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166 Nr. 4. „STAHL UND EISEN.“ October 1881. die Kette unmittelbar an dem Kolben c befestigt ist. Die Achse d geht durch 2 Stopfbüchsen nach aussen, trägt auf einer Seite die Keltenrolle e und ist hier nochmals gelagert. Der Eintritt des Wassers erfolgt bei f. Der Apparat kann auch vertica) angeordnet werden. In gleicher Weise könnte auch der oben beschriebene Aufzug verkürzt werden, indem an Stelle der Ketten rolle b ein Zahnrad angebracht und die Zahnstange ohne Kolbenstange an dem Kolben c befestigt würde; das Rohr f würde dann eine entsprechende Erweite rung und Verlängerung zur Aufnahme der Zahnstange erhalten. Diese Einrichtung würde die in beif. Fig. abgebildete an Solidität noch übertreffen und könnte in dieser Form auch als Wendevorrichtung für Con- verloren benutzt werden. R. M. D. Panzerplatten. Zu den, von der französischen Marine in Gavres vorgenommenen Versuche waren nach einem Bericht von F. Laur die Panzerplatten von den Werken in Creusot, Chatillon-Commentry und Terrenoire geliefert und wurden folgende Resultate erzielt: Creusot: Geschmiedete Stahlplatte, Eindruck des Geschosses 90 mm, kleine Sprünge, vorzügliches Ver halten. Chatillon-Commentry: Slahlplatle, Eindruck 320 mm, die Platte zersprang in acht Stücke, Ver halten höchst mangelhaft. Terrenoire: Aus Stahl und Eisen combinirte Platte (der flüssige Stahl wird auf die gewalzte, er hitzte Eisenplatte aufgegossen und nicht weiter ver arbeitet), Eindruck 94 mm, die Sprünge waren um ein geringes länger als die der Platte von Creusot; das Verhallen also auch hier ein gutes. Im Vergleiche mit den früheren Resultaten, welche die reinen Stahlplatten von Creusot ergeben hatten, liegt hier ein grosser Fortschritt gegenüber den com- binirten vor, und müssen weitere Versuche ergeben, welchem Fabricale endgültig der Vorzug gebührt. Die Versuchsstücke hatten abweichend von der bisher üblichen Grösse von 4 qm nur eine solche von 1,2 m Quadrat. (Iron Nr. 453) Eisenbahnen und Telegraph in China. Die Verwicklungen mit Russland, welche allerdings vorläufig beseitigt sind, haben Veranlassung zu einer ernstlichen Untersuchung der Vertheidigungsfähigkeit des himmlischen Reiches gegeben, und sollen dieselben nach dem Iron die absolute Unmöglichkeit, eine solche gegenüber den neuen Waffen wegen Mangels an Ver- bindungs- und Transportmitteln herzustellen, klar gestellt haben, so dass nunmehr die Anlage von Tele graphenlinien von Peking, Tientsin und Shangai beschleunigt werden soll und Aussicht vorhanden ist, dass bald sämmtliche grössere Orte des Kaiserreichs durch Drähte verbunden sein werden. Ferner ist die kaiserliche Erlaubniss zur Anlage von Eisen bahnen zwischen Peking und Tientsin (70 engl. Meilen) und von dort nach dem Flusse Yangtoekiang (500 engl. Meilen) ertheilt worden. Amerikanische Eisenbahn-Anlagen in Japan. Nach einem Schreiben des Herrn Tsujin vorn Regierungs-Eisenbahn-Bureau in Yokohama an das „Iron“ bestätigt sich das Gerücht über die Anlage von Eisenbahnen in Japan durch amerikanische Unter nehmer und sind die Eisenschienen durch die Dar lington Iron Company geliefert worden; dieselben Stellen sich billiger als die englischen. Internationale Eisenbahn-Ausstellung in Berlin. Wie wir erfahren, ist der Termin der inlernatio nalen Eisenbahn-Ausstellung in Berlin jetzt auf 1883 bestimmt worden und verspricht dieselbe nach dem Programm eine sehr bedeutende zu werden, da durch dieselbe ein getreues Bild der Entwicklung des Eisen bahnwesens in allen Ländern der Erde gegeben werden soll. Da der Verein für Eisenbahnkunde sich dieser Riesenaufgabe unterzogen hat, so ist gewiss eine glückliche Lösung derselben zu erwarten; auch an die deutsche Eisen-Industrie tritt dadurch die grosse Anforderung heran, einen Nachweis ihrer Beiheiligung an den Fortschritten in der Herstellung des Eisenbahn materials zu liefern. Internationale Ausstellung. Es liegt die Absicht vor, im nächsten Jahre eine internationale Ausstellung in Manchester abzuhalten. Das Iron gibt indessen den dortigen Industriellen den Rath, diesen Plan einer sehr eingehenden Berathung zu unterziehen, bevor sie denselben zum Beschluss erheben. (Iron Nr. 453.) Kohlenproduction in den letzten zehn Jahren. Im Jahre 1870 betrug die Gesammtproduction an Steinkohlen auf dem ganzen Erdball 193 970683 Tonnen, im Jahre 1880 war dieselbe auf 294468000 Tonnen, also um 100497 317 Tonnen oder 52°/0 gestiegen. In den Vereinigten Staaten betrug die Steigerung 127 °/o, in Russland 275 °/o, in Spanien nur 36 ’o. (Iron Nr. 449.) II. M. D. Die „Livadia". Der Correspondent der Times schreibt von Odessa: Die Commission, welche unter dem Vorsitze des Ad mirals Shestakoff niedergesetzt war, um die Eigen schaften der neuen kaiserlichen Yacht „Livadia“ zu untersuchen, ist zu der Entscheidung gelangt, dass dieses Fahrzeug nicht als seetüchtig bezeichnet wer den kann, weder vom nautischen noch vom mecha nischen Standpunkte aus betrachtet. Erstens ist dessen Neigung zu „rollen“ zu gross, wenngleich nicht in heftiger Weise, so doch mit einer gewissen Regel mässigkeit, so dass selbst die Mannschaft von der See krankheit ergriffen wird. Ferner ist die zu erreichende Geschwindigkeit im Verhältniss zum Kraftaufwande gering, und die ganze Construction des Fahrzeuges ist zu schwach. Der vierte unheilbare Fehler besteht darin, dass die zum Bau verwendeten Materialien von ungenügender Qualität sind, und ist daher der Be schluss gefasst worden, das Schiff in Stücke zu zer legen und mehrere kleinere daraus herzustellen. (Iron Nr. 453.) Eingesandt. In mehreren Zeitungen circulirte kürzlich folgende, der W. Z. entnommene land wir thschaftliche Notiz: „Sorgfältig ausgeführte Analysen haben ergeben, dass der Apfel eine viel grössere Menge Phosphor enthält, als irgend eine andere Frucht oder ein Ge müse und dass diese Fruchtgattung den geistig an gestrengten, eine sitzende Lebensweise führenden Menschen zum Genüsse sehr empfohlen werden kann, um so mehr als sie äusser Phosphor (Gehirnfutter) ge wisse Säuren enthält, die vor Gelbsucht, Schlaflosig keit und Hautkrankheiten schützen.“