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Dresdner Journal : 12.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188403128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840312
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-03
- Tag 1884-03-12
-
Monat
1884-03
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Journal : 12.03.1884
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——„»MVVW» - — Beilage zu 61 des D^shNer JvUNtttls. Mittwoch, den 12. März 1884 VetriebSergebnisie der königl. Ttttttkise«- kahneu. Der KohlentranSport in der Woche vom 2. bi» 8. März. Ladun-t» » dvu>> U« au» dem Zwickauer Reviere . 7710 Sächsische - - Lugau-Oel»nitzer Rev. 3104 Steinkohlen ' ' Dresdner Reviere 1253 zusammen 17067 Schlesische Steinkohle» 286 Böhmische Braunkohlen 7388 Altenburgische Braunkohlen . 1295 Kohlen überhaupt 21036 Durchschnittlich pro Tag 3005 Dresdner Nachrichten vom n. März. ll. Mit gestern begannen in unseren städtischen Volks- und Fortbildungsschulen die öffentlichen Prüfungen, und werden dieselben bis zum 2. April fort gesetzt werden. Den Reigen eröffnen die 7. Bürger-, die 7. und 12. Bezirksschule. Die Theilnahme desPu- blicumS, die in der Regel eine sehr lebhafte ist, wird insbesondere auch für die Fortbildungsschulen erwünscht, deren Prüfungen jede Mittwoch innerhalb genannter Zeit von 3 bis 6 Uhr stattfinden. * Ein ebenso lohnender wie bequemer Ausflug ist der nach dem Lößnitzgrunde. Man fährt mit der Eisenbahn vorläufig bis Radebeul oder Weintraube und geht dann etwa I bis 1k Stunde zunächst durch Serkowitzer und beziehentlich Radebeuler Flur von Weintraube nach dem wirklich reizenden Grunde, in welchem sich der Weg bis zur Meierei etwa noch k Stunde hinzieht. Das Thal öffnet sich ziemlich weit zu beiden Seiten; die Berglehnen sind mit herr lichem Holze bewachsen und es gewähren rechts und links sich abzweigende Nebenthäler fast fortwährend neue Landschaftsbilder. Mitten hindurch schneidet die jetzt im Bau begriffene Secundärbahn Radebeul-Dip pelsdorf-Radeburg, welche nach ihrer Vollendung den Besuch des Lößnitzgrundes noch mehr erleichtern wird. In der Nähe der Meierei werden villenartige Häus chen aufgeführt, um Sommerfrischlern einen angenehmen Aufenthalt zu gewähren. Die Meierei selbst ist ge schmackvoll eingerichtet und bietet eine sehr gute Ver pflegung. Wer Lust hat, seinen Spaziergang weiter auszudehnen, kann das fortdauernd anziehende Thal auch über die Meierei hinaus verfolgen, bis ihn der Weg am Bergabhange links hinauf auf die Höhe von Buchholz führt, von wo man eine prächtige Aussicht nach Moritzburg, Reichenberg, Dippelsdorf genießt: ebenso läßt sich von der Meierei das Paradies auf einem reizvollen Wege erreichen. Gewährt das Thal iu seinem jetzigen Winterkleide schon einen überraschen den Anblick, so wird es denselben im prangenden Frühlings- und Sommerschmuck noch weit übertreffen. Provinzialnachrichten. Leipzig, 10. März. (L.Z.) Die Hochschule, die königl. und städtischen Behörden, die höheren Gesellschaftskreise Leipzigs nahmen heute Vormittag an dem Leichen- begängniß des nach kurzem Unwohlsein sanft und fried lich entschlafenen Geh. Raths Prof. I)r. mell. Radius den lebhaftesten Antheil durch Abordnung von Trauer deputationen. Die Trauerfeier fand im Sterbehause unter großem Zuströmen von Leidtragenden aus allen Ständen Statt. Leider