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Dresdner Journal : 18.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188404181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-04
- Tag 1884-04-18
-
Monat
1884-04
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Journal : 18.04.1884
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selben soll eine Ausstellung von Werkzeugen, Ma schinen, Leder, sowie von Lehrmitteln für Fachschulen und Musterschulen verbunden sein. Dies« Fachcon- ferenzen haben den Zweck, die sachtechnische Ausbildung des Schuhmachergewerbes zu fördern. — Zufolge Bekanntmachung des kaiserl Oberpost directors im Jnseratentheile unserer heutigen Nummer wird am 20. April in Vereinigung mit der OrtSpost- anstalt in Cotta und am 25. April in Trachen berge eine mit Fernsprecher versehene Telegraphen- brtriebsstelle mit beschränktem Tagesdienste eröffnet werden. L. Im Erzgebirge sieht es gegenwärtig aber mals recht winterlich aus; denn der trüben und rauhen Witterung, welche dort oben schon über Wochen - frist anhält, folgten am gestrigen Morgen einige Grad Celsius Kälte, und während der verflossenen Nacht hat es aufs Neue wiederholt leicht geschneit. Auch hier im Elbthale herrscht außerordentlich rauhes Wetter, und von der Entfaltung der Kirschblüthen auf den Höhenlagen um Dresden, welche man mit Anfang der nächsten Woche sicher erwartete, kann vor der Hand noch keine Rede sein. Provnnialnachrichtkn. Leipzig, l6. April. (L. Ztg.) Zu dem heute be- ginnenden 300jährigen Jubelfeste der Universität Edinburgh hat die Universität Leipzig ebenfalls einen Deputirten abgeordnet, welcher die Glückwünsche der hiesigen Hochschule für das 300 jährige Fest der schottischen Universität zu übermitteln hat. Der aka demische Senat hat den hiesigen außerordentlichen Professor der Medicin Dr. pliil. und Dr. jur. civ. Julius Victor Carus mit ihrer Vertretung betraut. Professor CaruS ist eine in England und Schottland wohlbekannte und sehr angesehene Persönlichkeit, da er vor seiner Habilitation an unserer Hochschule in Oxford wirkte und in den Sommern von 1873 und >874 auch in Edinburgh selbst in Vertretung des mit der Challenger-Expedition abwesenden Professors der Zoologie Whyville Thomson Vorlesungen hielt. Als Darwin-Ueberseher erwarb er sich weitere Ansprüche auf das Interesse der Fachwelt jenseits des Canals. Lr ist der Ueberbrigner einer lateinischen Glückwunsch adresse unserer Hochschule, die am Donnerstag in solenner Versammlung der Festgenossen überreicht werden wird. 5) Leipzig, l6. April. Die Arbeiten zur Ein engung der Parthe durch das Stadtgebiet (von Händel's Bad bis zur Pfaffendorfer Straße) werden bereits in den nächsten Wochen in Angriff genommen werden und einen Zeitraum bis zum October d. I. in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit wird der Fluß auf dem bezeichneten Tracte abgesperrt. — Unter zahlreicher Theilnahme und in Anwefenheit der Spitzen der hiesigen Behörden, Vertreter auswärtiger Vereine u. s. w. wurde heute Nachmittags das neuer baute Lehrervereinshaus feierlich eingeweiht. § Chemnitz, l6. April. Der neue Schlacht- und Viehhof hier hat sich bereits während der kurzen Zeit seines Bestehens in Betreff der Untersuchung des