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so kann die Wärme niemals direct an die Aufsen- flächen derselben gelangen, so dafs dabei mehr als die Hälfte ihrer Gesammtoberfläche an Heiz fläche verloren geht. Um die Wirkung weiter zu erhöhen, bin ich gegenwärtig damit beschäftigt, für die Ver- brennungsproducte von verschiedenen, dem kreis runden Verbrennungsschacht entgegen gelegenen Punkten Abzug zu bewirken, so dafs die Ent fernungen durch die verschiedenen Theile des Regenerators so weit wie möglich stets gleich bleiben, wodurch eine vollkommnere Vertheilung bei dem Ausgang der Verbrennungsproducte als auch bei dem Eintritt des kalten Windes bewirkt werden wird. Eine weitere Verbesserung hat an dem Gas brenner stattgefunden, welcher an der Sohle des Verbrennungsschachtes liegt. Aus zahlreichen, mit Gasverbrennungen verschiedenster Art ge machten Versuchen habe ich gefunden, dafs die gröfsle Wärmemenge producirt und die beste und heifseste Flamme erzielt wird, wenn das Gas in geeigneter Weise an einem Ort verbrannt und in einer Flamme zusammengehalten wird. Dieselbe wendet dann unter dem Dome um und vertheilt sich in der bestmöglichen Weise über die ganze Fläche des Regenerators. Der Brenner wird entweder als gewöhnlicher Argandbrenner, mit in der Mitte befindlichem Lufteintritt und seitlichem Gaszutritt oder umgekehrt, construirt; andernorts sind im Ziegelwerk der Sohle des Verbrennungsschachtes zwei oder drei grofse Schlitze angebracht, so dafs das Gas nach oben in zwei oder drei flachen Streifen oder Strömen zieht, welche vor dem horizontal wirkenden Zug der eintretenden Luft durch kleine, gegenüber den Gasschlitzen angebrachte Mauerpfeiler geschützt sind; die Luft wird dabei in horizontaler Richtung zugelassen, so dafs sie die Gasstreifen sowohl von aufsen trifft als auch zwischen dieselben tritt und bestmöglichste Verbrennung dadurch bewirkt, dafs sie den Gasstreifen grofse Berührungs flächen und eigene Bewegung zur Herbeiführung ordentlicher Vermischung bietet. Die Verbrennung ist so vollkommen, dafs bei einer sorgfältigen Analyse der Verbrennungspro ducte nur 13 % freien oder überschüssigen Sauer stoffs gefunden wurde, ein Beweis, dafs das Gas in bestmöglicher Weise verwerthet worden war. Unter diesen Umständen kann es auch nicht verwunderlich erscheinen, dafs trotz der beträchtlich höheren Temperatur des Windes gegenüber der bei Röhrenapparaten, dennoch von diesen Appa raten weniger Gas consumirt wird. Hinsichtlich der Brennmaterialersparnifs und Productionserhöhung kann ich behaupten, dafs im allgemeinen die erstere ungefähr 20 % des Brennmaterials pro Tonne Roheisen und letztere ebenfalls 20% beträgt; um eine ge nauere Angabe über die Brennmaterialersparnifs mittheilen zu können, habe ich von über 100 Winderhitzern, von welchen ich Betriebsresultate besitze, den Durchschnitt ermittelt und denselben als sich etwas über 251 kg (5 Gwt.) Koks’ be laufend gefunden. Bei mit roher Kohle betriebenen Hochöfen beträgt die Ersparnifs 381 kg (71/2 Gwt.) Das erzeugte Roheisen wurde überall eher besser, es neigte mehr zu grauem Bruch. Man kann demgemäfs pro Tonne Roheisen auf 3 bis 4 Schilling Extragewinn sogar unter den jetzigen schlechten Preisverhältnissen rechnen; es ist dies natürlich jetzt von weit gröfserer Wichtigkeit als zu einer Zeit, in welcher bei hohem Preisstand grofser Nutzen erzielt wird. In Europa und Amerika sind z. Z. etwa 360 Apparate in Betrieb, auch werden ständig neue gebaut. Ich habe versucht, eine Berechnung über die durch Einführung des Cowper-Apparates in der gesammten Eisenindustrie bewirkten Brennmaterial- Ersparnifse aufzustellen; dieselben machen sich im allgemeinen in ungefähr 9 Monaten bezahlt, in einzelnen Fällen mag dies auch 10 bis 11 Monate dauern, sicherlich genügen aber 12 Mo nate dafür; da die auf die Anlage von Cowperschen Winderhitzern verwandte Summe nun 460 000 2 (rund 9 200 000 46) beträgt, so folgt daraus, dafs die Hochofenbesitzer, welche dieselben eingeführt haben, jährlich die gleiche Summe profitiren. Die Apparate sind in England, Schottland, Wales, Frankreich, Deutschland, in der Schweiz, Rufsland und Amerika eingeführt worden, während China und Neu-Seeland voraussichtlich binnen kurzem noch in diese Reihe eintreten werden.