können wir darüber nur kurz berichten, daß namens der medicinischen Facultät und der Hochschule der derzeitige Decan Prof. vr. His sehr warme Worte sprach, als Geistlicher aber ein Ver wandter des Verklärten, Pastor vr. König von der Johanneskirche. Letzterer sprach an der Gruft den Segen Das königl. Conservatorium der Musik, das dem Verewigten zu hohem Danke verpflichtet ist, hatte die Feier im Hause durch Chorgesang eröffnet und mit dem Choral: „Wenn ich einmal soll scheiden" beschlossen. Die „Pauliner" und andere studentische Vereinigungen waren durch 7 Fahnendeputationen vertreten. Der Palmenschmuck ves Sarges wirkte imposant. Geh. Rath Radius fand auf dem Thonbergfriedhofe im Familienbegräbniß von Franz Wagner seine Ruhe stätte. Zwickau, 10. März. (Chemn. Tgbl.) Gestern Abend wurde der Oekonom Klötzer aus Marienthal nach dessen Anzeige in Steinpleiß am Pfarrleiche von 2 unbe kannten Männern mit verhüllten Köpfen angehalten, der Uhr und Barschaft (18 M.) beraubt, dann aber in den Teich gestoßen. Die Räuber flohen und der Beraubte rettete sich aus dem Wasser, liegt aber jetzt schwer krank danieder. Bischofswerda, 9. März. (L.Z.) Der hiesige Stadt- rath sieht sich veranlaßt, im gestrigen Amtsblatte öffent lich an die hiesige Einwohnerschaft die eindringliche Bitte zu richten, ihn „in Bekämpfung des gerade in neuester Zeit wieder überhand nehmenden Bettel» wesens durch Verweigerung aller und jeder Gaben an Bettler kräftigst zu unterstützen und bei frechem Auftreten der letztern sofort polizeiliche Hilfe in An spruch nehmen zu wollen, welche stets bereitwilliast zur Verfügung gestellt wird". Dabei wird bemerkt, daß alle mit gehörigen Legitimationspapieren versehene arme Reisende in der Rathsexpedition eine Anweisung auf entsprechende Naturalverpflegung in einer der hie sigen Herbergen erhalten und daher nicht nöthig haben zu betteln. LriSnlg, 10. März. (LeiSn. Tgbl.) Gestern erschien der AmtShauptmann Wittgenstein im Müller'schen Brauereietabliffement zu Fischendorf, am dem da selbst bediensteten Geschirrführer Johann Christian Mehlhorn wegen 39 jähriger treuer Dienstleistung die große silberne Medaille nebst Decret, ausgefertigt vom königl. Ministerium des Innern, zu überreichen. Dem feierlichen Acte, bei welchem der AmtShauptmann Wittgenstein eine erhebende Ansprache hielt, wohnte die Dienstherrschaft Melhorn's, sowie der OrtSvorsteher von Fischendorf bei. Nach erfolgter Ueberreichung der Medaille händigte Hr. Müller dem Decorirten noch ein reiches Geldgeschenk ein. Löbau, 9. März. (B. N.) Gestern Nachmittag fand dieUeberführung deS Doppelmörders Wilhelm aus dem hiesigen Amtsgerichtsgefängnisse nach dem Schlosse Ortenburg durch einen Diener der königl. Staatsanwaltschaft in Bautzen Statt. Wilhelm war stark gefesselt. Im weitern Publicum herrscht zumeist die Ansicht vor, daß Wilhelm die Morde im Zustande periodischen Wahnsinns verübt habe. Man kann eS sich nämlich nicht denken, daß Wilhelm, der zwar als sehr jähzornig und boshaft bekannt ist, die That be sangen habe, um seinem Schwager ein Leids zuzu fügen, und daß er zu diesem Zwecke dessen 2 Kinder tödtete, denen gegenüber er sich doch häufig liebevoll erwiesen, wie überhaupt ein gewisser Zug von Gut- müthigkeit seinem Charakter eigen sein soll. WaS jedoch neuerdings verlautet und was auf Mittheilungen von Leuten bastrt, die längere Zeit mit Wilhelm