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April 1882. STAHL UND EISEN.“ Nr. 4. 143 4 Elasticit.-1 grenze kg' pro qmm Festigkeit' kg pro qmm j Dehnbar-1 keit in °/o ' Mit 0,100/ Kohle, ungeglüht . 19,9 37,6 29,5 » 0,15000 » 20,9 40,7 28,5 » 0,25 °/o » ausgeglüht. 20,9 42,7 29,8 » 0,30 »,o » 19,9 45,7 28,9 Das Härten, welches dagegen die Dehnbarkeit vermindert, ist schädlich für Platten, welche der Einwirkung von Stöfsen ausgesetzt sind, soweit nicht gleichzeitig grofse Fertigkeit beansprucht wird, in welchem Falle man erst härtet, um die Festigkeit zu erhöhen, und sodann ausglüht, um der Platte die zwecknöthige Dehnbarkeit wieder zugeben. Aufwärmen erreicht denselben Zweck wie Anlaufenlassen, beides mufs in gröfserem oder geringerem Mafse erfolgen, je nachdem die Festigkeit oder die Dehnbarkeit vorwiegen soll. • Schweifseisenplatten zeigten weit gröfsere Unregel- mäfsigkeit als Flufseisenplatten, besonders wenn man die ausländischen mit in Vergleichung zieht. Von sämmtlichen der Probe unterworfenen Schweifseisenplatten kommen die aus Lancashire eisen den Flufsmetallplatten, sowohl was die Zer- reifs- als auch die Schlagproben anlangt, am nächsten. Sie ergaben auch, gleich den Flufs metallplatten, keinen Unterschied in der Stärke parallel oder quer der Walzrichtung; dagegen variiren in dieser Hinsicht die Puddeleisenplatten ganz erheblich; man kann deshalb auch unmög lich aus den Resultaten der Zerreifsproben ihr Verhalten bei den Schlagproben berechnen. Wenn man aus der Dehnbarkeit erwarten könnte, auf ein gutes Resultat bei den Schlagproben schliefsen zu dürfen, ereignet es sich oftmals, dafs die Durchbiegung nicht befriedigt und umgekehrt, zum Theil läfst sich dies aus dem Mangel an Gleichmäfsigkeit der Platte erklären, infolge dessen der Probestreifen die Platte in ihrer Ge- sammtheit nicht darstellt. Findet sich in der Platte eine minder starke Stelle, so hängt das Resultat der Schlagprobe davon ab, ob die Kugel diese trifft oder nicht. Man möchte annehmen können, dafs, wenn die Dehnbarkeit in beiden Richtungen der Platte eine einigermafsen gleiche ist, es vortheilhafter sei , als wenn man in der Längsrichtung eine höhere, in der Querrichtung aber eine erheblich geringere Dehnbarkeit hat. Gleichwohl giebt es Beispiele, dafs eine Platte, die bei den Zerreifsproben in beiden Richtungen eine für Puddeleisen ganz hohe Zähigkeit zeigte, bei der Schlagprobe bei der geringsten Durch biegung von allen schwedischen Puddeleisenplatten brach. Dies kann nicht wohl anders erklärt werden, als dafs die Platte in der Mitte nicht von derselben Beschaffenheit war als an der Stelle, von der die Streifen zur Zerreifsprobe entnommen wurden, dafs sie also ungleich und fehlerhaft war. Bei den schwedischen Schweifseisenplatten überstieg der Phosphorgehalt 0,026 °/o nicht, da aber hei den ausländischen derselbe bis zu 0,411 °/ 0 stieg, so war Gelegenheit da, die Einwir kung davon zu sehen. Die Widerstandsfähigkeit gegen Stofs war auch geringer, je gröfser der Phosphorgehalt. Vergleichung der schwedischen mit den ausländischen Schweifseisenplatten. Phosphor gehalt in °o Dehnbarkeit in °/o Schlagprobe Längs rich tung Quer rich tung Platten dicke in mm Höchste Durchbieg] in mm Anzahl der Schläge. Fall höhe in m Schwed. Lancashireeisenplatte 0,026 25.5 22,0 9,5 134 11 1,5 0.015 20,5 20,0 9,5 123 8 1,5 „ Puddeleisenplatte, Mittel aus 10 Schlagproben » » bestes Resultat bei den /0,026 (0,026 20,3 12,6 9,5 90 4 bis 7 1,5 Schlagproben 0,021 29,5 12,3 9,4 104 6 1,5 » » eins der schlechtesten Re- sultate bei d. Schlagproben 0,015 13,0 6,5 9,3 80 4 1.5 n » 0,016 21,5 21.2 10.0 74 4 1,5 Platte von F. Krupp in Essen 0.114 14.5 11,0 13,0 105 12 (?) 1.5 „ » A. Borsig in Berlin 0,094 6,6 14,0 12,4 74 5 1,5 „ » Lowmoor 0,094 9,5 7,0 9,2 68 3 1.5 » » Bowling 0,125 9,5 8,0 9,0 ( 0 152 1 4 1,5 1,0 „ » Staffordshire, »best best« 0,248 8,5 2,8 9,3 0 1 1,0 • » Terre Noire 0,313 5,0 2,2 9,2 0 1 1,0 , ,, 0,411 3,0 3,2 9,4 0 1 1,0