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Dresdner Journal : 25.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188407256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-07
- Tag 1884-07-25
-
Monat
1884-07
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Journal : 25.07.1884
- Autor
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4dva»«»e»t»prvl» r l» ss*L—a »«1^, - RLrUoüt .... »8 H»r^. ^MurUot»; 4 N»iR bO?k. LiL»«lL»HlwUQor>»: 10 ?k. 4o»xrIuUd äs, äsvtoodon ksiellv, tritt kvit- m»ä 8tvmp«I»u»cll»8 ^unv. lo»>r»tsopr«l»«r k^lr äoa 8 »um oiuor ?«titreils 80 kL Outor ,^ü»so«u>ät" äi» 2sils LO kk. 8« ^»dollo»- mtä 2iLsrv»Lt» 80 Aut»cbl»8- DresdnerIouiMl. Lroebeloou, IR^Ucl» mit AviuLbm« ä«r Koni»- uuä k«i«rt»8» Adouäi kür äsu koljssväs» ^»8- Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. LotpM,: F> OommiomouLr äs, Drv»äu«r äourruä»; »»mdakI I»rU» Vi,» l^ip^U >—I »r»ok7llrt ». N.: //aa«^t^n <4 S«rU»-Vi«ll L-mkiuA Nr»U l-otpoix^erLukki-c ».-Nüovd«»: kki«ä Ak >E,' »«rU»: /-vattäsnäan»:, L ücA/uite, /. Lttreau A'a^A), rrilkkurt » U: L. ^aeAsr'«>k« Ii»ct>kLvätun^; S»rUt>: kk Ak-t//sr; N»»»ovr: O. 8cAü«ter, I»»rt, »«rU» rr»nktar1 ». ».- 4t»tt^»rt: Da^de <e 6o., ULrodarx: ^1ä. äteiner. II« r, u « x v d v r: ^üuigl- 8ipsäitiov äs, Vrs«är>«r äourruU», I)r««äsn. ^M'nssrotnums 2V Nachbestellungen auf daS „Dresdner Journal" für die Monate August und September werden zum Preise von 3 M. angenommen für Dresden bei der unter zeichneten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), für auswärts bei den betreffenden Postanstalten. In Dresden - Neustadt können Bestellungen abgegeben werden in der Kunst- und Musikalien handlung des Herrn Adolf Brauer (Haupt straße 2), sowie bei Herrn Kaufmann T. R. Albani (Albertplatz gegenüber dem Albert theater), woselbst auch Ankündigungen zur Be förderung an unser Blatt angenommen werden, und ebenso, wie bei dem Bahnhofsbuchhändler Herrn Weigand (Böhm. Bahnhof), einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben find. Aakiiadigaugeu aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und werden die Gebühre» im AnkündigungS- theile mit 20 Pf. für die kleingespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Ankündigungen unter Lingesandtes" sind die Gebühren auf 50 Ps. für die Zeile festgestellt. Kömgi. Expedition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) Amtlicher Scheit. Dresden, 23. Juli. Se. Majestät der König haben nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee Aüergnädigst zu genehmigen geruht: A. Lrntnnungeu, Beförderungen, Versetzungen rc. Die Versetzung des überzähligen Majors von Werlhof im 1. (Leib-) Grenadier-Regimente Nr. 100 als Stabsoffizier auf den Etat der Offiziere in beson deren Stellungen; die Enthebung des Hauptmanns und Kompagnie - Lhefs Krabitz desselben Regiments, unter Belassung als 13. Hauptmann, von der Stel lung der Kompagnie-Chefs; die Ernennung des Haupt manns von Dzrembowski ä la «nite des 3. In fanterie-Regiments Nr. 102 und Adjutanten der 1. Infanterie-Brigade Nr. 45, unter Enthebung von dieser Funktion, zum Kompagnie-Chef im 1. (Leib-) Grenadrer-Regimente Nr. 100, die des Premierlleute- nants von Wardenburg im letztgenannten Regi- mente, unter Entbindung von seinem Kommando bei dem