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Januar 1883, » STAHL UND EISEN. Nr. 1. 39 etwa 40 Fufs englisch beträgt, so dafs eine nur geringe Undichtigkeit auf 40 Fufs Länge berechnet einen bedeutenden Querschnitt ergiebt und dafs auch thatsächlich durch diese Undichtigkeiten grofse Windmengen entweichen. Ich möchte nun die anwesenden Herren Vertreter der Steinapparate fragen, ob in dieser Beziehung an den neueren Apparaten Fortschritte zu erkennen sind, speciell an Herrn Whitwell selbst die Frage richten, ob es ihm nicht gelungen ist, diese Uebelstände einiger- mafsen zu beseitigen? Herr Gregor: Ich kann darüber nur sagen, dafs die Verstemmung der Blechplatten eine sehr zuverlässige sein mufs und dafs früher in dieser Hinsicht Fehler begangen wurden. Was die Ventile angeht, so sind die Verschlufsflächen jetzt anders construirt worden. Das Ventil hat eine wulstförmige Verschlufsfläche und schliefst auf einem Ventilsitze, der auswechselbar ist. Früher war das nicht der Fall. Dadurch, dafs sich die Ventile stofsen, sind Undichtigkeiten unvermeidlich. Nach Beseitigung dieser Uebelstände haben die Windverluste aufgehört Herr Schlink: Ist die Wasserkühlung vollständig beseitigt? Herr Gregor: Das Wasser ist als Kühlung vollständig beseitigt; es wird nur, wie bei Gicht gasleitungen üblich, zum Verschlufs angewendet. Herr Bergrath Jüngst: Herrn Macco sage ich meinen verbindlichsten Dank für den ertheilten Rath und werde ich denselben meinen schlesischen Fachgenossen zur Erwägung mittheilen. Im übrigen glaube ich doch, dafs die Zeit vorbei ist, in welcher die Eisenindustrie nur mit Mühe ihr Leben fristete und die König!. Werke veranlafst waren, unter Aufwendung bedeutender Mittel die Führung zu übernehmen. Die Privatindustrie steht gegenwärtig auf eigenen Füfsen und haben auch im vorliegenden Falle die Industriellen Oberscblesiens selbst das gröfste Interesse daran, den Whitwell-Apparat ebenfalls einzuführen. Vorsitzender Herr Lueg: Wünscht noch einer der Herren das Wort zu diesem Gegenstand? (Pause.) Es ist das nicht der Fall. Wir haben nun noch ein Referat auf der heutigen Tagesordnung und zwar dasjenige des Herrn Tiemann über die Raumverhältnisse der Hochöfen. Andererseits zeigt die Uhr ein Viertel vor vier Uhr, und um vier Uhr ist das gemeinschaftliche Mittagessen in Aussicht genommen. Nun wird es sich fragen, ob Sie die Zeit etwas ausdehnen wollen; in dem Fall würden wir wohl in das neue Thema eintreten und es in aller Kürze zu absolviren suchen. Wenn nicht, so würde es wohl zweckmäfsig sein, die Verhandlung darüber bis zur nächsten Generalversammlung zu vertagen. Herr Schlink: Ich möchte den Wunsch aussprechen, dafs wir jetzt abbrechen; viele'der anwesenden Herren müssen schon um 6 Uhr abreisen. (Zustimmung.) Vorsitzender Herr Lueg: Es bleibt dann wohl nichts übrig, als den Vortrag zu vertagen. Wenn ich die Discussion über den vorliegenden Gegenstand schliefse, so schliefse ich "damit die heutige General-Versammlung, aber nicht, ohne Ihnen allen den verbindlichsten Dank auszudrücken für die Theilnahme, die Sie unseren heutigen Verhandlungen geschenkt haben, und Sie zu bitten, ebenso aufmerksam und eingehend an der jetzt folgenden Discussion bei Tische sich zu betheiligen. (Rufe: Wahlen!) Das Resultat der Wahlen soll nachher bei Tische verlesen werden. Der Schlufs der Versammlung erfolgte um 33/4 Uhr. Die Zählung der eingesammelten Wahlzettel ergab, dafs die Neuwahlen bezw. Wiederwahlen für den Vereins-Vorstand auf die Herren H. Brauns-Dortmund, 11. M. Daelen-Düsseldorf, 0. Helmholtz-Hannover, Minssen-Essen, C. Petersen-Eschweiler-Pumpe, II. Krabler-Ältenessen, A. Schmidt-Kalk (Humboldt), gefallen waren.