zu sammen gelebt, so erscheint die That in einem ganz neuen Lichte. Wilhelm hatte vor einigen Jahren ein kleines Vermögen geerbt, mehrere Hundert Thaler: dieses hat er durchgebracht, und zwar, indem er sich eine Reihe guter Tage machte. Er reiste durch Deutsch land; Berlin, Hamburg rc. sah er sich an, lebte gut und als das Geld alle war, kehrte er zurück, um wieder Dienstknecht zu werden. In den Jahren 1882 und 1883 befand er sich auf einem der Rittergüter Sohland a. R. Dort wurde er durch seinen schmutzigen Geiz bekannt; er kleidete sich mangelhaft; aß lange Zeit weder Brod noch Butter, verkaufte dieses vielmehr und sparte sich wieder eine kleine Summe. Oft sagte er da, als ihn ein Kamerad fragte, warum er so geize, mit dem ihm eigenthümlichen Lächeln: „Jetzt esse ich kein Brod, dann mache ich mir's aber wieder eine Zeit hübsch und ist das Geld alle, dann werde ich schon einmal was machen, daß ich immer Brod zu essen habe." Auf diese Weise erklärte es sich auch, warum Wilhelm Hand an die unschuldigen Kinderchen legte. Von anderer Seite hört man auch, daß sich Wilhelm wahr scheinlich eingebildet, die Kinder hätten es nicht gut genug gehabt und daß er es ihnen „oben besser" ver schaffen wollte. Es dürfte noch von Interesse sein, zu erfahren, auf welche Weise die Festnahme des Mörders in dem zwischen Löbau und Kleinschweidnitz gelegenen Gasthofe „zur Sonne" gelang. Der dortige Wirth, Hr. Schluckwerder, war bereits TagS zuvor von der Löbauer Polizei benachrichtigt worden, auf den näher beschriebenen Wilhelm Acht zu haben. Am Montag Morgens in der 8. Stunde kam nun Wilhelm von Kleinschweidnitz her bei der „Sonne" vorbei. An scheinend hatte er vorerst nicht die Absicht einzukehren; er war bereits einige Schritte vorbei und kehrte dann wieder uni. Eingetreten, setzte er sich in die Ecke und bestellte sich ein Bullchen Schnaps Der Wirth er kannte sofort den Gesuchten und schickte eiligst einen Boten in die Stadt. In der Wirthschaft befand sich noch der Stadtgutspachter G. aus Löbau. Der Wirth suchte den Wilhelm, der mehrmals unruhig zum Fen ster hinaussah und sich entfernen wollte, aufzuzögern. Es gelang auch; Wilhelm wartete, bis der Wirth einen fingirtek» Brief an den Stadtgutspachter G. be treffs einer Kartoffelbestellung geschrieben hatte, den er mit in die Stadt nehmen sollte. Unterdessen kam die Polizei; Wilhelm ließ sich ruhig binden und, ohne ein Wort zu sagen, abführen. UuglückSsälle iu der Prodi«;. Am 10. d. M. Nachmittags ereignete sich in der Zeitzer Straße in Leipzig der Unglücks fall, daß ein 3 k jähriges Mädchen, Tochter eines dort wohnhaften Handelsmannes, beim Spielen mit andern Kindern über die Straße und mitten in einen von Connewitz um diese Zeit dort anfahrenden Pserdebahnwagen hin einlief. Das Kindchen wurde, ehe der Wagen ange halten werden konnte, ein Stück mit fortgeschleppt, so dann aber von dem Räumer zur Seite geschleudert, wobei es den linken Oberarm brach. Den Pferde bahnkutscher trifft keine Schuld. — Am 8. d. Mittags schöpfte die 18. Jahre alte ledige Pleul in der Junge- und Simon'schen Fabrik zu Schedewitz bei Zwickau heißes Wasser aus einem Dampfkessel, ließ jedoch die Eimer fallen und verbrannte sich beide Füße; sie mußte zu Wagen heimgebracht werden. — Am 9. d. M. Nachts brach in Wurzen in dem der dortigen Stadt gemeinde gehörigen, von dem Sattlermeister Görlitz gepachteten