April 1883. „STAHL UND EISEN.“ Nr. 4. 227 Nr. 20726 vom 28. März 1882. (Zusatzpatent zu Nr. 16 223 vom 2. Februar 1881.) Charles William Siemens in London. Neuerungen an Gasgeneratoren. Die Neuerungen an Fig. i. den unter Nr. 16 223 patentirten Generato ren beziehen sich auf die Einführung von vorgewärmter oder nicht vorgewärmter V erbrennungsluft, welche unter Druck durch die Düsen C (Fig 1) gegen die Mitte des in dem Generator befindlichen Brenn materials eingeführt wird. Die Luft wird in spiralförmig gewun denen Röhren C, welche von den ab ziehenden Gasen um spült werden, erhitzt. Die zweite Neuerung betrifft die Anordnung von geeigneten Roststäben F (Fig. 2), an denen beständig Wasser niederfliefst Fig. 2. behufs Erzeugung von Wasserdampf, welcher in den Generator eindringen soll. Die Verbrennungsluft tritt durch einen centralen Kanal C ein. Dampf wird durch das Rohr C 1 C 2 zugeführt. Nr. 21240 vom 28. Januar 1882. Georges Rocour in Lüttich. Neuerungen in der Verarbeitung phosphorhaltiger Metallschlacken. Die phosphorhaltigen Metallschlacken werden in einem Schachtofen durch reducirendes Schmelzen in einen Lech umgewandelt, der fast das gesammte Eisen und Mangan und den gesammten Phosphor enthält. Der Lech wird beim Abstechen granulirt und alsdann in grofsen Behältern mit heifser Schwefelsäure oder Salzsäure behandelt. Die Zersetzung des Leches durch die Säuren findet unter Entweichen von Wasserstoff und Phosphorwasserstoff statt. Diese Gase werden durch ein Rohr nach einer Anzahl Brenner geleitet, durch welche ein kleiner Flammofen erwärmt wird. Der beim Verbrennen der Gase erzeugte Wasserdampf und die Phosphorsäure werden nach einer besonderen Condensationscolonne geleitet. Die Phosphorsäure wird hierbei als wässerige Lösung gewonnen und ist Handelsartikel. Bei der Zersetzung des Lechs bildet sich eine Lösung von Eisen- und Manganchlorür oder Eisen- und Mangansulfat, die Phosphor als saures Phosphat enthält. Aus der salzsauren Lösung kann man Eisen und Mangan durch Kalk oder durch kohlensauren Kalk nach bekanntem Verfahren fällen. Statt des Kalkes kann man mit Vortheil auch zer kleinerte Schlacken des basischen Frischprocesses be nutzen, die einen Ueberschufs an Kalk enthalten. In diesem Falle treten die Eisen- und Manganoxyde und die Phosphorsäure dieser Schlacken zu dem Oxyd und phosphorsauren Eisenniederschlag hinzu und vermindern so die Kosten der Concentration eines entsprechenden Lechs. Die Phosphorsäure schlägt sich als basisch-phos phorsaures Eisen neben Eisenoxyd nieder. Um beide Producte zu trennen und die Phosphor säure in für die Phosphatfabricanten brauchbarerer Form zu erhalten, mischt man den phosphorsauren Eisenniederschlag mit schwefelsaurem Kali und cal- cinirt das Gemenge im Flammofen. Die Masse wird dann mit Wasser ausgelaugt und das gelöste phos phorsaure Kali zur Krystallisation gebracht. Nr. 20814 vom 16. Mai 1882. (Zusatz-Patent zu Nr. 18 482 vom 20. Januar 1881.) Fritz Lür mann in Osnabrück. Combination von Siemensschen Regenerativ-tlammöfen . mit Gröbe-Lürmannschen Generatoren. Das Patent bezieht sich auf bestimmte Anordnun gen der Kanäle, der Verbrennungseinrichtung und der Zugregulirung behufs Combination eines Siemensschen Regenerativ-Flammofens mit einem unter Nr. 549 patentirten Gröbe-Lürmannschen Generator. Nr, 21435 vom 26. Juli ,1882. Gräfenberger Gufsstahlf abrik in Düsseldorf. Anwendung hohler, wassergekühlter Walzen bei Blech spannmaschinen. Die Erfindung besteht in der Anwendung hohler, wassergekühlter Walzen bei Blechspannmaschinen behufs Spannens bezw. Richtens von Blechen in warmem Zustande. Nr. 20974 vom 16. September 1881. Hermann Reusch in Dillingen a. d. Saar. Verfahren zur Plattirung von Eisen und Stahl. Das Verfahren der Plattirung von Eisen und Stahl mit in der Rothglühhitze streckbaren Metallen und Metalllegirungen besteht in dem Auswalzen eines Packets, welches zusammengesetzt ist aus dem zu plattirenden Eisen- oder Stahlstück, dem Plattirungs- metall und einer Zwischenlage von Zinnfolie-oder gepulvertem Zinn oder einer leichtflüssigen Zinn- legirung unter Benutzung eines flüchtigen pulverisirten oder aufgelösten Chlormetalles.