Fleisches auf seinen Gesundheitszustand sehr segen bringend erwiesen Die Untersuchungen werden seilen der Direktion aufs Strengste gehandhabt. Das In stitut hat infolge seiner unparteiischen, tüchtigen Ver waltung die Sympathie auch seiner bisherigen Gegner erworben, und ist zu hoffen, daß die Fleischerinnung, sowie die Verwaltung des Schlacht- und Viehhoses auch in Zukunft ihre Obliegenheiten nr zufriedenstellen der Weise erfüllen werden. — Bisher entbehrte die husige Wasserleitung einer Reserverohrleitung vom Wasserwerke in Altchemmtz ab bis zum Hochreservoir und von diesem bis zur Stadt. Sind auch seit Er ösfnung des Wasserwerks im Ganzen nicht viel, init einer längern Störung des Betriebes verbunden ge wesene Rohrbrüche vorgekommen, so hat doch die Wasscrwerksverwaltung die Herstellung einer Neserve- rohrleitung nunmehr beantragt, um für alle möglichen Fälle außer Verantwortung zu sein. Der Rath ver- willigte deshalb die zu den beabsichtigten Ausführungen nöthige Summe im Betrage von 04 l)00 M. Zwickau, 16. April. Dem „Zw. Wchbl." zufolge ist gestern früh aus dem hiesigen Gerichtsgefängnisse ein ganz gefährlicher Verbrecher entflohen. Der selbe, ein Handarbeiter Friedrich Hermann Starke aus Greifendorf sollte zur Verbüßung einer ihm wegen im Rückfalle verübten schweren Diebstahls auserlegten 1"- jährigen Zuchthausstrafe in die Strafanstalt abgeliefert und für den Transport gefesselt werden. Hierbei schlug er plötzlich den betreffenden Officianten mit ge ballten Fäusten ins Gesicht und entsprang, unter Be nutzung der augenblicklichen Verwirrung der Offician- ten. - Wie das „L. Tgbl." erfährt, hat der Flüchtling in vergangener Nacht auf dem Rittergute Franken- hausen bei Crimmitschau einen Einbruch verübt und etwa 800 M. in Gold, Silber und Papiergeld, sowie einen kleinen runden Hut mit rother Feder an der Seite und einen schwarzen Ueberzieher gestohlen. Der Verbrecher ist 26 Jahre alt, übermittel, kräftig und dunkelblond, bekleidet mit braunem Jaquet, dergl. Hose, buntem Halstuch und Stiefeletten, dürste auch den entwendeten Hut und Ueberzieher tragen. Kreid rg, 0». April. (Freib. Anz.) Die gestrige Feier des 18. Stiftungstages des hiesigen Militär- Vereins Kameradschaft nahm einen glänzenden Verlauf Der Tivolisaal war reich mit Fahnen und militärischen Insignien decorirt. Am Orchester, auf dem das Stadtmusik-Corps concertirte, standen unter Blattpflanzen die Büsten des Königspaares. Die zahlreichen Festtheilnehmer schmückten neben ihren militärischen Ehren- und den Vereinszeichen grün weiße Schleifen. Die Ehrengäste, die Oberstlieutenants Haberland und v. Minckwitz, welche mit vielen Offi zieren der hiesigen Garnison erschienen, wurden mit einem dreifachen Tusch empfangen. Als die Spitzen der Civilbehörden hatten sich Amtshauptmann Gr. Fischer, Bürgermeister Clauß, Stadtrath Rößler, Stadtrath Beyer rc. eingefunden. Ferner nahmen an den Ehrentafeln die Vorstände der anderen Militär vereine, Mitglieder des Bürgersingvereins rc. Platz. Hierauf begrüßte der Vorstand Stohwasser die er schienenen Spitzen der Behörden mit dem Hinweise auf die Inschrift der Vereinsfahne: Treue dem König, Achtung dem Gesetz, Gehorsam der Obrigkeit! Der Redner schloß mit der Aufforderung, in ein