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Januar 1883. »STAHL UND EISEN.“ Nr. 1. 29 zur Verfügung haben. Der qm Heizfläche würde etwa —14% kosten, man würde also 5000 per cbm Wind eine Kapitalanlage von 1556 machen müssen. Die Temperatur dieses Windes soll auf 700 0 C. gehalten werden können und sich nach den Angaben des Vertreters, Herrn Schlegtendal, selbst bei zweistündigem Wechsel nur um 6 0 G. (20 0 Fahrenheit) vermindern. Die Reinigung dieser Winderhitzer wird dadurch bewirkt, dafs durch die Oeffnungen H, über jeder Kammer angebracht, eine Kette niedergelassen wird, die dann, nachdem an ihr unten durch eins der Reinigungslöcher eine federnde Kratze befestigt ist, auf und nieder gezogen wird. In der mittleren Kammer, dem Gasverbrennungsraum G, wird die Temperatur so hoch, dafs der Staub schmilzt und alle 3 bis 4 Monate entfernt werden mufs. Ein Theil des Staubes soll auch bei jedem zweistündigen Umwechseln mit durch das Schornsteinventil ausgeblasen werden. Diese Art Reinigung ist jedoch, wenn der Vorgang als eine solche bezeichnet werden soll, allen steinernen Winderhitzern mit unterbrochenem Betriebe gemein. Für 7 solcher Apparate wird ein Schornstein von 45 m Höhe und 1,8 m Durchmesser als genügend angesehen, jedoch ein Zug von 30 mm (11/4" engl.) Wassersäule empfohlen. Sowie nun Massicks-Crooke sich bemühten, nach dem Kammersystem Whitwells einen leichter zu reinigenden und sonst verbesserten Winderhitzer zu construiren, verfolgt Harvey in Dowlais die selben Bestrebungen bei einem Winderhitzer, welcher den Apparaten von Cowper im Prinzip gleich ist. d) Harveys Winderhitzer. Nach einer im Engineer vom 16. Juni d. J. erschienenen Zeichnung und Beschreibung hatte der Gonstructeur die Idee, diesen Winderhitzer concentrisch zum Hochofenschacht anzuordnen. Die neuere, dem Referenten direct zur Verfügung gestellte Zeichnung BI. I Fig. 4 zeigt, dafs Harvey diese unpraktische Combination fallen liefs. Die Gase werden, aus den 2 Kanälen A kommend, mit aus den 3 Kanälen B zugeführter Luft in den Verbrennungskammern D verbrannt, welche den ganzen unteren Theil des Apparats ein nehmen. Die Verbrennungsproducte durchstreichen den ganzen, bis auf 1,5 m von oben it Steinen ausgesetzten Raum E nur in einer Richtung, nämlich von unten nach oben. Der Winderhitzer ist deshalb unten am heifsesten, und oben verhältnifsmäfsig kälter. Bei dieser Art des Betriebes kann es vorkommen, dafs die unteren Steinlagen sehr heifs und durch die darüber lagernden Steinmassen zusammengedrückt werden, der ganze Apparat also unbrauchbar wird. Der zu erhitzende Wind circulirt in umgekehrter Richtung von oben nach unten. Die Steine bilden wie bei dem neueren Cowper-Winderhitzer viele kleine Schächte, welche ca. 180 X 230 mm (7" X 9" engl.) grofs, die Reinigung wesentlich erleichtern sollen. Eine theilweise Reinigung soll dadurch vorgenommen werden, dafs man in dem unteren Theil, bei übrigens geschlossenen Ventilen, eine entsprechende Pulverexplosion erzeugt, während ein gleich zeitig von oben nach unten eingeblasener Windstrom den Staub heruntertreibt, welcher dann durch die Reinigungsöffnungen F entfernt wird. Eine sorgfältigere Reinigung soll alle 4 bis 6 Wochen so vorgenommen werden, dafs sich Ar beiter in den oberen Raum G, auf die Gufsplatte stellen, welche die Schächte überdecken und diese mit Kratzen oder Drahtbürsten reinigen, während gleichzeitig ein kalter Windstrom oben eingeblasen wird und so den Staub mit zum Niedergang zwingt. Dieser niedergehende Windstrom soll auch dadurch erzeugt werden können, dafs unten an einer oder mehreren der Reinigungsöffnungen F, bei offener oberen Ausgangsöffnung, ein durch Wind oder Dampf betriebener Exhaustor angebrächt wird. Da der Harvey-Winderhitzer durch seine Zug- und Windführung im oberen Theil verhältnifs mäfsig kalt gehalten wird, so sollen, unter gleichzeitigem Schutz durch den kalten Windstrom, die Arbeiter direct (?) eintreten können und so nur wenig Zeit für diese Operation nöthig haben. Aus dem ersten dieser Gründe soll der obere Theil aus gewöhnlichen Steinen hergestellt werden können und kein Schornstein nöthig sein. Von Harvey sind dem Referenten folgende Angaben gemacht worden: Ein Winderhitzer hat 4600 qm Heizfläche. Die Kosten desselben stellen sich nach englischen Preisen für einen Wind erhitzer von 2400 qm (26000 •Fufs) auf 20290 •%6 ( 1014,15) und für einen solchen von 4600 qm (49 000 Fus) zu 26 250 •% (€ 1312,15). Nach hiesigen Preisen stellen sich die Kosten der Harvey-Winderhitzer etwa wie folgt: