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Januar 188.9. „STAHL UND EISEN.“ Nr. 1. 35 Hochofen : Höhe. Inhalt. Zahl der Düsen. Durchmesser ■ der Düsen. Pressung. Temperatur des Wind Nr. 1. 15,2m 130 cbm 4 105 mm 143 mm 330 0c. » 2. 16 » 237 » 8 117 » 201 » 350 0 „ Hochofen Eisengehalt Möllers. des Production in 24 Stunden. Brenn material verbrauch pro 1000 kg Hoheisen. Inhalt pro t Production. Nr. 1. 21 % 25 000 kg 1900 kg 5,2 cbm „ 2. 21 % 30 000 „ 2080 „ 7,9 „ Im Durchschnitt schwankt die Pressung des Windes auf den verschiedenen Werken Ober schlesiens zwischen 137 und 248 mm. Die höchste Pressung führt Antonienhütte mit 248 mm bei 7 Düsen ä 80 mm und stellt sich bei 30000der Brennmaterialverbrauch auf 1400 kg Koks und 600 kg Rohkohle. Die Windtemperatur zu erhöhen, sind auch die schlesischen Hochofenleiter eifrigst bemüht und zwar durch Einführung zweckmäfsiger Construction der Apparate und Vergröfserung der äufseren Heizfläche der Röhren. In Anwendung sind vorwiegend ovale Hosenröhren, deren Längsachsen zwischen 260 bis 420 mm und Querachse zwischen 110 und 180 mm schwanken. Es beträgt die äufsere Heizfläche pro Hochofen 165 bis 608 qm, im Mittel ca. 400 qm; die Länge des Windlaufes in den Röhren zwischen 21 und 63 m; die Zeit des Durchganges des Windes durch die Röhren 3,3 bis 9,8 Secunden und endlich der Windinhalt der Rohre pro Hoch ofen 9,4 bis 29,2 cbm. Unter den im Betriebe befindlichen Apparaten ist der auf der Gleiwitzer Hütte befindliche, von dem Königl. Hütteninspector Herrn IVicbmer erbaute und in der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen XXXIII beschriebene Fufskastenapparat einer der besten. Die äufsere Heizfläche pro Hochofen beträgt 346 qm, die Länge des Windlaufes in den Röhren 63 m, die Zeit des Laufes durch di Röhren 8,8 Secunden und der Inhalt der Röhren 24 cbm. Mit Hülfe derselben wird’eine constante Temperatur von 480° G. erzielt und ist der Apparat 5 Jahr 8 Monat ohne Reparatur im Betriebe gewesen. Der geehrte Herr Vorredner, Herr Liirmann, bat bereits eine ausführliche Beschreibung des Apparats gegeben und bemerke ich daher nur, dafs ich die Arbeitszeichnung desselben zur etwa gefälligen näheren Einsicht mitgebracht habe. Das Gewicht der Brennmaterialgicht verhält sich zu dem der Erzgicht wie 1 : 2 bis 2,8, durchschnittlich 2,3 und werden 1500 bis 4200 kg Kohle auf 3500 bis 9600 kg Möller gesetzt. Infolge des geringen Eisengehaltes des Möllers von 21 bis 23% beträgt die Production in 24 Stunden nur 25 000 bis 37 500 kg Roheisen bei einem Brennmaterialverbrauch von 1700 bis 2000 kg — im Durchschnitt 1800 kg — pro 1000 kg Roheisen und sind pro Tonne 5,2 bis 5,8 cbm Schachtraum erforderlich. Eine Ausnahme machen die mit fremden, reichen Stückerzen und Schlacken arbeitenden Hoch öfen der Königshütte und Gleiwitzer Hütte, welche bei 28 bezw. 33 % Möllergehalt in 24 Stunden bezw. 47 700 und 42 800 kg Roheisen bei einem Aufwand von resp. 1400 und 1300 kg Brenn material produciren. Der Inhalt der Schächte berechnet sich pro Tonne Roheisenproduction auf bezw. 5,2 und 5,0 cbm. Die Analysen von Gleiwitzer Roheisen haben nachfolgende Resultate ergeben:' 1. spiegeliges Roheisen G 3,35 Si 0,317 S 0,03 P 1,29 Mn 3,60 2. weifses „ 5,49 0,80 0,01 0,28 3,73 3. feinkörniges „ 3,20 1,21 0,114 0,81 1,70 4. grobkörniges „ 4,38 2,02 0,118 0,90 1,65 Neben obenerwähnter Production sind in Oberschlesien im Jahre 1881 in 1518 Betriebswocheri 1580 t Zinkschwamm, 6286 t Zinkstaub, 1852 t silberhaltiges Blei, im Gesammtwerthe von 883 734 •6 gewonnen, d. i. pro Ofen und Betriebsjahr 54 t Zinkschwamm, 215t Zinkstaub, 63 t silberhaltiges Blei, oder pro 1000 kg Roheisen ea. 3 .