dreifaches Hurrah! einzustimmen, das dann mächtig durch den Saal brauste. Nachdem die anwesenden Mitglieder des Bürgersingvereins das weihevolle Königslied von Eckhardt (die Worte von Prölß) vorgetrogen hatten, hielt das Vorstandsmitglied Würmel die eigentliche Festrede, die einen Rückblick auf die verflossenen l» Vereinsjahre warf und am Schlüsse mit ehrerbietigem Danke die Thatsache freudig betonte, daß der hohe Protektor der sächsischen Militärvereme, Se. Majestät der König, huldvoll angeordnet habe, zum Zeichen seines besonder« Wohlwollens an der Fahne des Ver eins einen goldenen Nagel mit seinem Namenszuge und eine Schleife zu befestigen. Die Versammlung folgte begeistert der Aufforderung des Festredners, Sr. Majestät dem Könige ein dreifaches Hoch zu bringen und hörte dann die Nationalhyme stehend an. Nun trat Bürgermeister Clauß an die Veremsfahne heran und schlug das königliche Geschenk, den goldnen Nagel, mit folgenden Worten in den Schaft: „Haltet allezeit fest an Treue und Glauben; sie sind die Ecksteine aller Wohlfahrt und Ordnung der menschlichen Gesellschaft. Rüttelt man an diesen, 10 geht Alles unter/ Hierauf sprach Oberstlieutenant Haberland: „Diese Schleife in den geliebten sächsischen Farben habe ich die Ehre an Eure Fahne zu befestigen als das symbolische Zeichen der Bande der Anhänglichkeit nnd Treue, welche den Militärverein „Kameradschaft" mit unserm königlichen Herrn verknüpfen." Nachdem die Mitglieder des Bür- gersingvereinS den Kriegermarsch von Kreutzer stim mungsvoll vorgetragen hatten, ergriff der Bezirksvor stand Kamerad Wießner das Wort zu einer lobenden Schilderung der Vereinsverhältnisse. Das von echt patriotischem und kameradschaftlichem Geiste durchwehte Fest wird allen Theilnehmern unvergeßlich bleiben. — Aeynlichen Nutzen, wie die Kinderbeschästigungsanstalten von Müller in Löbtau-Dresden und von Lange in Antonstadt-Dresden weiten Kreisen gebracht haben, hat hier in Freiberg die erst im vorigen Jahre begründete Arbeitsanstalt für Erwachsene und Kinder ge stiftet, in welcher von Armenpflegern zugewiesene ar beitslose und halb arbeitsfähige Personen, welche Ar- menunterstützung beanspruchten, wie auch eine Anzahl von Insassen des Versorghauses und Waisenhauses, im Ganzen einige 40 Erwachsene und 70 Rinder mit Korbflechtereien, Tabakabrippen, Besenbinden, Holz spalterei u. s. w. beschäftigt werden. Diese Einrichtung brachte außer anderen Vorzügen auch den Nutzen, daß sich die Lebensgewoynheilen der Versorgten verbesserten und daß man sich auch nicht mehr über das müssige Herumtreiben ärmerer Kinder zu beklagen hat. Es wäre herzlich zu wünschen, daß diese bewährte Einrich tung nicht nur erhalten bliebe, sondern auch eine mög lichste Erweiterung erführe. UuglüclösMe iu der Provinz. Am 15. d. M. Abends ereignete sich in Leipzig ein schrecklicher Unglücksfall auf dem Magdeburger Bahnhofe bei Abfahrt des um '0 Uhr abgehenden Personenzuges. Als sich der Zug eben in Bewegung gesetzt hakte, stürzte plötzlich ein Passagier von der Plattform eines Wagens, auf der er noch stand, herab und zwischen die Wagen hinein. Bevor noch der Zug halten konnte, waren ihm beide Beine unterhalb des Knies überfahren und zermalmt worden. Der Verunglückte, Conrector Oskar