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Hand, dafs wenn derselbe Siemensofen Gase von 1000° direct vom Generator benutzen könnte, es unnöthig wäre, dieselben zu erwärmen, dafs die Gasregeneratoren in Fortfall kämen und die halbe Abhitze für anderweitigen Gebrauch ver fügbar würde. In seiner unverhüllten Gestalt zeigt sich der Fehler der indirecten Generator heizung, wenn inan das abgekühlte Gas statt in den Siemensofen unter einen Dampfkessel leitet, wo die Vortheile hoher Flammentemperatur, wie in § 2 bewiesen, nicht wirksam werden. Hier bleibt bei theoretischer Luftmenge der Effect ge ringer, als wenn man die Kohlen, welche das Gas lieferten, direct auf dem gewöhnlichen Plan rost mit doppeltem Luftquantum verwendet. Den vorstehenden allgemeinen Betrachtungen über die Generatorfeuerungen lag nur der Koks generator zu Grunde. In Wirklichkeit wird nur selten fertiger Koke, sondern Steinkohle in den Apparat gebracht, welche dann zuvörderst ent gast werden mufs. Diese Entgasung wird, wie bei der systematischen Rostfeuerung, in der Regel getrennt von den brennenden Koks vorgenommen. Das Wort »getrennt« soll in diesem Zusammen hänge nicht, wie oft irrthümlich angenommen wird, gleichbedeutend sein mit räumlich entfernt oder völlig abgeschlossen vom Generator, sondern es will nur meinen, dafs die frischen Kohlen nicht unmittelbar auf die glühende Koksschicht gestürzt werden sollen; denn dadurch erfolgte eine stofsweise Entbindung der Steinkohlengase und der Generator würde ein ungleichmäfsiges Gas liefern. Aufserdem würde die zusammen backende und blähende Steinkohlenlage den Durch tritt der Generatorgase hemmen. Deshalb trifft man solche Anordnungen, dafs die frischen Kohlen allmählich und stetig entgasen, worauf die resti- renden Koks unmittelbar in den Generator über geführt werden, den Raum, wo sie in hoher Schicht zu Kohlenoxyd verbrennen. Beide, das Steinkohlengas und das Generatorgas, vereinigen sich dann in einem gemeinsamen Abzug, um direct oder indirect verfeuert zu werden. Ent behrlich wird die Trennung von Ent- und Ver gasung nur bei der indirecten Generatorheizung, wo durch Gombination mehrerer im regelmäfsigen Turnus beschickter einfacher Generatorschächte ins Hauptleitungsrohr ein hinreichend gleichmäfsiges Gas gelangt. Was nun die Ausführung der getrennten Entgasung betrifft, so finden wir bei den Gene ratorfeuerungen einmal dieselben Methoden, wie bei der systematischen Rostfeuerung, nämlich die geschlossene Vergasung in Retorten mit und ohne mechanische Beschickung, (s. Fig. 9 und 10) oder die offene Entgasung auf schrägen (s. Fig. 8) oder horizontalen Platten. Dazu kommt noch eine neue für Rostfeuerung nicht anwendbare Methode, welche wir als die Trennung durch eine neutrale Koksschicht bezeichnen wollen. Fig. 7. Ihr Wesen wird leicht aus der Fig. 7 erkannt. Der von oben mit Steinkohlen beschickte Gene ratorschacht gestattet eine Schütthöhe von etwa 2 rn. Die Gase treten nicht am oberen Ende, sondern in der Mitte aus. Wie man sieht, reicht die Schicht der brennenden Koks nur bis zu den Gasausflufsöffnungen, darüber liegt eine Zone von Koks, welche durch blofse Wärme leitung von unten erhitzt wird. In diese Zone rücken von oben her ganz allmählich die frischen Steinkohlen vor und erfahren so eine sehr stetige Entgasung. Die Steinkohlengase bewegen sich nicht wie gewöhnlich dem Brennmaterial ent gegen, sondern von oben nach unten. Hierin liegt eine Uebereinstimmung mit der Retorten vergasung; der Unterschied beider Methoden beruht nur darin, dafs die Retorte von aufsen beheizt wird und wesentlich von ihren Wänden aus die Gase austreibt, während in unserm Falle die Wärme nur durch das offene Ende durch eine Kokslage eindringt. In manchen Fällen, wo eine von aufsen erhitzte Retorte von grofsem Querschnitt und geringer Länge in die glühende Koksschicht hineinragt und die Koks einen zu sammenhängenden Strang bilden bis zum Rost, wird die Entgasung sowohl vom Ende als von der Wandung aus vor sich gehen. • Die besprochene Entgasungsmethode erfüllt mehr oder weniger noch den Nebenzweck der Theerzersetzung, da die Gase und Theerdämpfe dabei durch eine Schicht glühender Koks strei chen müssen, wobei die schweren Kohlenwasser stoffe zerlegt und der Wasserdampf reducirt wird. Die Theerzersetzung wird augenscheinlich noch vollständiger erreicht, wenn,- wie es Gormann vorgeschlagen, in den skizzirten Generator nicht