Hause an der innern Dresdnerstraße im Dachstuhle Feuer aus, welches das Gebäude ver nichtete. Dank der schnell herbeigeeilten und umsichtig und gewandt eingreifenden Feuerwehren konnte der größte Theil des Mobiliars gerettet und ein weiteres Umsichgreifen des Feuers verhütet werden. Die be reits im Schlafe befindlichen Bewohner des Hauses wurden zwar gerettet, doch sind die Kleidungsstücke, besonders die der kleinen Kinder, mit verbrannt. DaS Feuer soll durch eine schadhafte Stelle an der Esse entstanden sein. — Am 9. d. M. entstand in Schön bach bei Colditz im Ackermann'schen Wohnhause ein Schadenfeuer, durch welches dasselbe theilweise ver nichtet wurde. — Bei dem am Freitag zu Hains - berg in den dortigen Thonwaaren- und Schmelztiegel werken von Wilhelm Lorenz stattgehabten Schaden feuer wurde nur ein Theil des Dachstuhls der Mittel gebäude zerstört und die darunter gelegenen Räume mehr oder minder beschädigt. Der Betrieb erleidet eine theilweise Unterbrechung auf nur wenige Tage und wird solcher im Laufe der nächsten Woche schon wieder voll ausgenommen. Statistik und Volkswirthschaft. Lubmisfiouen. I. Oesterreich. K. k.Direktion für Staatseisenbahnbetrieb in Wien: 1) 20. März d. I., 12 Uhr Mittags. Lieferung von 220000 lcß Petroleum. 2) l. April d. I., 12 Uhr Mittags, Lieferung von 100000 Kg doppelt raffinirtes Rübbrennöl. Die näheren Bedingungen liegen bei der genannten Behörde, Abtheilung IV», Wien, FünfhauS, Bahnhof straße 2, zur Einsicht au« II. Rumänien. Bürgermeisterei von Braila. 18^6. April d. I. Pflasterung mehrerer Straßen mit Granitwürfeln. Taxsummen: 650 und 500000 Frc«. Caution: 5 Proc. der Taxsumme. III. Italien. 20. März d. I., 12 Uhr Mittags. SchiffSbau- direction des 1. Seedepartements zu Spezia: 1) Lieferung von 4 Marineröhrenkesseln zu je 4 Feuerungen nebst Armatur für den Aviso „Mes- saggero." Taxsumme 166 980 Lire. Caution 16700 Lire. » 2) Lieferung eines Marineröhrenkessel« mit 3 Feuerungen, horizontaler, cylindrischer Dampsbüchse und Armatur. Taxwerth 24 820 Lire. Caution 2500 Lire. IV. Finnland. Regierung des Großfürstenthums Finnland: 9. April d. I., 12 Uhr Mittags, Lieferung von 7232 Tonnen Schienen, 569 - Laschen, 30 - UnterlagSplatten, 94 - Bolzen, 243 - Nägel. sind in Nikolaistad (Wasa), V« in Gamlakar- leby (Uxpila Hafen) vor dem 15. October d. I. zu liefern. Nähere Bestimmungen für die zu II., III. und IV. ausgeschriebenen Submissionen liegen in der Ex pedition des „Reichsanzeigers", Berlin 8lV, Wilhelm straße 32, zur Einsicht aus. L. Dresden, 8. März. Die Brauerei zum Felsen keller bei Dresden hat in der 188283er Betriebsperiode einschließlich des übernommenen Bestandes 102 964 kl Bier producirt und davon 87 584 KI verschroten, so daß ein Bestand von 13 380 KI verbleibt. So günstig sich auch die letztjährige Witterung für das Brauereigeschäst gestaltete, so standen doch die Preis- und QualitätSverhältnisse von Hopfen und Gerste hindernd entgegen. Die Mehrverschrotung betrug 643 14, da gegen erforderte die Preishöhe deS Hopfens eine bedeutende Mehrausgabe Auch die Gerstenernte hatte durch die Ungunst der Witterung gelitten deren Folgen eine fehl mangelhafte Qualität und hohe Preise waren. Trotz Alledem ist das Ge schäftsergebniß ein befriedigendes. Der Reingewinn beträgt 194 937 M. Auf die Dividende von 20 ---60 M pro Aktie entfallen 180 Ovo M. Die Abschreibungen