Marktscheffel au« Calbe a. Saale, wurde noch lebend mittelst Siechkorbes nach dem Krankenhaus gebracht. Vermischtes. * Telegraphischer amtlicher Nachricht zufolge sind am 15. d. Mts. Vormittags in Frankfurt a. M. 2 Pakete mit ungefaßten Brillanten, zu 40 und 2<» Karat, lOiüß» M. werth, gestohlen worden. Der Thäter ist ein Mann im Alter von ungefähr 50 Jah ren, von übermittler, großer und schlanker Statur, mit dunkelbraunen Haaren und Bart. Derselbe hat braunen, zigeunerhaften Teint, spricht anscheinend nur ungarisch, trägt dünklen Ueberzieher, darunter weiß- blau-roth eingefaßtes ungarisches oder persisches Na- tionalcostüm, schwarzen Filzhui, einen goldnen und einen silbernen Ring. Der Mann soll mit persischen Tüchern handeln. Zlatikik und Volkswirthschaft. «ul,Missionen im Auslände. I. Italien. l) 22 April d. I. Generalverwaltung des Wasser baues Ministerium der öffentlichen Arbeiten- zu Rom. Arbeiten und Lieferungen für den eisernen Oberbau der Brücken auf der Linie Colico - Sondrio, Sektion Morbegna Sondrio. Adschützungssumme 220 000 Lire Vorläufige Caution ll<-00 Lire; definitive Caulion 22 000 Lire. 2) 6. Mai d I. 2 Uhr. Administrationsrath der Legion der königl Carabinieri in Florenz. Lieferung von I o<»0 Paar mit Schnüren versehene Knöpfe, 7>»0 gestrickter Unterjacken, 100" Paar weißer Lederhandschuhe, 2"" Bayonnetscheiden, 20"on großer Knöpfe für Unteroffiziere, 5<>00 kleinere Knöpfe für Unteroffiziere, 50 Gurten mit 4 Schnallen, 10" Federbüschen für Carabinierihüte. Gesammtwerth: 9555 Lire. Nähere Bedingungen der der Verwaltung der Legion. 11. Niederlande. I) 25. April d. I., 3 Uhr. Communalverwal- tung zu Edam. Bau zweier Brücken. 2) 2.5. April d. I-, 1" Uhr. Verwaltung von Waterstaat. Im Provinzialregierungsgebäude zu Mid delburg. Bau zweier Schleusenthore für den Canal von Terneuzen, Abjchätzungswerlh 7370 Gnlden III. Rumänien 2.5. April/7 Mai d. I., 4 Uhr Staatsmünz verwaltung zu Bukarest. Lieferung von 35 000 kg Kupfer. Vorläufige Caution definitive 20'X> des Lie- serungswertyes. Nähere Bedingungen bei der Münz verwaltung und in der Expedition des „Reichs-An zeigers". IV. Schweiz. Ohne Datum. Essenzen- und Cichorienfabrik zu Solothurn (Lieferung von Wasserleitungsröhren, Eisen oder Eemcnt). Durchmesser 4" cm. Länge der Lei tung 2"«' m. 1t Dr Sdcn, 17. April. Die Gesellschaft für Landerwerb „Dresdner Ostend" halte im 1-G3er Rechnungsjahre nur wenig Gelegenheit zu einer nutzbringenden Thäligkcit. Aus geführt wurde die Verbreiterung der nach Striefen führenden Straße wofür die Kögen annähernd durch den Erlös der ab getretenen Terrains gedeckt wurden. Von dieser Straße wird das Areal der Gesellschaft auf einer großen Fläche durchschnit ten, und hat der adjacrrende GrundHücksbesitzer die Hälfte zu vergüten Die Feldpachi erhöht sich vom l. Lctobcr c. ab nm »07 M auf 4045 M Der gegen diefen Betrag ausschließlich der Einnahmen und Ausgaben für Hypothekenzinsen, Steuern und Unkosten sich ergebende Verlust von 2194 M wird aus das mit «4 -40 M eingestellte Rcscrvecoiito abgesetzt. 1t Dresden, 17. April. Der I88«cr Geschäftsbericht der landwirths christlichen Feuerversicherung» gen assen- schäft im Königreiche Sachfcn bezeichnet den letzljährigen Geschäftsgang als einen normalen, welcher das günstigste Er- gcbnih geliesert hat. dessen sich die Genossenschaft bisher zu er freuen hatte. Die Genossenschaft wurde von 75 Brandfällen gegen 80 im Vorjahre betroffen, welche einschließlich des Ende des Rechnungsjahres noch schwebend gewesenen, mittlerweile aber bezahlten reinen Schadens eine Ausgabe von 97 026 M gegen vorjährig 122 404 M. verursachten, wozu indessen die Rückversicherer 51 873 M gegen vorjährig 57 199 M. beizn- tragen halten Der verfügbare Reingewinn von 50 50 M., welcher die Betheiligten sicher befriedigen wird, >oll dem Eapl talreservesond zugewiesen werden, der hierdurch auf 260425 M. steigt, was aus je 1 Million Versicherungssumme 1943 M. er- giebt. Auch für die Rückversicherung gestaltete sich das Ge> jchasl vortheilhast, denn dieselbe empfing 68 978 M Netio» Prämie, woraus dl 878 M. Brandschädenanthrilr entfielen, jo daß sie an der Genossenschaft einen reinen Verdienst von 12 105 M hatte. Während der abgclausenen Rechnungsperiodr haben die an Mitglieder gewährten Prämienfreljahre und kostenfreie Policeausstellungen 14 813 M betragen Im letzten GefchaslSiahre waren 15 958 Policen mit einer Be-sicherung»- fumme von 183 981 u24 M in Kraft. Die Prämieneinnahme belief sich aus 216 254 M, die reservirte Prämie stellt sich aus 23 796 M. Die 75 Schäden repräsentiren eine Schadensumme von 97 026 M. Die Betheiligung der Rückversicherer beziffert sich mit 85 30« M. Prämie brutto und 51 873 M Schäden. Die Zinsen des Reservefonds betr gen 7613 M Aus Unkosten entfallen 28 I2l M 88 Dresden, 17. April. Aus dem am heutigen Vormit tage im Centralschlachthose abgehaltenen Markte für Klein vieh waren außer 344 Schweinen und 376 Kälbern auch 4 Rinder und 3 Hammel ausgctrieben Das VerkausSgeschäft in Kälbern gestaltete sich recht gut und erzielte das Kilo Fleisch je nach Qualität der Stucke 95 bi« zu 120 Pfennigen Anch der Schweinehunde! ging ganz leidlich und wurden die vor handenen Quanten bei Preisen vom vorgestern stattgehablen Hauptmarkte ziemlich ausverkaust. Der Umsatz in Rindern und Hammeln, soweit letztere als Uebersländer vom vorgestrigen Tage übrig geblieben waren, mußte als ein völlig belangloser bezeichnet werden «Klbs.l iftfadrtSberickt. Vom 28. bis mit 29 März». passirten das Hauptzollamt Schandau 145 mit Braun kohlen, weichen Bietern, Brennholz, Sand- und Basaltsteinen beladene Fahrzeuge, sowie die unter den Namen der betref fenden Schiffseigner nachstehend ausgeführten «6 Fahrzeuge. Den 28. Mirlschink au» Rathmannsdorf von Böhmen nach Dresden nnt buchenen Stammen, öst. N W-D-Gej. von Böhmen nach Hamburg, 8 Fahrzeuge, mir Jucker, Mehl, Bohnen, Malz, Droguen. Kleesamen, Betlfedern, Zündhölzern, Papier Ceresin, Fahholz, Möbeln, Lack, Gewehren, Glas-, Thon-, Papier , Volz-, Stahl und Eiscnwaaren; dieselbe von Magdeburg nach Böhmen mit Eisen, Sauerkohl, Kreide, Blauholz, Farbeuerde uns Baumöl; .Kette" von Hamburg nach Bühinen mit Mai»; den 24. Meier aus Peiperz und Wiut.r aus Weiher von Böh men nach Dresden mit Getreide und Raps; öst. N.-W.-D-Ges. von Böhmen nach Hamburg mit Zucker, Gerste, Bohnen und Mehl; dieselbe von Magdeburg nach Böhmen mit Eisen Mine ralöl und rohem nupser; dieselbe von Hamburg nach Böhmen mit Schwefelkies, Harz, Baryt und roher Baumwolle; Eben hahn aus Roßlau von Dessau nach Böhmen mit Farbenerde; Schröder aus Topkowitz von Dresden nach Böhmen mit Roggen; Naumann aus Aken von Hamburg nach Böhmen mit Roheisen und Fichtenharz; Paul aus Roßlau in gleicher Richtung mit Reis, Gewürzen, Gelbholz, Farbeholzextract, Cateryu, Harz, Jute, roher Baumwolle und alten Eisenbahnschienen; .Kette" in gleicher Richtung. 2 Fahrzeuge, mit verschiedenen Stück gütern; den 25 Dörre aus Obergrund von Böhmen nach Schandau mit Gerste. Möbius au» n leinwittenberg von Böh men nach Hamburg mit Gerste, Malz, Bohnen, Kleie, Ceresin, Weinstein, Papier, Glaswaaren nnd Wolle; öst. N-W. D-Gef. in gleicher Richtung mit Zucker. Mehl, Malz, gebackenen Pflau men, Hohlgla« nnd Gerbereiabfällen; dieselbe von Hamburg nach Böhmen, 3 Fabrzeuge, mit verschiedenen Stückgütern; Hering aus Riesa, Pflug aus Willenberg und Rehse au« Brei tenhagen in gleicher Dichtung mit Roggen; Felgenlräger au« Aken in gleicher Rjchtung mit Roheisen Richter aus Wörlitz in gleicher Richtung mit Reis, Stearin, Farbeholzextract, Pack leinen, gebrauchten Säcken rohen vornspitzen, rohem Rupfer, Jute, Baumwollabiällen und Roheisen; Köckritz aus Pirna von Pirna nach Böhmen mit Thonwaaren; den 26 Glöde au« Pätzig von Böhmen nach Magdeburg und Berlin nnt Haftr und Mehl; öst N. W-D. Ges von Böhmen nach Dresden, Riesa und Magdeburg mit Hafer. Bohnen, Mineralwasser und rohen Tabaksblällern dieselbe von Böhmen nach Hamburg, 3 Fahrzeuge, mii Zucker. Getreide, Wein, Mehl, Mandelöl, Leinewand, Papier, Zink, leeren Petroleumsässern, Braunkohlen, volz-, Thon-, Glaswaaren und verfchiedenen Stückgütern; die selbe von Hamburg nach Böhmen, 2 Fahrzeuge, mit Getreide und Petroleum; dieselbe von Harburg nach Böhmen mit Palm- lernöl ; Müller ans Calbe von Nienburg nach Böhmen mit Gqp»; den 27. öst. N.-W.-D.-Ges. von Böhnien nach Schönebeck und Magdeburg mit Braunkohlen, gebranchten Fässern und Säcken. Kunze ans Alsleben von Hamburg noch Böhm n mit Roggen; den 28. .Kette", von Böhmen nach Magdeburg und Hamburg mit Gerste, Malz Mehl, Backobst und Esparsette; dieselbe von Böhmen nach Hamburg mit Zucker; Weger aus Kailsch Gretz schel au« Laube nnd Winkler aus Mittelgrund von Hamburg nach Böhmen mit Roggen; öst. N W-D Gej. in gleicher Rich tung mit Petroleum; dieselbe in gleicher Richtung, 3 Fahr zeuge, mit verschiedenen Stückgütern; Ostwald aus Aken von Magdeburg nach Böhmen mit Eisen; Ane aus Magdeburg von Schönebeck nach Böhmen mit Knochenfett, Papier und gemah lenem Steinsalz; den 29 Triebel aus Wittenberg von Böhmen nach Wittenberg mit Hafer und Braunkohlen; Jüngel au» Kleinwitlenberg von Böhmen nach Magdeburg mit Getreide und Malz; Felgenlräger aus Aken von Böhmen nach Aken mit Hafer und Braunkohlen; .Kette" von Böhmen nach Hamburg mit Hafer und Graphit; Heinrich aus Aussig von Böhmen nach Magdeburg und Hamburg mit Getreide, Hülsensrüchten, Malz, Papier und gebackenen Pflaumen; öst N. W.-D -G in gleicher Richtung, 2 Fahrzeuge, mit Zucker, Mehl C etreide, Bohnen, gebackenen Pflaumen, Kleie, kieselsaurer Talkerde und Mineral wasser; dieselbe von Böhmen nach Magdeburg mit verschiedenen Stückgütern; Mack aus Magdeburg und Friedrich aus Schöne beck von Hamburg nach Böhmen mit Roggen; Paul aus Roß- lan in gleicher Richtung mit Roheisen und Klauen; Beutler au- Breitenhagen und öst. N.