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von 1 Meter Höhe bedecken. Um einer solchen Ent- werthung des Bodens zu begegnen, wird die Schlacke auf Halden aufgehäuft, wodurch indessen pro Cubik- meter 1,20 Mark oder pro Tonne Eisen etwa 1,50 Mark Unkosten entstehen. Zur Vermeidung derselben sind bereits viele verschiedene Mittel in Vorschlag und Anwendung gebracht, zu deren Betrachtung eine Zu sammenstellung der meist vorkommenden chemischen Zusammensetzungen erwünscht sein dürfte, wie solche durch die folgenden Analysen gegeben wird: 12 3 4 Kalk . . . 20.41 29,50 — — Kieselsäure . 70,23 41,00 50,00 49,30 Thonerde 6,37 25,15 33,00 40,10 Magnesia. . — 1,20 10,87 10,40 Manganoxyd 2,70 2,50 0,37 — Eisenoxyd 0,15 0,30 0,52 — Schwefe] . . — 0,14 2,61 — 99,86 99,34 2,06 — 1. Schlacke von grauem Holzkohleneisen zu Giefserei, quarzhaltige Erze mit 32°/0 Eisen. 2. Schlacke von weifsem Holzkohleneisen für Puddelei, Erze mit 49°/0 Eisen. 3. Schlacke von grauem Koksroheisen, Erze von Elba mit 62°/o Eisen. 4. Schlacke von Giefsereieisen Nr. 1, Braun eisensteine mit 37 °/o Eisen. Aus der grofsen Verschiedenheit der Zusammen setzung ergiebt sich, dafs eine einheitliche Verwen dung der Schlacken ohne fremden Zusatz nicht zu ermöglichen ist, vornehmlich sind in folgenden Bich tungen Versuche angestellt worden: 1. Dieselben zur Herstellung von Landstrafsen zu verwenden, wobei sich indefs ein zu rasches Zer mahlen in Staub ergab , der durch den Wind fortge tragen wurde. 2. In Blockform hat man Dämme davon gebaut und die Ufer von Flüssen und Seen damit besetzt; unter dem Einflüsse des Wassers findet aber eine Zersetzung statt, so dafs diese Bauten keine genügende Sicherheit besitzen. 3. Mit mehr Erfolg sind an einzelnen Orten Pflastersteine für Strafsen hergestellt worden, auf welchen sehr schwere Transporte nicht vorkommen. 4. Die Fabrication der Schlackenwalle schien vor einigen Jahren ein geeignetes Absatzgebiet ergeben zu wollen, aber auch hier tritt die nachher erfolgende Zersetzung bindernd auf. 5. Die Verwendung sehr saurer Schlacken zum Schmelzen von Flaschenglas hat wegen der grofsen Verschiedenheit in der chemischen Zusammensetzung den gewünschten Erfolg nicht ergeben. 6. Die Idee die Schlacke zu granuliren, d. h. flüssig in einen mit Wasser gefüllten Behälter fliefsen zu lassen, so dafs sich ein fremdartiges Product bildet, stammt von Minary und Lürmann. Der Schlackensand kann als Kalkzusatz zu Prä paraten für die Landwirthschaft, zur Mörtelbereitung oder mit einem Zuschlag von Kalk, Gement oder Gyps zur Fabrication von Ziegeln verwandt werden. Der Portlandcement enthält etwa 25 bis 30 "/o Kieselsäure und 65°/0 Kalk, so dafs einer Schlacke von gleichem Gehalte an ersterer durch entsprechen den Zusatz von Kalk die Eigenschaften des Cements in genügender Weise gegeben werden können, um unter einem Drucke von etwa 150 kg per qcm zu festen Ziegeln zu binden, wobei eine Volumvermin- derung von 60 0Jo entsteht. Nachdem diese Ziegel während eines Monates getrocknet werden, erlangen dieselben eine höhere Festigkeit als die Feldbrand ziegel und widerstehen einem Drucke von 100 bis 150 kg per qcm. — (Anmerkung des Uebersetzers.) Es dürfte bei dieser Betrachtung angezeigt sein, auf die Ver wendung des Cementbetons zu Fundamenten und 111.2 Hochbauten aufmerksam zu machen, welche vor - nehmlich in Süddeutschland Eingang gefunden