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gehört dann noch die Verbrennung des Gases mittelst der zweiten Luftzuführung. Der eigentliche Generatorprocefs, die Verbren nung von Kohlenstoff zu Kohlenoxyd mittelst at mosphärischer Luft, findet nicht unter Hellroth glühhitze statt, geht also nur innerhalb einer Koksschicht vor sich, auch wenn rohe Stein kohle in • den Generator gebracht wäre. Denn rothglühende Steinkohle giebt es nicht, da sie bereits bei 600° in Gase und Koks zerfällt. Des halb liegen die Verhältnisse am einfachsten bei den eigentlichen Koksgeneratoren, welche mit fertigen Koks beschickt werden. Bei Verwendung von Steinkohlen mufs für eine Entgasung der selben in einem besonderen Raume, aus dem die resultirenden Kokes unmittelbar in den Ge neratorschacht gelangen können, Sorge getragen werden. Somit bleibt also auch beim Stein kohlengenerator der wichtigste Theil ein mit Koks gefüllter Raum. Letzterer ist der eigent liche Generator. Was die Gonstruction eines Generators be trifft, so ist dieselbe in verschiedenster Weise durchzuführen, ohne auf nennenswerthe Schwie rigkeiten zu stofsen. Das einfachste ist ein 11/2 m hoher Schacht, welcher sich unten verengt, um das seitliche Durchschlüpfen von CO2 zu verhindern. Der Schacht endigt unten in einem Rost oder auch einem Schlitz, durch welchen die Schlacke entfernt wird und die Luft mittelst natürlichen Luftzuges oder schwachen Gebläses eintritt. Man kann aber auch den Schacht schlie- fsen, durch seitliche Düsen Luft einblasen und die Schlacke in flüssiger Form abstechen, wie bei Hoch- oder Cupolofen, welche ja auch als Genera toren angesehen werden müssen und zusammen mit der Verbrennung der Gichtgase eine voll ständige Generatorfeuerung ausmachen. Natürlich mufs, wie bei jenen, ein hinreichender Kalkstein zuschlag gegeben werden, um fliefsende Schlacke zu erhalten. Es ist auffallend, dafs geschlossene Gebläse-Generatoren mit Schlackenabflufs noch nicht vorgeschlagen worden sind. Die Stückgröfse, Verbrennlichkeit und Dichtig keit des Koks bedingen keine wesentliche Con- structionsverschiedenbeit bei Koksgeneratoren. Es gelingt leicht, bei richtiger Berücksichtigung aller Umstände ein Gas mit weniger als 4 % CO2 zu gewinnen. Nun ist wohl festzuhalten, dafs dieses Gas ein Verbrennungsproduct ist und bei seiner Bil dung per Kilogramm vergasten Kohlenstoffs 2500 Wärmeeinheiten entwickelt. Mithin ist das Ge neratorgas der Träger von nahezu einem Drittel der Wärme, welche bei der vollständigen Ver brennung des Kohlenstoffs frei werden müfste und erhält dem entsprechend eine Temperatur von etwa 1500°. Da aber innerhalb der Koksschicht mit Aus nahme der Transmission keine Wärme zu frem den Zwecken verwandt wird, mufs sich die Tem peratur im Generator bis zur Weifsglut steigern lassen, was rückwärts für eine vollständige Des oxydation der CO2 günstig ist. Der heifseste Gang und die schnellste Kohlenoxydbildung er folgt beim Einblasen stark geprefster Luft. Dies lehren die Beobachtungen am Hochofen, wonach bereits 0,2 m von den Düsen entfernt nur GO und kein CO 2 existirt. Bei einer Windpressung von 10 cm Quecksilber müfste sich die Leistung eines Generatorschachtes verzehnfachen. Umge kehrt läfst sich durch sehr schwachen Zug kalter Gang des Generators veranlassen, indessh be deutet das nichts anders, als eine Vergröfserung der Wärmeableitung durch die Wandung im Ver gleich zur Wärmeproduction. Was den Gasen an der theoretischen Temperatur fehlt, ist eben Wärmeverlust, weshalb es im Sinne der Wärme ökonomie fehlerhaft ist, den Generator kalt gehen zu lassen. Ebenso fehlerhaft ist es, die heifsen Generatorgase vor ihrer Verbrennung abzukühlen. Die gesammte dem Brennstoff innewohnende Wärme wird bei der Generatorgasfeuerung in zwei Portionen an getrennten Stellen entwickelt, das erste Drittel unten im Generator, wo die Gase sich bilden, die beiden anderen Drittel dort, wo sie verbrennen. Jede Einrichtung, welche Generatorgas durch Transmission an die Luft ab kühlt, giebt absichtlich das erstere Drittel von Verbrennungswärme preis, was in keinem Falle nothwendig und zulässig ist. Besonders unvor- theilhaft erscheint die Abkühlung, wo es gilt, im Ofen grofse Hitzegrade zu erzielen. Für diesen Zweck mufs ja das Gas, wenn es kalt ist, mit besonderen Apparaten wieder vorgewärmt werden. Weshalb sollte man also die natürliche Wärme der Gase verloren gehen lassen, um sie ihnen künstlich wieder zu ertheilen? Es erfordert also die Wärmeöconomie, den Generator unmittelbar neben den Verbrauchsort zu stellen, wie es das Schema, Fig. 6, andeutet. Dann gelangt alle Wärme des Brennmaterials in den Verbrauchsort, und das ist ja erster Zweck der rationellen Feuerung. Der Umstand, dafs die Generatorgasfeuerung im Gegensatz zur syste matischen Rostfeuerung die Verbrennung der Gase an einem entfernten Orte vornehmen kann, also die sogenannte indirecte Gasfeuerung gestattet, hat die Pyrotechnik auf Irrwege geführt, wobei nicht ausgeschlossen, dafs auch das wahre Genie sich auf diesem Irrwege einmal bewegt haben kann. Man thut überhaupt nicht gut, den Generator unter dem Gesichtspunkte eines Heizgaserzeugers aufzufassen; er ist vielmehr ein Verbrennungs apparat, in dem sich die halbe Verbrennung mit der halben Luft vollzieht. Das Product dieser unvollständigen Verbrennung ist das Kohlen oxyd, welches mit der zweiten Hälfte der theo retisch erforderlichen Luft vollständig verbrennt.