Generalstabe, zum Adjutanten der 1. Infanterie- Brigade Nr. 45, unter gleichzeitiger Stellung L la mütv des Regiments; die Beförderung des Premier lieutenants von KoSpvth I. im 3. Jnfanterie-Regi- mente Nr. 102, zum Hauptmann und Kompagme-Chef — vorläufig ohne Patent —, die der Secondelieutenants Maaß im 2. Grenadier-Regcmente Nr. 101 „Kaiser Wil helm, König von Preußen", — diesen unter Versetzung zum 5. Jnfanterie-Regimente„Prinz Friedrich August" Nr. 104—,Freiherrn vonHammerstein im3.Jnfan- terie - Regimente Nr. 102, — diesen vorläufig ohne Patent — und Blaßmann im 4. Jnfantene-Regi- mente Nr. 103, zu Premierlieutenants; die Verleihung des Charakters als Premierlieutenant an den Se- condelieutenant von Tettenborn im 8. Jnfanterie- Regimente „Prinz Johann Georg" Nr. 107; die Versetzung des Secondelieutenants von Estorfs im 2. Jäger-Bataillon Nr. 13, mit der Erlaubniß, die FeMeton. Redigirt von Otto Banck. Kunstausstellung. Edmund Kanoldt in Karlsruhe, der bereits früher, anlehnend an die Art und Weise von Preller senior, einige beachtenswerthe Landschaften mit historischer Staffage gemalt hatte, zeigt sich in seinen beiden Bil dern „Lido mit Aeneas auf der Jagd" und „Sappho" rückgängig in Bezug auf das Colorit und die Noth- wendlgkeit eines gewissen Grades von Naturwahrheit. Eine sehr dienstwillige, doch verhängnißvolle braune Sauce hat bei diesen Darstellungen alles Leben er tränkt oder empfindlich angebeizt. Außerdem läßt die plastische Durcharbeitung dieser wüsten Felsengebilde sehr viel zu wünschen übrig. Als rückgängig in der natürlichen, frei und edel gezeichneten Wiedergabe des Landschaftsbildes muß ich auch Karl Oesterley juo. in Hamburg bezeichnen. Sein „Skarfsfjord im nördlichen Norwegen" zeigt eine manierirte Ausnützung des Lichteffects und ein verschwommenes Wolkentrelben. Trefflich gemalt und voll Wahrheit ist die „Kasta niengruppe in der Schweiz" von A. Metzner in Düsseldorf, der seinen Pinsel stets wacker geübt hat, in den Alpen die satt leuchtenden Farbentöne von Halbitalien zu treffen. Allerdings geht er dabei fast niemals auf die künstlerische Totalität eine- durchcom- ponirten Bildes, doch mit großer Frische aus das Studienblatt und die Vedute los. Seine Arbeiten find Mark-acheu der Wirklichkeit und haben noch den bisherige Uniform bis zum 1. October er. forttragen zu dürfen, zum 7. Infanterie - Regimente „Prinz Georg" Nr. 106; die Verleihung de- Charakters als Rittmeister an den Premierlieutenant Freiherrn von Stein zu Lausnitz im Karabinier-Regimente; die Beförderung des Premierlieutenants von Schwerdt ner im 1. Husaren-Regimente Nr. 18, zum Rittmeister und Eskadron-Chef, die der Secondelieutenants Frei herrn von Lindeman im letztgenannten Regimente, Alexander, Prinz zu Sachsen-Weimar, Hoheit, im Garde-Reiter-Regimente, — diesen unter Versetzung zum 2. Husaren-Regimente „Kronprinz Friedrich Wil helm des Deutschen Reiches und von Preußen" Nr. 19 — und Freiherr» Leuckart von Weißdorf im letztgedachten Regimente, zu Premierlieutenants; die Ueberführung des Secondetteutenants von Chla- p owski im 1. Ulanen - Regimente Nr. 17, zu den Offizieren der Reserve des Regiments; die Stellung des Hauptmanns und Batterie-Chefs von Kirch bach im 1. Feld - Artillerie - Regimente Nr. 12, unter Versetzung auf den Etat als