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lisches Eisen ausgezogen wurde. Wäre der ganze übrige Eisengehalt dieser Probe, 0,7000 — 0,0435 — 0,6565 g und 0,7000 — 0,0641 = 0,6359 g, als Eisenoxydul vorhanden gewesen, so müfste das Gewicht nach der Reduction 0,8876 und 0.8817 g betragen haben, anstatt 0,8953 und 0,8940 g, woraus zu folgen scheint, dafs einige mehr geschützte Theile der Probe noch als Eisen- oxydoxydul zurückblieben, während die den Gasen leichter zugänglichen dagegen in metallisches Eisen verwandelt wurden. Dafs ein kleiner Theil der Probe dauernd auf dem Oxydationsgrade desEisenoxydoxyduls verblieb, wird aufserdem durch die Titrirungen bewiesen, die höheren Oxydationsgrad 68,4 und 67,2 als den des Oxyduls ergaben, wogegen die auf das Gewicht begründeten Berechnungen, denen in diesem Falle gröfsere Glaubwürdigkeit beizu messen, nur die Oxydationsstufen 65,1 und 64,7 feststellten. Hieraus ergiebt sich ein guter Beweis für die geringe Stabilität des Eisenoxyduls, denn das berührte Verhalten mufs darauf zurückgeführt werden, dafs schon das Eisenoxydoxydul so schwer reducirbar ist, dafs, wenn dies auch beim Eisen oxydul in noch etwas höherem Grade der Fall ist, der Unterschied doch nicht gröfser ist, als dafs die Oxydationsstufe des Eisenoxyduls ganz unbemerkt überschritten werde. Eine weitere Stütze dafür werden die bald zu berührenden Oxydationsver suche geben. . Die Unsicherheit einer dem Eisenoxydul wirklich entsprechenden Gleichgewichtslage geht inzwischen klar schon aus den Reductionsver- suchen hervor, denn diese ergaben bei Gas- gemengen mit einem Volumverhältnisse zwischen Kohlensäure und Kohlenoxyd, welches zwischen 3 und 0,4 liegt, staunenswerthe Schwankungen in den Oxydationsgraden. Diese Schwankungen treten übrigens noch greller hervor, wenn sie mit der Stabilität bei dem Eisenoxydoxydul entsprechen den Oxydationsgrade für Gasgemenge mit mehr als 3 oder bei mäfsigeren Temperaturen sogar nur mit 2,1 fachem Volumen der Kohlensäure verglichen werden. Der Versuch 23 zeigt, dafs der Oxydations- grad bei 850 bis 900° auf den des Eisenoxyduls herabgebracht werden kann, wenn 100 Raumtheile Kohlenoxyd mit 60 Raumtheilen Kohlensäure ge mischt sind, und nach Bells Versuchen müfste dies sogar mit einer Mischung gleicher Raumtheile erreichbar sein; dafs dieses letztere Gemenge aber der wirklichen Gleichgewichtslage für das Eisenoxydul doch nicht entspricht, geht aus den Oxydationsversuchen 43 — 45 hervor, bei denen der fragliche Oxydationsgrad in entgegengesetzter Richtung überschritten wurde. Wenn die Gleich gewichtslage beim Eisenoxydul irgend allgemein gültig bedingt • wird, so scheint sie deshalb zwischen den Mischungsverhältnissen 0,5 und 0,7 Kohlensäure und Kohlenoxyd zu liegen. Der 25. Versuch scheint indessen zu beweisen, dafs, wenigstens unter besonders günstigen Umständen, auch das Verhältnifs 0,5 zwischen den Gasen Eisenoxydul zu reduciren vermag; dafs dies aber doch nicht angeht, geht wieder daraus hervor, dafs bei Versuch 24 trotz längerer Reductionszeit und trotz der gemäfs der mit eingesetzten Metall- legirungen etwas höheren Temperatur doch nicht einmal der Oxydationsgrad des Oxyduls er reicht und dafs bei Versuch 26 der Oxydationsgrad unerachtet eines etwas kohlenoxydreicheren Gases und einer zehnstündigen Glühzeit bei 850° nicht sehr wesentlich unter den des Eisenoxyduls herabgebracht wurde. Bei einem Gasverhältnifs von 0,4 und darunter neben einer Temperatur von 850° und etwas darüber läfst sich Eisen- oxydul jedoch leicht reduciren, doch gelang in keinem Falle die vollständige Reduction der ganzen Probe. Nahezu war dies der Fall beim 27. Versuche, bei dem nur noch etwa 1 °/o Eisen oxydul unreducirt zurückblieb. Merkwürdiger weise trat diese fast vollständige Reduction nicht bei Anwendung reinen Kohlenoxydes ein, sondern wenn dasselbe mit 40 Volumprocenten Kohlen säure gemischt war, woraus man schliefsen könnte, dafs dieser Kohlensäurezusatz bei 900° für die Reduction des Eisenoxyduls einen merklichen Nachtheil nicht bringt. Ein unanfechtbarer Grund, weshalb die Reduction vergleichsweise soviel besser nicht blofs heim 27. Versuche, sondern auch bei den Versuchen 25 und 29 gelang, als bei den anderen, ist nicht anzuführen, denn die Proben lagen bei diesen Versuchen weder in dünnerer Schicht als bei den anderen, noch war aus den Metalllegirungen oder den sonstigen Umständen auf eine höhere Temperatur als sonst zu schliefsen. Da jedoch die Legirungen natür lich die Durchschnittstemperatur während der ganzen Dauer des jeweiligen Versuches nicht an zeigen, sondern nur den erreichten höchsten Wärmegrad während desselben, so bleibt es nicht unmöglich, obwohl das Thunliche für Un terhaltung gleichmäfsiger Temperatur geschah, dafs in mitunter gleichmäfsigerer Temperatur der Hauptgrund zu suchen, weshalb die Reduc tion bei einigen Versuchen um soviel vollständiger ausfiel, als bei anderen unter Verwendung ähn licher, ja sogar unvortheill.afterer Gasmischungen. Möglich bleibt im übrigen, dafs abgelagerte Kohle, sei es freie oder gebundene, dabei eine Rolle spielte und die Gründe für die Bestimmung des Oxydationsgrades verrückte. Ebensowenig ist es undenkbar, dafs das Innere der Probe bei den Proben, bei welchen die Reduction relativ am besten gelang, aus der einen oder der ande ren unbekannten Ursache dem Gase zugänglicher war als bei den anderen; jedenfalls jedoch wäre dies unbeabsichtigt der Fall gewesen. Es ist keine Veranlassung, andere als die von