-W -D -Ges, 3 Fahrzeuge, in gleicher Richtung mit verschiedenen Stückgütern. — Vom 9. Ja nuar bis mit 29 März u. o sind überhaupt 1466 beladene Fahrzeuge beim Hauptzollamle Schandau zur Abfertigung ge langt Lt. Petersburg, 16 April (Tel.) Wie verlautet, hätten sich bei der von dem Ministerium über deu Kohlen - zoll angestell en Enquäte die Börsencomit/S von Moskau und Charkow, sowie die Handels und Manufactur- comitös von Moskau, Iwanowo, Wosnessensk und Warschau für eine» Zoll aus ausländische Kohle ausgesprochen und zwar auf die in den Pontushäsen eingesuhrte Kohle mit 3^ , die über die Südwestgrenze des Landes eingesührte mit 8, die über- als einer in Europa einheimischen Pflanze nichts zu sagen. Die Baumwollenpflanzen, von denen eine Reihe von Arten bekannt ist, gehören zu den Malven- gewächsen. So sicher wir sind, daß zur Zeit des Unterganges von Pompeji die Pflanze in Europa nicht cnltivnt wurde, so viele Zweifel erheben sich, wenn man nach ihrer Cultur im nahen Aegypten ge fragt wird. In den schriftlichen Denkmälern des alten Aegyptens foll nichts von dieser Pflanze zu entdecken sein. Dgegen behaupten viele Archäologen, Laß das die Mumien einhüllende Gewebe Baum wollstoff sei. Von hervorragenden Kennern wird das jedoch aus Grund mikroskopischer Untersuchungen be stritten. Andererseitn aber sand man in einem Sarge Äamnwollensamen. Da- weist also, wenn nicht auf die Cultur, so doch auf das Vorhandensein irgend einer Species dieser Pflanze in Aegypten hin. Und in Ler That weiß schon der Polyhistor der Naturgeschichte, Pliniu», von ihrem Vorkommen in Oberägypten zu berichten. Da aber baumwollene Kleider wie im alten Rom so auch in Aegypten als großer Luxus galten — denn PlimuS erzählt, daß nur die Priester in Zmnnwollenstoffe sich kleideten —, so ist doch nicht anzunehmen, daß schon von so früher Zeit an die Pflanze in Aegypten cultivirt wurde. Es ist vielmehr in hohem Grade wahrscheinlich, daß von China und Indien, wo eine Reihe von Arten in wildem Zustande wachsen, die uralte Cultur allmählich nach Westen sich aaSbrrttetr und erst kurz vor Mahomed's Erscheinen in Aegypten Fuß faßte. Interessant ist das Vorkom men der Baumwollenpflanze in Amerika. Die Ein geborenen von St. Domingo wie von Mexico hatten schon zur Zeit der Entdeckung Stoffe aus Baumwolle. Die Pflanzengeographen haben denn auch in der That den Nachweis geleistet, daß einzelne Arten in Amerika ursprünglich sind. Die jetzt dort vorwiegend cultivirte Pflanze wurde jedoch von den Engländern importirt. (Schluß folgt.) Die Höbe d-r Nordl chter. Adam Paulsen, Vorstand der in Goot ha ab (Grönland) während der Jahre 1^82 bis 18^3 errichteten meteorologischen Station, veröffentlicht gegenwärtig in der englischen Zeitschrift „Nature" die Ergebnisse seiner Beobach tungen. In den gemäßigten Zonen kann die Höhe der Nordlichter nach allen Beobachtungen auf 200 Km geschätzt werden, und es scheint, daß in oieser Zone das Nordlicht nur in jenem Theile der Atmosphäre auftritt, in welchem der atmosphärische Druck nur einen schwachen Bruchtheil des Werthes ausmacht, welchen er auf der Meereshöhe erreicht. In der arktischen Zone werden die