Lehrer der vereinigten Artillerie- und Jngenieurfchule in Berlin, L la suito des Regiments; die Beför derung des Premierlieutenants Heydenreich im letzt genannten Regimente, zum Hauptmann und Battene- Chef; die Ernennung des charakterisirten Premier lieutenants von Wilucki desselben Regiments, zum etatsmäßigen Premierlieutenant mit einem Patente vom Tage der Charakterisirung; die Versetzung des Premierlieutenants Fliegner » 1» »uit« de- I.Feld- Artillerie-Regiments Nr. 12 und Adjutanten der Ar tillerie-Brigade, unter Enthebung von dieser Function, auf den Etat des Regiments; die Ernennung des Premierlieutenants von Zezschwitz im 1. Feld- Artillerie-Regimente Nr. 12, unter Stellung ä la suit« des Regiments zum Adjutanten der Artillerie-Brigade; die Beförderung der Premierlieutenants der Reserve Burmann des 3. Infanterie-Regiments Nr. l02 und Schubarth des Schützen- (Füsilier-) Regiments „ Prinz Georg" Nr. 108, zu Hauptleuten der Reserve, die der Secondelieutenants der Reserve Klemm, Müller und Engelke des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103, zu Premierlieutenants der Reserve, die der Vicefeld webel resp. Vicewachtmeister der Reserve Schröder des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, Süß milch, Hennig, Redlich, Weiner mid Blembel des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Könitzer des 3. Infanterie- Regiments Nr. 102, Roitzsch des 4. Infanterie- Regiments Nr. 103, Franck und Urban des 5. Infanterie-Regiments „Prinz Friedrich August" Nr. 104, Knackfuß und Kuntzen des 6. In fanterie-Regiments Nr. 105, Brand, Fittkau, Piltz und Goldhan des 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg" Nr. 106, Dähn, Hoppe, Käseberg, Vier ling, Schwencke, Krippendorf, Rüling und Kopiske des 8. Jnfanterie-Regrments „Prinz Jo hann Georg" Nr. 107, Richter, Landmann und Brink des 9. Infanterie-Regiments Nr. 133, Graf, Grämer, von Duhn, Junck und Winkelmann des 10. Infanterie-Regiments Nr. 134, Allmer des 2. Jäger-Bataillons Nr. 13, Anger des Karabinier- Regiments, Bäßler, Rudolph, Rößler und Ilg ner des 1. Husaren-RegimentS Nr. 18, Graube des 2. Husaren-Regiments „Lkronprinz Friedrich Wilhelm des Deutschen Reiches und von Preußen" Nr. 19, Niethammer des 1. Ulanen - Regiments Nr. 17, Ackermann des 2. Ulanen-RegimentsNr. 18, Asier, Mirus und Hultzsch des 1. Feld-Artillerie-Regi- ments Nr. 12, Gulden und Sommer des Auß- Artillerie-Regiments Nr. 12, Marx des Pionier- Bataillons Nr. 12, Hoffmann und Feustel des Train-Bataillons Nr. 12, sämmtlich zu Secondelieute nants der Reserve in ihren Truppentheclen; die Be ¬ förderung der Bicefeldwebel der Reserve Wapler I und Wapler II des 2. Jäger-BataillonS Nr. 13, zu Secondelieutenants der Reserve des 4. Infanterie-Re giments Nr. 103, die der Bicefeldwebel der Landwehr Güttel des 2. Bataillon- (Meißen) 4. Landwehr- Regiments Nr. 103 und Wolff de- 1. Bataillon- Zwickau) 6. Landwehr-Regiments Nr. 105, zu Se condelieutenants der Reserve, ersteren des 10. Infan terie-Regiment- Nr. 134, letzteren de- 2. Grenadier- Regiments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", die des Secondelieutenants der Landwehr- Kavallerie Beckmann des 1. Bataillons (Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106, zum Premierlieutenant der Landwehr-Kavallerie, die