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242 Nr. 6. „STAHL UND EISEN.“ Juni 1882. treten zu können, sind diese Thürenden B be sonders stark geheizt, was verhindert, dafs der Verkokungsprocefs hier zurückbleibt, wie das bei den bisherigen Constructionen mit intermittiren- dem Betrieb der Fall ist. Aufser diesen beschriebenen Anordnungen sind auch solche anzuwenden, bei welchen die Ver brennungskammern seitlich liegen. ' Alle diese möglichen Constructionen können miteinander combinirt werden, und auch so, dafs der Zug der Oefen, welche miteinander combinirt sind, von Zeit zu Zeit umgekehrt wird. Durch die Combination von n Oefen mit Zugumkehrung wird eine sehr gleichmäfsige Er wärmung aller n Oefen und rasche Einleitung der Entgasung, bezw. Verkokung bei frisch ge füllten Oefen erfolgen. In der Anordnung Fig. 7 sind die Gasabzug öffnungen a auf der linken Seite eines Ofens, und heizt jeder derselben durch die Wärme der in den Zügen d niederfallenden Verbrennungs- prodructe der in C verbrannten Gase seine linke Seitenwand, die rechte Seitenwand eines Nach barofens und seine eigene Sohle. Selbstverständlich können die Gasabzugöff nungen a auch auf der rechten Seite der Oefen sein. Jeder Ofen hat seinen Abhitzekanal i, der an irgend einer Stelle, unter oder über dem Ofen, durch i1 in den Hauptabhitzekanal i2 mündet. Diese Combinationsart ist die einfachste. In der Anordnung Fig. 9 heizt jeder Ofen seine linke Seitenwand, die rechte Seitenwand seines Nachbarofens, seine eigene Sohle, aber auch noch die Sohle sowohl, als die Seitenwände nachfolgender n Oefen. Wenn nämlich die Verbrennungsproducte in den senkrechten Zügen d eines der n Koksöfen kälter sind als die unter der Sohle durch e strei chende Abhitze, so werden erstere niederfallen, und letztere wird aufsteigen und so die Seitenwände eines kälteren, z. B. frisch gefüllten Ofens wärmen. Beira nten Ofen ist, wie bei der Anordnung in Fig. 7, ein Abhitzekanal i angebracht, der an irgend einer Stelle, unter oder über dem Ofen, in den Hauptabhitzekanal i2 mündet. In der Anordnung Fig. 10 heizt jeder Ofen seine eigenen Seitenwände und seine Sohle unter dem Beistände der Abhitze von n vorhergehen den Oefen. Während bei der Anordnung Fig. 9 die Er- wärmung nachfolgender n Oefen durch die in e circulirende Abhitze nur eintritt, wenn eine Abküh lung der Verbrennungsproducte in den Schächten d eines Ofens stattgefunden hat, ist die Beihülfe der Erwärmung nachfolgender Oefen durch die Abhitze der vorhergehenden Oefen in der An ordnung Fig. 10 eine obligatorische. Aus jedem Ofen, z. B. A3, treten die Gase durch die Oeffnung a 3 in den Raum C 3 — D 3 , verbrennen hier entweder mit dem Ueberschufs an Sauerstoff, welchen die in fi aufsteigende Ab hitze der vorhergehenden Oefen enthält, oder es wird noch in den Kanälen c 1 bis c4 erwärmte Verbrennungsluft in C 3 — D 3 durch b 3 da ein geführt, wo auch die Gase durch a 3 eintreten. Die Verbrennungsproducte aller vorhergehen den Oefen, vermehrt durch diejenigen des be schriebenen Ofens, fallen nun durch die Züge d 3 nieder, gehen durch die Kanäle e3 unter der Sohle her, steigen durch die Züge f 3 auf und gelangen in den folgenden vereinigten Verbren nungs- und Abhitzeraum C2 — D 2 u. s. w. Wie viele Oefen so combinirt sein können, hängt von der Länge der Oefen, d. h. von dem Gesammtquerschnitt der Züge d bezw. f und von der Stärke des vorhandenen Zuges ab. Diese Gombination ist die weitgehendste. Die Art der Abdeckung der Verbrennungs- und Abhitze-Sammel-Räume C—D der Koksöfen in Fig. 7 bis 10 durch Bögen, welche auf dem Scheitel der Gewölbe der Oefen Widerlagern, ge stattet die einfache Art und Weise der beschrie benen Zugcombinationen. Die Anordnung von Ueberdeckungsgewölben der Räume C und D, wie in Fig. 11 gezeichnet, bei welcher ein Gewölbe für die Räume C und ein eben solches für die Räume D, einmal auf dem Scheitel des Gewölbes und dann auf der Trennungsmauer p von d und f gemeinschaftlich Widerlagern, läfst auch mehrere Zugcombina tionen zu. Bei den Oefen A1 bis A3 ist in Fig. 11 die der Fig. 10 entsprechende und beschriebene Zug combination dadurch erreicht, dafs in dem oberen Theil der Trennungsmauer p unter dem Wider lager Oeffnungen zur Verbindung der Räume D mit dem Nachbarraum C angebracht sind. Bei den Oefen und A 3 ist in Fig. 11 die den Figuren 1 bis 6 entsprechende vollständige Unabhängigkeit eines jeden Ofens gewahrt. So ist die Anordnung der Gewölbe der Fig. 11 an wendbar auf die weitgehende Gombination vieler Oefen (Fig. 10) und die vollständigste Un abhängigkeit eines jeden Ofens. Die in den Fig. 10 und 11 gezeichneten Ein richtungen von Koksöfen mit intermittirendem Betriebe gestatten, behufs gleich mäfsiger Er wärmung, aufser der Gombination von n Oefen, auch die Zugumkehrung bei denselben. Man combinirt eine. Anzahl von n Koksöfen miteinander, indem man bei den Oefen A1 einen besonderen Raum C1 und bei A n einen beson deren Raum D n und in diesen Schieber in dem Zug g anordnet. In diesem Fall lassen sich aufser der An ordnung der Fig. 10 auch diejenige der Fig. 11 anwenden, wenn man, wie bei den Oefen A l bis A3 Fig. 11 gezeichnet, in den Trennungs wänden p der Oefen A1 bis A” oben zwischen C und 1) Verbindungsöffnungen anordnet.