sind in der üblichen Weise vorgenommen worden. Die Bilanz begleicht sich mit 1 820 674 M. 8 Aus der hier zur Zeichnung der Anleihe der Braun schweiger Nationalbrauerei in Höhe von 900000 M sind hier am Platze 10 Millionen M angemeldet worden In Leipzig sind 6 Millionen M gezeichnet worden. U. Dresden, 9. März Die Leipziger DiSconto- gesellschast conccntrirte im 1883 er Geschäftsjahre ihre Thätig- keit fast ausschließlich aus das schon seither vorzugsweise von ihr gepflegte Contocorrentgeschäst, da das EmmissionSgeschäst bei der gegenseitigen Concurrenz aus diesem Felde nur geringe Gewinne abwars. Die Gesammtumsätze haben sich gegen die Vorperiode um ca. 2b Millionen M. erhöht. Der Reingewinn beträgt 755 278 M. Abzüglich der Abschreibungen bleibt ein Ueberschuß von 689 24b M., wovon eine Gesammtdividende von 7 gewährt wird. k. Dresden, 9. März. Die Oberhohndors-Reins- dorfer Kohleneisenbahngesellichast gewährt ihren Aktio nären eine Gesammtdividende von 33^ 150 M. pro Aktie, wovon der Rest mit 100 M. am 21 März o. zur Aus zahlung gelangt. k. Dresden. 9. März. Der Lugau-Niederwürsch- nitzer Steinkohlenbauverein erzielte im 1883er Geschäfts jahre eine Förderung von 1 174 867 KI Kohlen und einen Kohlcnverkauf von 898 130 KI. Der Reingewinn von 96 02b M. gestattet die Gewährung einer Dividende von HU — 3b M. pro Aktie. k Dresden, 9 März. Die Leisniger Mühlen- actiengesellschast — vormals A. Uhlmann — zu LeiSnig hat im 1883 er Geschäftsjahre einen Bruttogewinn von 154 272 M. erzielt, wovon nach Absetzung der GefchästSspesen, Zinsen rc., sowie der Abschreibungen ein Reingewinn von 38 704 M. verbleibt, welcher die Vertheilung einer Dividende von 4 gestattet. Bon dem gekauften Weizen an 3 819 081 k^ sind 3 b4b 000 Kg:, von dem zuzüglich des Bestände» erkauften Roggen an zusammen 3 421 893 kg: aber 3 28b 000 kx ver mahlen worden, während die Graupenmühle von der vorhan denen Gerste an 1 025 814 k^ im Ganzen 894 659 Kg: zu Graupen und Mehl verarbeitet wurden. Der Brodverkauf stellt sich aus 344 348 kx Im verflossenen Geschäftsjahre wurde mit Zustimmung einer außerordentlichen Generalver sammlung die Niedermühle zu Tragnitz zum Preise von 222 7S0 M. gekauft, worauf 72 7bO M gezahlt wurden, so daß 150 000 M. Hypotheken stehen bleiben, welcher Betrag dem Werthe der damit erworbenen Wasferkrast gleichkommt. Durch diesen Ankauf wird einerseits eine unbequeme Concurrenz in nächster Nähe beseitigt und andererseits die Möglichkeit einer Erweiterung der Production geschaffen. 1t. Dresden, 9. März. Die vorgestrige Generalver sammlung der Leipziger Creditbank, e. G., genehmigte die Vertheilung einer 8 proc. Dividende. It. Dresden, 9. März. Die letzte ordentliche General versammlung der Gefellschastzur gegenseitigen Hagel- schädcnvergütung in Leipzig, an welcher 17 Actionäre mit 338 Stimmen sich betheiligten, ertheilte unter Genehmigung des 1883 er Rechenschaftsberichts der Verwaltung Decharge und vollzog die Wahlen sür den Aussicht-rath. * Dresden, 10. März. Die Betriebseinnahmen der hie sigen Straßenbahnen betrugen in der Woche vom 2. bis mit 8. d. M. 21 716 M Seit dem 1. Juli vor. Jahre» bi» 8 d. M. betrugen die Betriebseinnahmen 832 358 M. — Dresden, 10. März. In der letzten AussichtSrathS sitzung der Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn ist beschlossen worden, der ans den 81. März sestgefetzten