des Vicefeldwebels der Landwehr-Infanterie Seyfert des l. Bataillons (Chemnitz) 2. Landwehr-Regiments Nr. 101, zum Se- condelieutenant der Landwehr-Infanterie; die der Unterärzte der Reserve Or. Fiedler des 2. Bataillons (Meißen) 4. Landwehr-Regiments Nr. 103 und Rückart des 1. Bataillons (Zwickau) 6. Landwehr- Regiments Nr. 105, zu Assistenz-Aerzten 2. Klasse der Reserve. ö. ^bschiedsbewilligungen. Die erbetene Verabschiedung de- Feuerwerks-Haupt manns 2. Klasse Schleinitz aus Allerhöchsten Kriegs diensten mit der gesetzlichen Pension und der Erlaub niß zum Forttragen der Uniform für Feuerwerks- Offiziere mit den Abzeichen für Verabschiedete und unter gleichzeitiger Verleihung des Ritterkreuzes 1. Klasse vom Albrechts-Orden; die erbetene Verab schiedung nachstehend aufgeführter Offiziere des Beur laubtenstandes aus Allerhöchsten Kriegsdiensten, als: Premierlieutenant der Reserve von Anderten des Karabinier-Regiments, Premierlieutenants der Land wehr-Infanterie Arndt des 1. Bataillons (Plauen) 5. Landwehr-Regiments Nr. 104, Piltz und Köhler des 1. Bataillons (Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106 und zwar: rc. von Anderten mit der gesetz lichen Pe»sion, rc. Arndt, Piltz und Köhler mit der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr-Armee-Uniform. tUchitUuUi^ ^keil. Uebersicht: Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (Allgemeine Zeitung.) Taqeögeschichte. (Berlin. Darmstadt. Innsbruck. Wien. Paris. Brüssel. Bern. London. St. Peters burg. Belgrad. Tirnowa. New-Uork.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnackrichten. (Leipzig. Annaberg.) UnglückSfäüe in der Provinz. Statistik und VolkSwirtbsckaft Feuilleton. Telegraphische WitterungSbrrickte. Tageskalender. Inserate. Beilage. Börseunachrichten. Telegraphische Nachrichten. Frankfurt a. M., Mittwoch, 23. Juli, AbenbS. (W. T. B.) Der Haubwerkertag hat, nach Erledigung mehrerer interner Angelegen heiten, mit 165 gegen 135 Stimmen Köln zum Vororte gewählt und seine Sitzungen Abend« 7 Uhr mit einem enthusiastisch aufgenommenen Hoch auf den Kaiser geschloffen. Pari», Mittwoch, 23. Juli. (W. T. B.) Der „TewpS" erfährt, der frühere portugiesische Mi- uister de» AuSwärtlgen, Serpa Pinto, sei mit einer vertraulichen Mission bei der französischen und englischen Negirruvg in Angelegenheiten der Regelung der Congofragr beauftragt. DaS Blatt bezweifelt jedoch, daß die Congofrage den Charakter einer Particularfrage behalten könne, r» sei augen blicklich sehr ernsthaft von der Einberufung einer internationalen Conferenz dir Rede, welcher der Antrag, die internationale afrikanische Association al» unabhängige Macht anzuerkennen, unterbreitet werden solle, wodurch die internationale afrikanische Association verpflichtet werden würde, ihre Sta tionen dem freien Handel aller Nationen zu öffnen. Brüssel, Mittwoch, 23. Juli, AbrndS. (W. T. B.) Der Senat hat den Baron Anethan zum Präsidenten und Merodr-Westerloo und Kint zu Vicepräfidenten gewählt. Alle 3 Gewählte ge hören der Rechten an. Rom, Mittwoch, 23. Juli, AbrndS. (W L.B.) Drr „Stampa" zufolge strht die Vrröffrntlicbung der Note Spanien» bevor, durch welche der Pi- dal'sche Zwischenfall seinen definitiven Abschluß erhielt. Neapel, Mittwoch, 23. Juli, AbendS. (W. T. B.) In