hat und wozu sowohl die graumelirte als die in Stücke geschlagene Hochofenschlacke ein höchst geeignetes Material abgeben würde. (Siehe Vortrag von O. Endres Zeitschr. d. Ver. d. Ingen., 1881 Bd. XXV. Heft 9.) R. M. D. Schwedens Eisen- etc. Production im Jahre 1880. In 193 Hochöfen wurden im Jahre 1880 9544473 Gtr. Roheisen und Gufswaaren erster Schmelzung erzeugt (1879: 8 058494 Gtr., 182 Oefen). Die Tagesproduction eines Ofens bezifferte sich im Durchschnitt auf 235,12 Gtr. (1879: 229,66 Gtr.), und die Blasezeit auf 210 Tage (1879: 193 Tage). Roheisenproduction fand statt in 17 Statthalter schaften , am bedeutendsten in den Statthaltereien Oerebro, Kopparberg, Vermland, Gefleborg und Vest- manland (49 Oefen, 2 371403 Gtr.; 39 Oefen, 1953 747 Gtr; 23 Oefen, 1425 373 Gtr.; 22 Oefen, 1318 125 Gtr. und 18 Oefen, 1040 911 Ctr.). Die stärkste Production eines Werkes war die zu Sandviken, wo mit 2 Oefen 257 860 Gtr., pro Ofen und Tag 360,64 Gtr. Roheisen erblasen wurden. Die ge ringste Production: 2379 Ctr., pro Tag 69,79 Gtr., hatte ein Ofen in der Statthalterei Jönköping. An Schweifseisen fabricirten 270 Werke mit 731 Oefen und Herden 5 200 479 Gtr. Die stärkste Production erzielten die Uddeholmswerke (Vermland): 260 392 Ctr., die Werke Lofors- und Björkbornsbruk (Oerebro): 175005 Ctr, Degerforswerke (Oerebro): 173082 Ctr. und Finspangso und Lotorpsbruk (Oester- götland): 135 300 Gtr.; die geringste: 161 Ctr. lieferte ein Werk in der Statthalterei Kronoberg. Von 19 Statthaltereien, in denen eine Schweifseisen erzeugung stattfindet, hatten die bedeutendste: Oerebro (41 Werke mit 139 Oefen undHerden: 1 135428 Ctr.), Vermland (34 Werke mit 106 Oefen und Herden: 801768 Ctr.), Kopparberg (35 Werke mit 95 Oefen und Herden: 779 892 Ctr.), Vestmanland (25 Werke mit 80 Oefen und Herden: 771 642 Ctr.) und Gefleborg (32 Werke mit 85 Oefen und Herden: 618 212 Ctr.), die geringste erfolgte in Jemtland (2 Werke mit 2 Her den: 991 Gtr.). An Stahl diverser Arten wurden auf 30 Werken im ganzen 881119,5 Gtr. dargestellt und zwar: 706057 Ctr. Bessemerstahl, 138 609 Ctr. Martinstahl und 36453 Ctr. Gerb-, Brenn-, Uchatius- und Puddel- stahl. Wie in Roheisen, so hatte auch in Stahl (Bessemer-) die gröfste Production das Werk zu Sand viken mit 208 767,8 Ctr., ihm folgt Bangbro mit 125 210,9 Gtr. (Bessemer-), das geringste Quantum eines Werkes, 200 Gtr., fabricirte Garisdal. An Stahl schienen wurden nur 943,4 Ctr. gefertigt. Im ganzen Reiche wurden 1880 aus 352 Gruben 18117556 Gtr. Eisenerze und 122562Ctr. See-und Moorerze gefördert. Die stärkste Förderung fällt auf die Statthaltereien Kopparberg mit 4449 916 Ctr. und Oerebro mit 4789 055 Ctr., die geringste fand statt in Norrbotten (Gellivara) mit 1560 Ctr.; zwölf Statthal tereien überhaupt besitzen Eisenerzbergbaue. Steinkohlen werden nur in einer Statthalterei (Malmöhus) gefördert, und betrug das ganze, aus 6 verliehenen Feldern zu Tage geschaffte Quantum 4817 759 Kubikfufs. Beschäftigt waren in 1880 beim Eisenerzbergbaue 5008, bei den Eisenhütten 17 969 Personen. Während des Zeitabschnittes 1876—1880 war die Förderung an Eisenerzen am gröfsten in 1877, die Roheisenerzeugung in 1880, die Schweifseisenproduc- tion in 1877, die an Stahl in 1880, die Förderung an Kohlen in 1879; im allgemeinen zeigt sich vom Jahre 1878 beginnend eine Steigerung der berg- und hütten männischen Thätigkeit. 6