve- lander Hochöfen von 11 500 bis 23000 Cubikfufs (325 bis 651 cbm) Rauminhalt mit Röhren apparaten und einer Roheisenqualität von 3,5 bis 3,3 könne man 22 bis 23 Cwt. (1118 bis 1168 kg) Koksconsum rechnen. In Clarence habe seine Firma 2 Hochöfen, welche bei nur 11500 Cubikfufs (325 cbm) Rauminhalt und einer Eisenqualität von 3,5 nur 21 Cwt. (1067 kg) Koks consumirten; die wöchent liche Production betrage etwa 350 t, doch sei es im ganzen vortheilhafter, mit Oefen gröfserer