Forio auf Ischia wurde heute Nackmit- tag» 12 Uhr 40 Minuten ein heftiger Erdstoß mit starkem unterirdischrn Rollen verspürt, Scha den ist durch denselben nicht ungerichtet, die Be völkerung ist aber in großen Schrecken versetzt. Bukarest, Mittwoch, 23. Juli. (W. T. B.) Die Reise deS König» nach Belgrad zum Besucht deS König» von Serbien wird nach neuerlichen Dispositionen erst gegen dir Mitte des Monats Öctobrr ftattfindev. Dresden, 24. Juli. In der jüngsten Zeit, wo in der öffentlichen Mei nung eine so warme Neigung nach Gründung von deutschen Colonien sich kundgiebt, hat es den dies fälligen Wünschen bisher leider nur an einem geeig neten Landstriche gefehlt, welchen diese Bestrebungen sich als Ziel aussuchen mochten; denn weder für die Inseln der Südsee, noch für die der Lultur offen stehenden Niederungen des Congo vermochte man sich aufrichtig zu erwärmen; auch die Lolonie in Angra Pequena scheint noch nicht der Boden zu sein, wo ein behagliches deutsches Heim einst erstehen wird. Um so beachtenSwerther ist es, wenn der Correspondent der „Allg. Ztg." in Beirut auf eine schon seit vielen Jahren bestehende deutsche Lolonie in Syrien hinweist. „Während Frankreich in Syrien mit Dampf kraft arbeitet," heißt es in der „Allgemeinen Zeitung", „und fabelhafte Summen verschwendet, war die deutsche Colonie ohne jede staatliche Hilfe zu Stande gekommen. Bedenkt man, daß dieselbe nur auf ihre eigenen Mittel und Kräfte angewiesen war, daß sie mit unglaublichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und sich mühsam emporarbeiten mußte, daß sie aber trotz der Ungunst der Verhältnisse heute in Syrien den ersten Rang einnimmt, so kommt man zu den, Schlüsse, daß die Deutschen in der That tüchtige Colo- nisatoren sind, und auch in der Fremde etwas zu leisten vermögen. Nimmt man die deutsche Colonie Syriens zum Ausgangspunkt der Besprechung über die gegenwärtigen Colonisationsbestrebungen des deut schen Reiches, so gelangt man zu dem weitern Schlüsse, daß die Anlegung deutscher Colonien, sei es in Syrien oder an einem andern Punkte der Erde, unbedingt zu empfehlen ist. Lxswpla trabuut, sagten schon die Römer. Vorzug, daß sie sich wenig verändern werden; denn sie sind mit einfachen Farben, wie sie aus der Tube kommen, und mit solider Technik sorgfältig gemalt. Hier ist keine Malbutter, keine Kraftbrühe, keine ent behrliche Lasur verschwendet. Vorzüglich und ganz den Charakter der oft dämo nisch düster gefärbten Graubündner Alpen treffend ist der „Piz Aela" von Karl Ludwig in Berlin ge malt. Freilich haben wir hier auch nur eine ausge- fühtte Studce, keine Composition vor uns. Ed. Schleich ju». in München, soviel ich weiß der Sohn des berühmten Landschafters dieses Namens, hat „Die Wartburg" und „Ein Nebelmorgen" aus gestellt. Das letztere, nicht völlig gesund empfundene Bild wird von dem erstern weit überboten. In diesem ist der junge Künstler sehr kühn in Licht und Schatten vorgegangen, und gerade dieser Muth erfreut; denn sein Resultat hat keine manierirte Beimischung; es ist einfach, markig und von starkem Stim mungscharakter, die Phantasie wird angeregt, wir sehen durch diese Wolken und Burgfenster in das Abendlicht des Mittelalters hinein. Noch will ich unter den Landschaften den „Canal bau an der Nordsee" von Kallmorgen