General versammlung die vertheilung einer Dividende von 8 für daS Jahr 1883 bei starken Abschreibungen vorzuschlagen. O Dresden, 11. März. Da» Gesammtergebniß der mit dem gestrigen Tage beendeten allgemeinen deutschen Ge- flügelau»stellung, welche die» Mal durch die Mitwirkung de» Club« deutscher und österreichisch-ungarischer Geflügelzüchter eine thaisächliche Unterstützung erhalten, kann nach jeder Rich tung alS ein höchst günstiges bezeichnet werden Die Wahl deS AuSstellungSlocalS in der vormaligen Neustädter Garde- reitercaserne war schon um der in dieser Umgebung zusammen- fließenden BerkehrSstraßen willen eine glückliche, da» Arrange ment de» Ganzen, welches für dieses Mal der hiesige Geflügel- züchterverein in die Hand genommen hatte, zeigte von Geschmack und großer Eachkenntniß, denn die circa 1300 Ausstellung»- objecte waren in der geräumigen Halle in übersichtlicher Weise geordnet und zur Besichtigung gestellt. Die Zahl der Aut- steller beläuft sich auf 219 au» allen Theilen Deutschland», außer Dresden und mehreren Ortschaften Sachsen» sind na mentlich Magdeburg, Braunschweig, Regensburg, Hildesheim, Lonstanz, Detmold, Berlin u. s. w. durch nahmhafte Züchter besten» vertreten. Mr. Yardley au» Birmingham, eine Auto rität auf diesem Fache, hat durch eine reichhaltige Lollection von Racehühnern und Tauben da» Interesse der Fachleute nur noch erhöht. An Sing- und Ziervögeln bieten die Herren Hro mada, G Häckel und Clauß in Dresden eine große Auswahl, die Fachliteratur ist namentlich durch C. C Meinhold u. Söhne in Dre»den reich beschickt, während die Dresdner Firmen Gedr Giese, Wilh. Kollrepp, Ernst Lehmann, E Huth, Weibezahl u. Schneider, H Hromada, R Adam, V C F Gallasch Geräth schäften aller Art und Futterproben angeliesert haben. Auch die Collection von Eiern, zu welcher TimäuS in Löbtau, Ebert, Oskar Bäger und Ernst Lehmann in Dresden beigetrogen, ver dient alle Beachtung. Der sorgfältig bearbeitete Katalog theilt daS gesammte Geflügel in 2 Classen, nämlich in Prämurung»- classen und BerkaujSclassen, welche wieder in einzelne Haupt classen zersallen. Die Hühner enthalten in bi Classen 411 Nummern Hervorragend sind die Objecte von Mr. Yardley aus Birmingham, von Trübenbach in Chemnitz, von Kramer in Leipzig, von Heimendahl in Creseld, von du Roi in Braun schweig, von Ilgen in Kötzschcnbroda, Sewcning in Gütersloh, von v. Ußlar aus dem Hause Rethmar bei Sehnde, von Liepsch in Plauen bei Dresden, von v. Voigtländer in Braunschweig, von Wichmann in Hambnrg u s. w. Die Enten zer fallen in 4 Elasten mit 30 Nummern, von denen Liepsch in Plauen bei Dresden und Klaus in Elstertrebnitz be sonders schöne Exemplare zur Ausstellung gebracht haben. Die Gänse sind von 9 Ausstellern, unter denen sich Liepsch in Plauen, I. Klämt in PeiSwitz und Frau von Tümpling auf Sacka auSzeichnen, die Truljhühner von 4, Ziergeslügel (weiße Perlhühner) von 1 Züchter geliefert worden. Die Ver- kaussklaste für Hühner führt 96 Nummern aus. Die Tauben sind mit 453 Nummern in der PrämiirungS- und 160 Num mern in der VerkausSclasse ausgesührt. Von der ersten Race verdienen rühmenSwerthe Erwähnung die Objecte des Mr. Yard- au» Birmigham, Buchmann aus Regensburg, Liepsch au» Plauen, Schreck in Bremen, Karl Griner in Ober-Neu- dors, A. Prosche in Dresden u. s. w Namentlich die Behälter der Luvrier», Kröpser, Almonds, Psautauben, Pcrrükentauben