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2 Nr. 1. „STAHL UND EISEN.“ Januar 1883. ausgeführt werden. Es ist unausbleiblich, dafs die Auflage vorn 1. Januar k. J. ab um einige Hundert erhöht wird. Um der Zeitschrift ein entsprechendes Aeufsere zu verleihen, hat unsere Verlagsdruckerei sich bereit erklärt, Einbanddeckel für die Mitglieder und Abonnenten zu billigen Preisen herzustellen, falls ein genügendes Bedürfnifs dafür vorhanden sein sollte. Ein Muster ist im hiesigen Büreau der Geschäftsführung ausgelegt, und werden die Herren, welche auf derartige Einbände rellectiren, ge beten, sich in den offenliegenden Listen einzuzeichnen. Meinen Bericht über die Zeitschrift möchte ich nicht beschliefsen, ohne noch einige Worte bezüglich der Mitarbeiterschaft zugefügt zu haben. Trotz der errungenen Erfolge, die ich Ihnen eben zahlenmäfsig nachgewiesen habe, ist die Zahl aus unserm Mitgliederkreise, welche sich durch Einsendung von Beiträgen thätig betheiligen, immer noch eine verhältnifsmäfsig kleine; um eine Einseitigkeit zu verhüten, die leicht sich geltend machen könnte, wenn die ganze Arbeitslast fortgesetzt auf denselben Schultern ruht, bitte ich Sie alle um regere schriftstellerische Theilnahme an unserer Zeitschrift. Wie schon an anderer Stelle ausgeführt worden ist, soll das Blatt keineswegs ausschliefslicher Tummelplatz einzelner Elemente des Vereins sein, sondern jedem Mitglied Gelegenheit geben, durch Veröffentlichung der erworbenen Erfahrungen das allgemeine Wohl fördern zu helfen. Nach Vorschrift des § 4 unserer Statuten sollen alljährlich ein Drittel der Mitglieder des Vereinsvorstandes ausscheiden; nach dem in der Vorstandssitzung vom 29. October v. J., durch Aus- loosung festgesetzten Turnus treten mit Ablauf dieses Jahres aus die Herren: Petersen, R. M. Daelen, Helmholtz, Minssen, Brauns, für welche die heutige Generalversammlung demgemäfs Neuwahl thätigen mufs. Der angezogene Paragraph der Vereinsstatuten besagt ferner, dafs der Vorstand aus 15 bis 21 Mitgliedern bestehen soll. Zur Zeit besteht der Vorstand aus 18 Mitgliedern, von welchen 17 aus Ihrer Mitte gewählt sind, während als achtzehntes der jeweilige Vorsitzende der nordwestlichen Gruppe infolge des Uebereinkommens fungirt, das unser Verein mit derselben gelegentlich der ge meinschaftlichen Herausgabe von »Stahl und Eisen« getroffen hat. Mit Rücksicht auf die vermehrte Mitgliederzahl und die gewachsene Bedeutung des Vereins erlaubt sich der Vorstand Ihnen die Zuwahl von zwei weiteren Mitgliedern in Vorschlag zu bringen. Bei dieser Gelegenheit ist es dem Vorstand wünschenswerth erschienen, in seinen Kreis je einen Vertreter aus dem Kohlenbergbau und dem Maschinenbaufach zu ziehen, als zwei Industrieen, welche mit dem Eisenhüttenwesen innig verknüpft sind. Im Falle Ihrer Annahme betreffend die Zuwahl zweier Mitglieder würde Ihr Vorstand vom 1. Januar k. J. ab sich aus 20 Mitgliedern zusammensetzen. Um die Vornahme der Wahl zu vereinfachen und Zersplitterungen thunlichst zu vermeiden, hat der Vorstand sich die Freiheit genommen, Ihnen sieben Candidaten in Vorschlag zu bringen. Die Namen der betreffenden Herren finden Sie auf Zetteln verzeichnet, welche vom Büreau vertheilt werden. Ich bitte die Namen derjenigen Herren, die Ihnen nicht conveniren, zu durchstreichen und eventuell neue Namen hinzuzufügen, sowie die Zettel an das Büreau zurückzureichen, damit das selbe das Wahlresultat feststellen kann. Wie Ihnen aus den Veröffentlichungen in unseren Vereins-Nachrichten in »Stahl und Eisen« er innerlich sein wird, ist auf unser, in der Generalversammlung vom Frühjahr 1881 durchberathenes Gutachten zur Classification von »Stahl und Eisen«, welches durch den Verein deutscher Eisen- und Stahlindustrieller an den Herrn Minister abgegeben worden ist, an den genannten Verein ein wenig befriedigendes Antwortschreiben eingegangen. In demselben werden zwar die von uns vorgeschlagenen Qualitätsproben für die Lieferung von eisernen Schwellen, Laschen, Blech, Stabeisen und Constructions- eisen von den Königlichen Eisenbahnverwaltungen im allgemeinen als genügend anerkannt, jedoch eine Abänderung der bestehenden Bedingungen für Anfertigung von Stahlschienen, Achsen und Rad reifen als nicht zulässig erachtet. In der Vorstandssitzung vom 14. Juli ist beschlossen worden, dafs unser Verein dem Ersuchen des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller Folge leisten und ein erneutes Gutachten auf der Basis der früheren Festsetzungen abgeben solle. Mit der Ab fassung wurde die von früher her bestehende Commission betraut. Herr Brauns, der Vorsitzende der Commission, hat zu dem Zwecke eine Reihe von Versuchen angestellt, mit deren bisherigen Er gebnissen Sie demnächst bekannt gemacht werden. Hiermit ist Punkt 1 der Tagesordnung erledigt. Zum Punkt 2 derselben ertheile ich Herrn Brauns das Wort.