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schwachen Zickzacklinie folgen mufste; es hat sich dies jedoch als unnöthig erwiesen. Die specifische Wärme der feuerfesten Steine ist so hoch, nämlich ungefähr zweimal so grofs als die Kupfers (dem Gewichte nach), dafs ich oft darüber nachgedacht habe, wie dünn ich die Zwischenwände des Regenerators wohl ausführen könnte. Bei einigen älteren Oefen hatte ich die Bemerkung gemacht, dafs bei einer Dicke von nur 1 1/4 Zoll der Schachtwandungen genug Material vorhanden war, um alle Wärme aufzu nehmen, welche im Verlauf von drei Stunden in den Regenerator eintrat. Lange Zeit durch habe ich Steine von 21/4 Zoll, einige Male von nur 2 Zoll Dicke verwendet, obgleich die Fabricanten für längere Ziegel gröfsere Dicke der geringeren ZerbrechlicRkeit wegen vorziehen. Der Vorwurf, welcher gegen eine unnöthige Dicke der Zwischen wände erhoben wird, besteht darin, dafs das Innere oder das Herz der feuerfesten Ziegel niemals durch und durch erhitzt wird, da keine Zeit dafür vor handen ist, und infolgedessen der kalte Wind nicht die höchstmögliche Temperatur erreicht, da, währenddem der Apparat bereits auf Wind ein gestellt ist, die Oberfläche der Steine ihre Wärme nicht nur an denselben, sondern einen Theil davon noch an das Herz der Steine durch Leitung abgiebt. Das Umgekehrte tritt ein, wenn der Apparat theilweise abgekühlt ist und die Ver- brennungsproducte eintreten und ihre Wärme ab geben; sind dann die Steine dick, so kommt aus dem Innern der Ziegel Wärme heraus und verhindert eine geeignete Abkühlung der Ver- brennungsproducte. Drei Zoll Dicke der Steine ist sicherlich mehr, als nothwendig ist. Eine Mahnung zur Vorsicht möchte ich hier einschalten hinsichtlich der Messungen der Wind temperaturen. Die Temperatur sollte stets mit dem Siemens- sehen Pyrometer gemessen werden, da dies nach meiner Erfahrung das einzige genaue Mittel ist, um die wechselnden Bedingungen ausgesetzte Temperatur der in einem vielzügigen Raume be findlichen Luft festzustellen. Hobsons Pyrometer ist für rohe Beobachtungen ein sehr bequemes Instrument, es führt jedoch leicht zu Täuschungen. Es sind mir Fälle bekannt, wo dadurch Irrthümer vorgekommen sind, dafs nicht beachtet worden ist, wieviel wärmer die Luft in den Apparaten an einem sehr ruhigen Tage oder an der unter Wind liegenden Seite, als an einem kalten Tage oder an der Windseite ist; da ferner die in das Instrument eintretende Luft kalt oder die gewöhn liche Lufttemperatur besitzen mufs, so hat eine gröfsere^ in das Instrument eindringende Menge warmer Luft eine viel höhere Temperaturangabe derselben zur Folge, als sie thatsächlich ist. — Neuerdings habe ich eine Ziegelanordnung ge troffen, welche (vergl. Fig. 2) bei 2 Zoll Dicke grofse Stärke besitzt. Es bildet dabei ein Ziegel Fig. 2. drei getrennte Schächte von sechseckigem Quer schnitt mit leichten Abrundungen in den Ecken. Die Ziegel kosten zwar mehr, man braucht jedoch erheblich weniger, aufserdem kann man sie auf einer gewöhnlichen Presse für Drainröhren pressen und auf Länge abschneiden, so dafs man sie bald sehr billig haben und damit dünne Zwischen wände der Schächte, welchen beliebige Dimen sionen verliehen werden können, erhalten wird. Die Ziegel können in beliebiger Höhe im Apparat aufgebaut werden und leisten vorzügliches, wenn sie trocken eingesetzt werden, so dafs sie keine Spannwirkung auf den schmiedeeisernen Mantel ausüben können. Da hierbei beide Seiten der zwei Zoll dicken Wandung der Ziegel Wärme empfangen, so braucht letztere nur einen Zoll tief einzudringen, um die ganze Masse auf die Temperatur zu bringen. Ich nenne dies „Bienen korb-Füllung“ . Fig. 3 zeigt den Durchschnitt eines Apparates durch Verbrennungsschacht, Regenerator und Fig. 3. Kaminventil; der Regenerator nimmt den ganzen Raum aufserhalb des Verbrennungsschachtes ein, in der Zeichnung ist ein Theil davon fortgelassen worden, um den Rost und das Auflager des Ziegelwerks zu zeigen. Einige meiner Apparate *, welche in Amerika gebaut worden sind, sind aus sechseckigen Steinen mit runden Löchern in der Mitte aufgemauert worden; setzt man dieselben jedoch aneinander, * Vergl. »Stahl und Eisen« Nr. 3 d. J.