und Tümmler deS Mr. Yards umstanden Hunderte von Lieb habern. DeS PreiSrichteramteS walteten für Hühner und größeres Geflügel: Baron v. Frankenberg-LudwigSdorff in Lübeck. Commerzienrath du Roi in Braunschweig, A. Trüben bach in Chemnitz; sür Tauben R Ortlepp in Magdeburg, Seeling in Neuschöneseld, Thiele in Großenhain. Die Ehren preise bestanden in 2 goldenen Medaillen sür Hühner und Tauben, I Ehrenpreis im Werthe vom 60 M, 8 Ehrenpreisen im Werthe vou 20 M , in einem von der Redaction der Blätter sür Geflügelzucht gestifteten Ehrenpreis. fowie rn belobenden Anerkennungen. Die goldenen Medaillen erhielten Ritterguts besitzer v. Ußlar sür Hühner, Buchdruckereibcsitzer Liepsch in Plauen bei Dresden sür Tauben; Letzterer erwarb auch eine seltene Fruchtfchale sür schwarze - Hamburger Hühner. Die übrigen Ehrenpreise wurden den Herren Wichmann in Ham burg. Prvlche in Dresden, Drcvcs in Braunschweig, Yardley in Birmingham. Grude in OlbeSloe, Fromme in Soest, Liepsch in Plauen zugesprochen, hierüber noch 38 erste Preise aus Hühner und größere» Geflügel, 27 zweite und dritte Preise, sowie lobende Anerkennungen ertheill. Der Besuch war während der Ausstellung ein sehr starker, die Loose waren im Hinblick aus die trefflichen Ausstellungsobjekte bereits Soickttag Vormittag» vergriffen und hätte man deren leicht noch 2000 absetzen können. Es ist mithin das finanzielle Ergebniß ein recht erfreuliches. Berlin, 9. März. (Post.) Der deutsche Fischerei verein trat gestern Abend in Gegenwart des hohen Protector», deS Kronprinzen, im großen Fraclionssaale des ReichStags- gebäude» zur diesjährigen Generalversammlung zusammen, der u. A. auch der StaatSminister vr. Lucius, Minister v. Bernuth, die beiden Reichstag-Präsidenten v Levetzow und Frhr v. Franckenstein und Vertreter der städtischen Behörden beiwohnten. Der Vorsitzende deS Vereins, Hr. v. Behr Schmol-. dow, wars in kurzen Zügen einen Rückblick auf die Thätigkeit deS Verein», welcher nunmehr seit 7 Jahren sich jener mate riellen Unterstützung des Reich-tag- erfreut, die eine Entfal tung größerer Wirksamkeit gestattet. Der Verein hat seitdem 33 Millionen Edelbrut ausgesetzt; allein im letzten Jahre hat er 3 Millionen an Lachseiern angekaust und 1 Million Ma ränenbrut au» Amerika bezogen Mehr und mehr bricht sich denn auch in den betheiligten Kreisen die Erkenntniß Bahn, daß der Verein in der That wohlthätig wirkt; Manches sei allerdings noch zu erkämpsen. Noch verhindern zahlreiche Wehre die Lachse am Aussteig zu den Laichstätten, und strengere Gesetze gegen die Wehrbcsitzer, wie sie in England ja schon existiren, seien unbedingt nolhwendig. Die Versuche, die ame rikanische Auster in die Ostsee zu bringen, sind mit aller Krcht in Angriff genommen. Es hat sich gezeigt, daß am Ausflüsse deS LorenzstromeS etwa ähnliche Verhältnisse herrschen, wie in der Ostsee, und man hat daher die dort vorkommende Auster sür diese Versuche gewählt. Ein zweiter Versuch, den der Verein im abgelaufenen Jahre unternommen, betraf die AuS- fetzung von 1^ Millionen junger Aale in das Donaugebiet, wo der Aal bisher noch nicht vorkam, und endlich hat der Verein sich auch bemüht, den mit Recht so sehr geschätzten Zander in den Rhein, in den Main und in den Bodensee zu verpflanzen. ES sind dort im letzten Jahre 12 000 junge Zander ausgesetzt worden, die von Galizien bezogen wa