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hungszahl derselben gearbeitet werden. Andern falls sind die Maschinen leistungsfähiger als bisher und können das erforderliche Quantum Luft zum Schmelzen einer gröfseren Masse Erze liefern. Ohne Erhöhung der Anlagekosten bezüglich der Maschinen tritt demnach bei derselben An lage eine gröfsere Production ein, damit werden aber die Verwaltungskosten der Hütte sowie die Generalunkosten des Werkes überhaupt entspre chend vermindert. Letztere Ersparnisse lassen sich schwer in Zahlen ausdrücken. Ebensowenig läfst sich berechnen, um wie viel leistungsfähiger die Gebläsemaschinen werden, wenn sie nicht mehr den Wind durch den engen Querschnitt der eisernen Winderhitzungs-Apparate, in welchen der Wind eine Unsumme von Reibung zu überwinden hat, durchzupressen haben, son dern den Wind in die weiten Querschnitte der Whitwell-Apparate, welche mit ihrem grofsen Gesammtcubikinhalte einen vorzüglichen Regulator bilden, abgeben. Jedenfalls werden die Unter haltungen und Reparaturen der Maschinen durch diese Construction nicht unwesentlich billiger werden. Wenn unter Berücksichtigung der angeführten Zahlen und der sonstigen nicht genau festzustel lenden Vortheile die Ersparnisse für einen der artigen Hochofen bei der Anlage von Whitwell- Apparaten auf ca. 60 000 Mark pro Jahr ange nommen werden, so ist dies ganz gewifs eine sichere Grundlage für die Berechnung der Ren tabilität einer solchen Anlage. Die Whitwell-Apparate werden in ihrer heu tigen Construction in verschiedenen Dimensionen ausgeführt. Die gröfsten auf dem Gontinent ausgeführten Apparate von 6,7 m äufserem Durchmesser und 19,8 m Höhe haben eine Heizfläche von circa 2400 qm. Drei solcher Apparate genügen für den Betrieb eines Hochofens grofser Construction und zwar derart, dafs abwechselnd zwei Appa rate im Gas und ein Apparat im Wind stehen. Die Kosten eines solchen Apparates in Deutsch land incl. Ventile und Schieber nehme ich auf ca. Mk. 35 000 an. Drei solcher Apparate würden demnach kosten 105000 Hierzu kommen noch der Schorn stein, Fundation und etwaige An schlüsse mit ca 20 000 » so dafs die vollständige Anlage von 3 Apparaten gröfster Construction kosten würde ca 125000^. Meine persönliche Meinung gehl nun dahin, dafs es sich nicht empfiehlt, eine verhältnifs- mäfsig geringe Anzahl steinerner Apparate mit sehr grofser Heizfläche anzulegen, sondern dafs es für einen sicheren und geregelten Ofenbetrieb sowie zur Beschaffung der wünschenswerthen Re serve richtiger ist, die Zahl der Apparate gröfser zu nehmen und die Dimensionen der einzelnen Apparate in mittleren Mafsen auszuführen. Es wird in letzterem Falle möglich sein, die Apparate länger im Gas zu lassen, ferner die Apparate für den Wind häufiger umzustellen und dadurch gröfsere Schwankungen in den Tempe raturen vor und nach dem Umstellen zu ver meiden, ferner im Fall einer Reparaturbedürf tigkeit eines Apparates die genügende Reserve zu haben, sowie endlich, was für Oberschlesien von Bedeutung ist, bei eintretenden Störungen im Ofengang für eine längere Zeit einen grofsen Vorrath von Wärme in den Apparaten aufge speichert zu haben, welcher nach und nach in Wind gestellt werden kann. Die Anlage von mittelgrofsen Apparaten zeigt sich bei vielen bestehenden Hochöfen auch schon aus localen Gründen als nothwendig, da häufig der Platz für die Apparate von 5 — 6 m Durch messer eher zu beschaffen ist als von 6 — 7 m Durchmesser. Die Apparate mittlerer Gröfse von 5,4 in Durchmesser und ca. 17—18 m Höhe haben eine Heizfläche von ca. 16,17 qm. Ihre Kosten belaufen sich in Deutschland auf ca. 25000 Mk. per Apparat. Es würden demnach kosten vier Apparate circa 100 000 •6 Schornstein, Fundament und An- 25 000 » in Summa 125 000 » Die Kosten dieser vier Apparate, von denen drei, im Gase stehend, demselben eine Heizfläche von 4800—5600 qm bieten, würden demnach denen der grofsen Apparate, von denen zwei im Gase die Heizfläche von 4800 qm ebenfalls bieten, gleichkommen. Von Interesse dürfte es sein, für die zuletzt angeführten Apparale die Quantitäten an feuer festen Steinen und die Gewichte der Eisentheile zu erfahren. Diese Apparate erfordern: feuerfeste Steine I. Qualität . . . 30 000 St. » » 11. » ... 50000 » feuerf. Faonst. I. » ... 44 t 3 Gtr. » » 11. » ... 49 t 18 » Eisentheile in Gufs- und Schmiedeeisen, theils roh, theils bearbeitet sind, nothwendig 27 t und 7 Gentner. Zu diesen Materialien würden hinzukommen Arbeitslohn für die Ausführung des Mauerwerks und ein Satz Ventile und Absperrschieber. Bei einem Vergleich der in dem letzten Theil angeführten Anlagekosten, mit den ziemlich nie drig ausgerechneten Ersparnissen, ergiebt sich, dafs, wenn von den Anlagekosten noch 10 % zur jährlichen Amortisation und 5 °/o zur Verzinsung des Anlagekapitals gerechnet werden, das Anlage kapital der Whitwell-Apparate in 3 Jahren mit ziemlicher Sicherheit durch die Ersparnisse ab-