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Proben vor, welche die ausgezeichnete Schweissung zeigen. Die Röhren wurden in dem Walzwerke von S. Huldschinsky & Söhnen in Gleiwitz (Preuss. Schlesien) fabricirt, welchen wir regelmässig grosse Quantitäten basischen Eisens liefern und bei denen unser Material hoch angesehen ist. Besonders bemerkenswerth sind jene Versuche, bei welchen durch einen Rohrausweiter die absolute Festig keit der Schweissstelle gezeigt wurde, wobei ohne Riss an derselben eine Ausweitung von 9 bis 17 mm bei einem ursprünglichen Durchmesser von 48 mm, entsprechend einer Ausdehnung von 20 bis 36 Procent des Materials an der Peri pherie, erreicht wurde. Die Röhren können mit grosser Leichtigkeit kalt oder warm umgebörtelt und ohne zu reissen gebogen werden. Die vor Ihnen liegenden Proben illustriren das eben Gesagte. Die Leichtigkeit, mit welcher entphosphortes Eisen schweisst, ist daraus zu erkennen, dass die Scheerabschnitte paquetirt und zu Rundeisen ausge walztwerden, welches ein vorzügliches Nieteisen gibt. Wenn die Blechabfälle mit Luppeneisen pa quetirt und zu Blechen ausgewalzt werden, so erhält man Schweisseisenbleche, welche in Bezug auf Zugfestigkeit und Ausdehnung die besten Bleche dieser Art, welche hergestellt werden, übertreffen. Dünne Bleche aus unserm ent- phosphorten Eisen werden zur Fabrication von gestanzter Waare verwandt. Die weichsten Sorten des entphosphorten Eisens nähern sich in Bezug auf die Leitungs fähigkeit der Electricität dem absoluten Maximum der Leitungsfähigkeit des reinen Eisens, da die fast gänzliche Abwesenheit der Metalloide den Wider stand, welchen Drähte aus diesem Material dem electrischen Strome entgegensetzen, vermindert. Die Angaben, welche mir gemacht worden sind, zeigen, dass die Leitungsfähigkeit des basi schen die des schwedischen Eisens übertrifft; während das erstere 14 Ohms (Leitungseinheiten) ergab, zeigte das letztere nur 12 bis 13 Ohms. Die nachfolgenden Tabellen und Analysen geben eine Vorstellung von dem verwandten Rohmaterial und dem hieraus gewonnenen Producte: Fest igkeitspr oben. 1. 2. 3. Mässig harter Härtere Sorte Weichstes Eisen Schicnenstahl, f Bleche, Axen, f Telegraphen- Zugfestigkeit in kg Winkel- und Nieteisen. Draht u. Stanz- waare. pro qmm . 58,4—63,1 45 — 50 36 — 39 Gontraction in °/ 0 51,5—36,9 64—55 77 — 72 Dehnung in % • 20—20,5 25—20 37 — 33 Chemische Zusammensetzung des Stahls in °/ 0 . Stahl Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Kohlenstoff . 0,45 0,19 0.06 Mangan . . — 0,34 0,30 Silicium . . Spur Spur 0,00 Phosphor . 0,04 0,04 0,02 Schwefel . . 0,06 0,04 0,03 Kupfer . 0,07 0,20 — wiederkohlenden Zuschläge in °/0. Chemische Zusammensetzung des verwandten Roheisens in 0/0. 1. 2. 3. Silicium . . . 0,54 0,11 0,62 Mangan . . . 1,00 1,16 1,38 Phosphor . . 1,95 3,46 2,00 Schwefel . . . 0,23 0,09 0,08 Kupfer . . 0,06 0,20 0,09 Chemische Zusammensetzung der gebrauchten u ß 7 K . , Graues Bessemerroheisen, wo. Ferro- • P1585 i von 71/20/0 verwandt wurde, mangan mit 0,60/0 vom anstatt dos Spiegel für Schie- o ,, ‘ °. nenstabl, wenn die Charge 6 verwandt Koheisen. über 1°/0 Mangan enthält. bis zu 0,6 0/0. Silicium. . 0,18 1,43 Mangan . . 13,80 2,51 73 Phosphor .0,11 0,15 — Der bei Nr. 2 angewandte Zuschlag betrug 1 °'o von 50 °/oigem Ferromangan. Zusammensetzung der Schlacke in %. 1. 2. vor dem Zusatze. verhüttet worden ist. Kieselerde . . 7,00 4,75 Eisenoxydul . . 17,44 18,04 Thonerde . . Spur Spur Manganoxydul . 3,33 4,70 Kalk .... . 53,32 50,06 Magnesia . . 0,78 0,76 Phosphorsäure . 16,83 • 22,00 [Phosphor. . . 7,30] [9,54] Schwefel . . 0,72 — Chemische Zusammensetzung des Flusseisens nach dem Verschwinden der Linien des Spectrums in lo- Silicium . Spur Mangan . . 0,18 Phosphor . . . 2,82 Kupfer . . . 0,20 Schwefel . . . 0,09 Kohlenstoff . . 0,16 Um einen genügend heissen Stahl zu erhalten, haben wir als Regel aufgestellt, dass die Summe des Siliciums und des Phosphors m Roheisen mindestens 21/2 °/ 0 betra gen soll. Ich muss in- dess erwähnen, dass auch Roheisen, welches von dieser Regel bedeutend abweicht, vortheilhaft Was das Material zur Ausfütterung anbetrifft, so sind mit Kalkstein ebenso' wie mit Dolomit gute Resultate erzielt worden. Ich bin jedoch der Meinung, dass das Futtermaterial nur einen geringen Gehalt an Kieselerde haben darf. Das jenige von Witkowitz ist aus Kalkstein, welcher 1 bis 11/2 °/o Kieselerde enthält, hergestellt. In Bezug auf das feuerfeste Material möge noch Folgendes erwähnt werden: Die Ziegel, welche wir gebrauchen, um unsere Converter auszukleiden und unsere Böden zu machen, be stehen vornehmlich aus Kalk mit ein wenig Magnesia und ungefähr 21/2 bis 3 % Kieselerde.