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November 1881. .STAHL UND EISEN.“ Nr. 5. 175 an MgO von » Mn » » P » » S » 8,40 °/o 1,70 » 1,964 » 1,84 » Analysen von aussergewöhnlich rauher Minette weisen einen niedrigeren Eisengehalt und höheren Kieselsäuregehalt auf. Auf den meisten Hochofenwerken werden die verschiedenen Minetterzsorten so gemischt, dass ein besondererer Kalkzuschlag nicht nothwendig ist. Das Möllerausbringen variirt auf den ver schiedenen Werken von 28 bis 34 °/o. Für ge wöhnlich wird bei der Verhüttung an Ort und In der bereits erwähnten Abhandlung: .Das ooli- lithische Eisensteinvorkommen in Deutsch-Lothringen von Professor Emil Giesler, Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen, Bd. 23“ ist eine grosse Anzahl Analysen von Minetterzen zusammengestellt, die durch Dr. Ernst Friedrich Dürre, .Die Anlage und der Betrieb der Eisenhütten, Bd. 1“, noch vervollständigt worden ist, und auf welche hier ver wiesen wird. Stelle angenommen, dass die Minette etwa 27 % Eisen enthalten müsse, um noch mit Vortheil verarbeitet werden zu können. Es wird fast nur 1 gewöhnliches Puddelroheisen aus der Minette er- blasen. Die Production an Giessereiroheisen ist sehr gering. Das Puddelroheisen hat einen hohen Phosphor- und Schwefelgehalt. In einigen dem Verfasser vorliegenden Analysen desselben variirt der Gehalt an P von 1,84 bis 2,05 %, » S » 0,354 » 0,495 » » Si » 0,095 » 0,27 » » C » 2,15 » 2,87 » Für die Darstellung von Giessereiroheisen wird gewöhnlich ein kalkreicherer Möller als bei der Erblasung von Puddelroheisen verwandt, weil hierbei das Eisen eine grössere Neigung zum Grauwerden hat. Dadurch wird aber auch der Schwefel mehr ausgeschieden, so dass das Giessereiroheisen einen geringeren Schwefelgehalt als das Puddelroheisen aufweist. lieber die Anwendung der Kolbensteuerungen an Dampfmaschinen von A. Spannagel. (Hierzu Blatt 2 und 3.) Die Einrichtung der Steuerungen derjenigen Dampfmaschinen, welche im Eisenhüttenbetriebe zur Erzeugung der erforderlichen grossen Kräfte dienen, verdient eine besondere Beachtung, weil dieselben bekanntlich hinsichtlich des Verschleisses und in Folge des ununterbrochenen Betriebes auch für die Wartung unter den denkbar un günstigsten Verhältnissen arbeiten. Auch in un serm Vereine hat dieselbe daher vielfach zu Verhandlungen Veranlassung gegeben, und möge Nachstehendes als ein Beitrag zur Lösung dieser Frage betrachtet werden. Die Erfahrungen, welche ich in den letzten Jahren mit cylinderförmigen Schiebern, den so genannten Kolbenschiebern, als Steuerungen aller Art angewandt, gemacht habe, widersprechen den von Herrn R. M. Daelen in der Versammlung vom 10. August 1879 aufgestellten Behauptungen, dass dieselben namentlich bei horizontaler An ordnung nicht lange dicht blieben und die An wendung von Liderungsringen mit Schwierigkeiten verknüpft sei. Allerdings fand zunächst die verticale Constructicn als Steuerung für Dampf hämmer und Dampfmaschinen eine grössere Ver breitung. Bei der Gesellschaft Phönix in Laar sind solche bereits seit 9 Jahren in Betrieb und hat das tadellose Verhalten später die Veranlassung zur Anwendung in horizontaler Lage gegeben, worüber jetzt auch sehr günstige Resultate vorliegen. Der erste Versuch in dieser Richtung wurde im Jahre 1878 mit der bekannten Kolben- und Schiebersteuerung von Rider bei einer Betriebs maschine von 405 mm Cylinderdurchmesser und 915 mm Hub gemacht. An der Stelle der Meierschen Expansionsschieber ist hier ein Cylinder vorhanden, dessen Kanten ebenso wie die der Kanäle des Grundschiebers nach der Schrauben linie geformt sind und durch dessen Drehung der Expansionsgrad eingestellt wird. Vermittelst eines Hebels wirkt der Regulator direkt drehend auf die Stange des Expansionsschiebers und wird in dieser Weise eine höchst einfache und gut functionirende Präcisionssteuerung gebildet. Trotz dem bei dieser Construction der Expansionsschieber keine Liderungsringe hatte, ergab derselbe nach zweijährigem Betriebe noch einen vollkommenen Verschluss, wie aus den Diagrammen Fig. 1 ersichtlich ist. Nach diesem günstigen Resultate wurde vor etwa 2 Jahren zunächst die Umänderung der