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STAHL UND EISEN.“ 58 Nr. 2. Februar 1882. welches demnach am reichsten an Unreinigkeiten wäre. Vor einigen Jahren hatte Dr. Percy bereits die Beantwortung der Frage, »ob eine absolut gleichförmige Vermischung des Spiegeleisens im Bessemerstahl stattfände«, als wünschenswerth bezeichnet und ich nahm infolgedessen Analysen vom ersten und letzten Block einer Charge so wohl als auch vom Kopf und Bodenende eines solchen, ohne indessen, hierdurch praktisch nach weisbare Unterschiede in der chemischen Zu sammensetzung zu finden. Aus diesem Grunde bezweifelte ich die Richtigkeit der Annahme der Wanderung der Grundstoffe und sprach dieses bei Gelegenheit der Discussion über die Livadia- Bleche aus, wo diese Theorie angewandt wurde. Da der Präsident mich indessen belehrte, dafs die Blöcke, von denen Herr Stubbs Analysen nahm, sehr grofs waren und Herr Stubbs die Erzielung der beregten Resultate bestätigte, so nahm ich Veranlassung, die Untersuchungen an grofsen Stücken zu wiederholen, da die früheren an gewöhnlichen kleinen Blöcken vorgenommen wurden. Indem ich die Resultate heute zur Kenntnifs bringe, freut es mich, die Richtigkeit der Beobachtungen des Herrn Stubbs in vollem Mafse bestätigen zu können. Um die Bewegung der Grundstoffe möglichst zu begünstigen, liefs ich einen Block von 19X19" 7' lang in Formmasse giefsen, nach dem der Charge eine Partie sogenanntes »Schlackeneisen« zugesetzt war, um den Gehalt an Phosphor und Schwefel zu vergröfsern. Nach dem Zusatz von Spiegeleisen wurde noch beinahe während einer Minute durchgeblasen, um den Stahl gut zu mischen. Die Erkaltung des Blockes erfolgte so langsam, dafs dieselbe nach 2 Tagen noch nicht vollkommen beendet war. Den Angaben des Herrn Stubbs folgend, wurden 2 Platten aus dem Blocke herausge schnitten, eine in einer Entfernung von 21" vom Kopfe, eine andere 4" vom Boden, wie Fig. 1 zeigt. Diese Stücke zeigen, dafs,. während das Bodenende ganz gesund war, das Kopfende einer schwammigen Masse glich, voll von Blasen, zum Theil mit Gasen gefüllt, zum Theil durch die Gontraction entstanden. Die denselben ent nommenen Bohrspäne ergaben nachstehende Resultate der Analysen: Kopf. Boden. Eisen 98,304 99,038 Gebundener Kohlenstoff 0,760 0.350 Silicium Spur Spur Schwefel .... 0,187 0,044 Phosphor 0,191 0,044 Mangan 0,558 0,514 100,000 99,990 Diese Analysen bestätigen in auffallender Weise die von Herrn Stubbs vorher erhaltenen Resultate, und um jede Möglichkeit eines Irr thums vorzubeugen, liefs ich je eine zweite Probe entnehmen, diese mit A und B bezeichnen und eine durch Herrn Pattinson, die andere durch Herrn Burrows analysiren, wodurch sich folgende Zahlen ergaben: A. B. Pattinson. Burrows. Pattinson. Burrows. Eisen Gebundener Kohlenstoff Kohlenstoff in Graphitf. Mangan Kupfer Silicium Schwefel Phosphor 98,200 0,620 0,095 0,694 0,004 0,028 0,129 0,163 98,224 0,660 0.666 Spur 0,160 0,142 99,000 0.350 0,037 0,535 0,004 0,023 0,049 0,063 99,060 0,370 0,468 Spur 0,032 0,052 An diesen ist die beiten beider Chemiker und geht daraus he kommenes Vertrauen in exacter Weise aus noch anzuführen, dafs mit A, die des Boden Um ferner die B< innen zu constatiren, Diagonale entnommen 99,933 99,832100,061 99,982 Uebereinstimmung der Ar- besonders bemerkenswerth vor, dafs denselben voll- gebührt, wenn solche geführt werden; es bleibt die Proben des Kopfendes s mit B bezeichnet waren, wegung von aufsen nach wurden Bohrproben in der und nach Fig. 2 numerirt. 1 2 3 4 6 Kopf. Geb. C | S | P 0,44 0,032 0.044 0,54 0,048 0,060 0,57 0,080 0,086 0,61 0,096 0.097 0,68 0,120 0,111 0,77 0,187 0,142 Boden. Geb. C S P 6 0,060 0,062 0,054 0,054 0,058 0,052 0,048 0,056 0.048 0,048 0,048 0.044 0,44 0,42 0,41 0,40 0,38 0,37 1 2 3 4