in Karls ruhe, die kecken Arbeiten von Fritz Max in Dresden, „Canal bei Hamburg", „Abend an der Mosel", und die einfach und treu gemalten Studien von Marie v. Keudell in Berlin, „Der Lowerzer See", „Blick ins Lauterbrunnerthal" erwähnen. Hier ist ohne allen Trieb nach Effect ein guter Weg sinn voll eingeschlagen. Bon den Genrebildern verdient die große Arbeit von Otto Kirchberg in Düsseldorf, „Holländische Kirmeßscene", wegen der Unbefangenheit und Derb heit in Auffassung und Vortrag — Eigenschaften, die allerdings auch nicht zur Ausscheidung der qualvoll Häßlichen beitragen konnten — alle Beachtung. Frei lich ist dem Elemente des Häßlichen auch das des Linkischen, Unzulänglichen in der Haltung jenes Volks stammes treuherzig wiedergegeben. Eine große Unempfindlichkeit gegen das Häßliche, welches allerdings heut zu Tage zum wohlfeilen Haus- rath des Realismus gehört, besitzt der talentvolle Matthias Schmid in München. „Blindekuh", ein vorzüglich gemaltes Genrebild. Ein Blindekuhspiel ist unser Leben, aber hoffentlich muß dieser arme Junge, der mit verbundenen Augen umhertappt, die Magd, welche er ergreift, nicht bis an sein Ende be halten; er kann hier nur etwas Schreckhaftes erwischen. Oehmichen in Düsseldorf sandte 2 Arbeiten ein, „DaS Talent vom Lande" und „Nach der Christ- bescheerung". Sie sind sehr hübsch und bezeichnen sein Talent und ihm eigene gefällige, sinnige Sauberkeit mit Trockenheit im Bunde. Otto Banck. May Crocker. Roman von L. Lameron. Deutsch von Frenzel. (Fortsetzung.) Unterdessen kam Lionel den Gartenpsad herausge- schlendert, um die Neuigkeiten zu hören. Miß Lätty, die an ihrem Arbeitstische wieder Platz genommen hatte und, da sie selbst keine Hoffnung mehr hegte, in da« Reick der Ehe zu gelangen, in kindlichem Uebermuth — sie war ja die Jüagste — bei jedem Anlaß Heirathspläne wegen des Bruders schmiedete, sagte, als sie den militärisch stattlichen und, trotz seiner fünfunddreißig Jahre, jugendlichen Bruder daher kommen sah, während sie lächelnd den Faden für die Nadel spitzte: „Ach! Anna wenn etwas geschähe.—" „Was, Lätty?" „Nun, Lionel ist ein so trefflicher, guter und hüb scher Mensch, und sie ist reich und lieb und beide sind jung — ach, Anna! Es scheint, die Vorsehung will es so —" O! Lätty — Lätty I welchen thörichten Gedanken Du immer nachhängst!" erwiderte die alte Dame, und ein jugendliches Erröthen flog über ihr sanftes altes Gesicht. „Wie kannst Du nur so sprechen? Beide haben sich noch nie gesehen und Lionel ist viel zu ernst und kühl. —" „So scheint es, ja, aber — man weiß ja, wie die Männer sind," meinte lächelnd die Andere und schob den widerspenstigen Faden energisch durch das Nadelöhr. „Wenn ein junger Mann und eine junge Dame an einem ruhigen Orte in demselben Haufe wohnen, so kann man auf Alles gefaßt sein." „Aber bei Lionel — Liebe?" „Nun, weshalb nicht? So ernst und kühl ist er sicher nicht, daß er an einem jungen, hübschen Mäd chen nicht Gefallen finden sollte." „Meinst Du wirklich, Lätty?", fragte Miß Den ham und sah beunruhigt aus. „Bon Lionel hat May keine Ahnung, und sie glaubt sicher, daß wir allein sind. Hätte ich nicht die Pflicht, ihr mitzutheilen, daß er hier ist?" Da trat Lionel ein und sein Ernst und die Ruhe
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