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Rohrleitung 13 in Verbindung gesetzt. Durch die gemeinschaftliche Rohrleitung B, gelangen sodann die Gase nach dem Theerscheider D, einem dop pelwandigen, gufseisernen Gefäfse mit den Scheide wänden m und n. Die flüssigen Producte der nachfolgenden Condensatoren M treten zunächst durch eine Rohrleitung in die Abtheilung E des Theerscheiders, gelangen unterhalb der Scheide wand m nach der Abtheilung F und werden hier durch die zwischen den Doppelwänden des Theer scheiders hindurchstreichenden heifsen Gase er wärmt, wodurch eine schnelle und vollständige Trennung des Theers von dem Ammoniakwasser erfolgt. Der specifisch schwerere Theer geht un terhalb der Scheidewand n nach der Abtheilung G und durch die Rinne II nach dem Theerreser- voir I; das Ammoniakwasser dagegen gelangt durch die Rinne K nach dem kleinen Reservoir L. Nachdem die Gase nun schon etwas Wärme an den Theerscheider abgegeben haben, gelangen sie in die Condensatoren M, deren Gonstruction die in neuerer Zeit bei der Leuchtgasfabrication üb liche mit inneren durchgehenden Wasserrohren ist. Das benöthigte Kühlwasser beschafft die kleine Dampfpumpe N; es kann das ablaufende warme Wasser zur Kesselspeisung etc. benutzt werden. Die Gröfsenverhältnisse der Gondensa- toren und die Menge des Kühlwassers werden so berechnet, dafs sich die Gase auf 15° C. abkühlen, wobei sie allen Theer verlieren. Nachdem die Gase so vom Theer befreit sind, gelangen sie be hufs der Entfernung des Ammoniaks in den Scrubber N. Die Gonstruction dieses Scrubbers ist eine von den bisher bekannten wesentlich ab weichende und bezweckt eine sehr weitgehende Auswaschung des Gases, was hier recht gut mög lich ist, da man nicht, wie bei der Leuchtgas fabrication, auf die Lichtgeber des Gases Rücksicht zu nehmen hat. Das Gas strömt durch den Rohr stutzen 0 ein und durch das, nahe dem Deckel mündende Rohr 02 aus. Der Raum zwischen der Aufsenwand des Scrubbers und dem Aus gangsrohre ist durch eingelegte Bleche q ausge- gefüllt, die in schraubenförmigen Windungen von unten nach oben gehen und deren Abstand von einander ein sehr geringer ist. Während nun das Gas in diesen Schraubenwindungen nach oben steigt, läuft auf den Blechen von oben herab Am moniakwasser , so dafs das Gas auf einem sehr langen Wege immer mit frischem Ammoniak wasser in Berührung kommt und dadurch eine sehr weitgehende Absorption des Ammoniakgases durch das Ammoniakwasser erfolgt. Das für den Scrubber nöthige Ammoniakwasser entnimmt die Dampfpumpe N1 aus dem Reservoir L und be fördert es durch die Einläufe p in den Scrubber; nachdem es denselben durchlaufen und sich ge sättigt hat, sammelt es sich dann im Reservoir Q. Von den Oefen weg durch die vorgenannten Ap parate sind die Gase durch den nun folgenden Flügelexhaustor angesaugt worden, und hat man es leicht in der Hand, durch schnelleren oder langsameren Gang desselben in den Koksöfen jeden beliebigen + oder — Druck herzustellen. Es fällt dadurch alle Rückwirkung der Apparate auf die Koksöfen hinweg, und müssen darum die er zeugten Koks in derselben Quantität und von der selben Qualität gewonnen werden als bei dem Betriebe ohne Gewinnung der Nebenproducte. Um den nun so gereinigten Gasen den letzten Rest von Ammoniak zu entziehen, drückt der Ex haustor dieselben durch die Säurekästen S und von da mittelst der Rohrleitung T unter die Sohle der Koksöfen zurück, wo sie zur Verbrennung gelangen und in der sonst üblichen Weise zur Verwendung kommen können. Bei Kohlen, deren Theer- und Ammoniakgehalt gering ist, empfiehlt es sich nicht, die Gase während der ganzen Hälfte der Destillationsperiode durch die Apparate zu führen; in diesen Fällen treten dann an Stelle der Wechselklappen die sogenannten Drossel klappen, durch welche man dann in ganz belie biger Zeit den Wechsel erfolgen lassen kann. Bei Gewinnung der Nebenproducte von Hochöfen, die mit Steinkohlen betrieben werden, ändert sich an den verlier beschriebenen Apparaten nichts, nur bedingt die Absaugung der Gase eine ge schlossene Gicht mit eingehängtem Beschickungs- cylinder. Als Gasfang dient ein 12 cm breiter Zwischenraum zwischen dem Beschickungscylinder und dem Schachte, von welchem aus mittelst eingelegten Rohres die Gase abgezogen und den Apparaten zugeführt werden.