Nordlichter dagegen auch in geringer Höhe erzeugt, wo der atmospänsche Druck wenig von dem jenigen auf dem Niveau des Meeres differirt. Di-. Fritz hat in Jvigtut (Grönland) Nordlichter beobachtet, die nur 50 bis 200 m über der Meereshöhe sich befanden. Paulsen hat in dem Fjord von Goothaab 2 Beobachter einzig uno allein mit der gleichzeitigen Messung de» Winkels, welchen die Streifen der Nordlichter bilden, beauftragt. Auf 32 Beobachtungen waren io, welche eine Höhe von mehr als 67 km ergaben; bei 7 be trug die Höhe 20 bis 67 Km; in allen anderen Fällen betrug die Entfernung von der Erde weniger als 20 Km. Eine Messung ergab sogar nur 610 m. -6— Architektur. Infolge des unter dem 12. Juli v. I. erlassenen Concurrenzausschreibens zur Gewinnung von generellen Entwürfen für die Bebauung der foge- nannten Museumsinsel in Berlin sind 52 Preis- bewerbungen eingegangen. Die für die 4 besten Lösungen ausgesetzten Preise von je 5000 M. hat das Preisgericht denjenigen Entwürfen zuerkannt, als deren Urheber sich die folgenden Architekten ergeben haben: der Architekt Alfred Hauschild in Dresden, der Land- bauinspector Fritz Wolff in Berlin, Edgar Giesenberg in Berlin, Prof. I. Raschdorf und Regierungsbau meister Otto Raschdorf in Berlin. Außerdem sind, dem Vorschläge des Preisgerichtes entsprechend' die Entwürfe der nachstehend genannten Architekten ange kauft worden: von Georg Frentzen in Aachen, Ludwig Hoffmann in Darmstadt und Emanuel Heimann in Berlin, Oskar Sommer in Frankfurt a. M., Regie rungsbaumeister Fr. Schmechten in Berlin, Hoßfeld u. Hinkeldeyn in Berlin, Baurath Schmieden, Regie rungsbaumeister v. Weltzien und R. Speer in Berlin. Die sämmtlichen eingegangenen Entwürfe werden dem nächst im großen Hofe des Kunstgewerbemuseums zur öffentlichen Ausstellung gebracht werden. Vom 19. Mai ab können die nicht prämiirten und nicht angekauften Entwürfe im Bureau der Generalverwaltung der königl. Museen zu Berlin wieder in Empfang genommen werden. * Grillparzer's „Medea" ging vor einigen Tagen im Teatro Valle zu Rom in Scene und hat dort einen glänzenden Erfolg errungen. Die prächtige Uebersetzung, welche den deutschen Vers dem Charakter der italienischen Sprache angepaßt hat, ist der Feder des greisen Grafen Andrea Maffei entflossen. Der Name Maffei sagt in diesem Falle genug: ist es doch dieser Dichter gewesen, welcher seinen LandKleutcn eine so vollkommene Schillerübersetzung geliefert hat, daß der Name unsers deutschen Poeten den Italienern nahezu in ähnlicher Weise populär werden konnte, wie uns Deutschen die Werke Shakespcare's. Vor etlichen Jahren schon hat Maffei die „Medea" für Virginia Marini übersetzt, und die geniale Künstlerin brachte das Werk damals zuerst in Verona zur Darstellung. Ter Erfolg war ein so gewaltiger, daß Maffei keiner andern Schauspielerin die Aufführung gestattet hat. Jetzt in Rom hatte Virginia Marini da» Drama für ihren Benefizabend gewählt und hat damit einen jener Triumphe gefeiert, wie sie nur ihr von ihren kunst sinnigen Landsleuten geboten werden. Maffei war in einer Loge anwesend, und der alte Herr wurde von dem Publicum so lange bejubelt, bis er sich an dry Hand der Marini auf der Bühne zeigte.
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