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Versuche mit Platten aus Flufsmetall und aus Schweifseisen. (Auszug aus dem Berichte einer zu diesem Zwecke ernannten Commission an das Jernkontor.) (Jernkontorets aunaler 1881. 3.) Diese Versuche bestanden zum Theil in Fall proben mit einem dazu besonders in der mechan. Werkstatt zu Motala construirten Apparate, zum Theil in Zähigkeits-, Durchbiegungs- und Kalt biegeproben , in Bestimmung des specifischen Gewichts und chemischer Untersuchung der den Proben zu unterwerfenden Materialien und end lich bei gewissen Plattensorten in Warmschmiede proben. Von Bessemer-Platten wurden solche mit einem Kohlegehalte von 0,10% und darunter bis mit 0,30 % probirt; Platten mit erheblichem Phosphorgehalt aus schwedischem Flufsmetall konnten nicht beschafft werden, dagegen wurden Platten aus Ingots, die als rothbrüchig, wenn auch im minderen Mafse, deklarirt, untersucht. Zu den Proben waren eingesendet worden: Bessemer- und Martiningots, Puddel- und Lancashireeisenplatten von Motala, mecha nische Werkstatt, Bessemer- und Martiningots von Uddeholm, Bessemeringots von Storfors, Fagersta, Igge- sund, Nyhammar und Björnebruk, Platten aus Bessemermetall und Puddeleisen von Surahammar, Platten aus Puddeleisen von Aresta und Platten aus Lancashireeisen von Degersfors; aufserdem wurden noch angeschafft aus dem Auslande: Puddeleisenplatten von Lowmoor mit aufge- stempelten Namen, Puddeleisenplatten von Bowling mit aufge stempelten Namen, Puddeleisenplatten von Staffordshire mit Stempel: »Bär mit Kranz« und »best best« , Puddeleisenplatten von Creusot mit Namen und P, Flufsmetallplatten von daher, gestempelt »Creusot B,» Puddeleisenplatten von Terre Noire, gestem pelt D.A.3. »Tole d’aeier et pour construction« D A ebendaher*, Puddeleisenplatten von F r. Krupp in Essen, Marke »Krupp 1« und * Den Terre Noire-Platten D A war ein officielles Zeugnifs beigefügt, dafs dieselben nach den Vor schriften der französischen Marine auf Festigkeit und Dehnbarkeit sowohl in Längs- als Querrichtung ge prüft waren. Puddeleisenplatten von A. Borsig in Berlin, Marke » B Borsigwerk«. Um zu ermitteln, inwieweit eine gröfsere oder geringere Ausstreckung des Flufsmetalles auf die Stärke der Platten von Einwirkung sei, waren aus den "schwedischen Bessemerwerken Ingots entnommen je von zwei verschiedenen Dimensionen, aber von demselben Gusse, die einen 445 — 185 mm, die anderen 297 qmm, die ersteren direct zum Auswalzen, die letzteren zum Auswalzen nach vorgängigem Zusammenschmieden auf die Dimensionen der ersteren. Der hierzu benutzte Dampfhammer hatte ein Gewicht von 8590 kg und 2 m Hub. Sowohl die einen als die anderen wurden einer Schweifshitze unterworfen, vorerst auf ca. 45 mm Stärke ausgewalzt und davon zu zwei Probeplatten vom Bodenende der Ingots geschnitten. Hiernach wieder gewärmt und quer zu bestimmter Breite gewalzt, erhielten sie nochmalige Wärme und wurden der Länge nach zu Platten von 9 mm Stärke fertig gewalzt. So weit möglich, wurde ungleicher Abkühlung der fertigen Platten dadurch vorgebeugt, dafs man die ersten auf eine Unterlage von heifser Koks asche, die anderen sodann bei ununterbrochen fortgesetzter Walzung nur aufeinander schichtete. Nach erfolgter Abkühlung wurden die Platten rectangulair zu 2655 — 1050 mm geschnitten und zu den einzelnen Proben weiterzertheilt. Um die Einwirkung der Fallkugel möglichst gleich förmig vertheilt zu erhalten, machte man die Probeplatten rund statt viereckig mit 1 m Durch messer und allgemein 9 mm dick; zur Vermei dung von Texturveränderungen wurden die Löcher zur Befestigung auf der Unterlage gebohrt. Bei denFallproben wurden die Platten auf einer gegossenen ringförmigen Unterlage befestigt, deren innere Kante, um Querbruch jener zu ver meiden, abgerundet war. An der Stelle, an welcher nach dem Ausbiegen durch die Fallkugel die Platten gewöhnlich anlagen, war der innere Durchmesser des Unterlageringes 537 mm, wäh rend derselbe an der oberen Seite 690 mm be trug. Oben auf die Probeplatte wurde ein ge gossener Rahmen gelegt, der mit 6 Stück 37 mm Bolzen mit Vorsteckern gegen die Unterlage be festigt wurde und mit 36 in zwei Reihen ver theilten 25 mm Bolzen, die durch Rahmen, Probeplatte und Unterlage reichten, die Platte j zwischen Rahmen und Unterlage gehörig fest-