ren. Hat der Verein so sich fortgesetzt bestrebt, den Fisch- reichthum de» eignen Landes zu heben, so hat er doch auch . nicht minder andere Nationen in dem gleichen Bestreben unterstützt. Der deutsche Karpsen spielt in Amerika schon eine bedeutende Rolle, er ist dort in 18 000 Gewässern ausgesetzt. Neuerdings hat man nun auch begonnen, die deutsche Forelle nach Amerika zu verpflanzen. Was man bisher dort als Fo relle bezeichnete, ist eine Art Saibling. Was nun endlich die Ausbreitung deS Vereins anlangt, so hat der Hauptverein aller dings 25 Mitglieder verloren; dieser Verlust wird aber gedeckt bei den Proviniialvereinen, die an Zahl und Stärke gewaltig zunehmen. — Prof. vr. Benecke aus Königsberg berichtete so dann über die sür Deutschland praktisch verwerthbaren Ergeb nisse der Londoner Fischereiausstellung, auf der allerdings Dcutfchland nicht vertreten war, da eS mit den anderen Na tionen in der Seesifcherei noch nicht concurriren kann. Deutsch land erleidet hierdurch viel Schaden 1879 gingen allein sür Heringe 32 Millionen M, die Deutschland hätte selber gewin nen können, in daS Ausland, während allein Scholtla, d aus der Heringsfischerei, die dort 70 000 Menschen und 15 000 Boote beschäftigt, 44 Millionen M einnimmt. Die gejammte Seefischerei bringt jährlich in England 240, in Amerika 450, in Frankreich 80 Millionen, während Deutschland hierbei gar nicht in Betracht kommt. So betreibt man in Emden die He- ringSfischerei mit 10 bi» 12 Fahrzeugen. Eine Aenderung dieser Verhältnisse sei nur zu erwarten, wenn das große Capi tal sich an der Sache betheilige. Außerdem könne man aber auch durch mancherlei Verbesserungen, die man treffe, durch Anlage von Hasen in der Nähe der Fangplätze, vor Allem auch durch Verbilligung der Bahntarise die Seefischerei zu sördern suchen ES gelte dann ferner, Vorkehrungen zum Schutze der Seefischer in erhöhtem Maße zu treffen und durch Lebens-, BootS- und Netzversicherung die sociale Lage der Fischer zu heben. Auch in der Süßwasserfilchrrci sei ein Vorgehen mit größeren Mitteln erforderlich Da» Hauptaugenmerk müsse man in Deutschland vor Allem jedoch aus die Sommerlaichfische legen, die für die Ernährung der Massen viel wichtiger seien, al» die Salmoniden und deren Vermehrung bei Weitem leichter fei. Ein unbedingtes Ersorderniß zur Hebung der Binnen fischerei sei die wissenschaftliche Erforschung der Gewässer und de» Fischleben». — Den zweiten Bortrog hielt alsdann der Abg. Rumps über die Bedeutung der Auster als VolkSernäh- rung»mittel in Amerika. TUirn, II. März. (Tel.) In der gestrigen Sitzung der Lreditanstalt, welcher auch Baron Rothschild beiwohnte, wurden die Modalitäten sür die Wiederausnahme der unaa rischen Rentenconversion festgestellt. Mit Rücksicht aus die Lage de» Pariser Platze» einigte man sich, der .Pr." zufolge, dahin, nur eine Theiloption von ca 80 Millionen auSzuüben Sobald die Zustimmung der auswärtigen Lonfortien eintrifft, soll an eine praktische Au»sührung der Beschlüsse geschritten werden. Eingesandtes. Rowland'« Macassar-Oel, allgemein bekannt als ausgezeichnet für Wachsthum, Verjchönerung, Bec- bessernug der Haare, ist jetzt auch in goldener Fardc erhältlich. Man vermeide billige Nachahmungen und kaufe „Rowland s Macassar-Oel" von 2" Hatton Har»' den, London. Zu erhalten bei Parfümeuren.
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