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Aufser der Holzkohle wird auch die für die Eisenraffinerien und Walzwerke erforderliche Mineral kohle in eigener Regie beschafft. Nach den im Ausstellungs-Pavillon aufliegenden Ausweisen liefern die Kohlenbergwerke in Salgo, Bnszlls, Jrdn- hza etwa 2 400 000 Metercentner Braunkohle und beschäftigen dabei ständig 800 Arbeiter. Die von den Eisenerzbergbauen zu Dashegy, Räkos, Lucia, Ostromos und Schmöllnitz gelieferten Erze besitzen einen hohen Eisengehalt und sind sehr manganreich, ohne gröfseren Phosphor- und Schwefel geh alt. Der Eisengehalt beträgt im Mittel über 40 %, der Mangangehalt steigt bis zu 10 %. Die Methode der Eisenerzgewinnung wird im Ausstellungs-Pavillon durch ein gelungenes Gruben modell in natürlicher Gröfse dargestellt. Die Eisensteinproduction im Jahre 1895 war 1300 000 Metercentner. Da dieselbe aber den beiden Hochofenanlagen zu Nyustya und Likör nicht genügten, so mufsten für dieselben noch Erze aus fremden Bergbauen beschafft werden. Das in Nyustya erzeugte Roheisen wird gröfsten- theils direct zum Gusse verwendet und werden dort alle Sorten von Handels- und Maschinengufs verfertigt. Die Likrer Hochöfen sind jedoch bedeutend leistungsfähiger, da dieselben eine in jeder Hinsicht Aufmerksamkeit erregende Muster anlage bilden. Die ersten zwei Hochöfen wurden hier 1883 errichtet, seit 1895 sind drei grofse Hochöfen in ununterbrochenem Betrieb. Eine 13 km lange Drahtseilbahn führt zu den Räkoser und Vashegyer Eisenerzgruben, mittels welcher täglich etwa 6000 Metercentner Erz der Hoch ofenanlage zugeführt werden können. Das erzeugte Roheisen, gegenwärtig 1000000 Metercentner, dient ausschliefslich für den Bedarf der Eisenraffinir- werke der Gesellschaft und wird dementsprechend nach Salgö-Tarjän und Ozd verfrachtet. Das Ozder Eisen- und Stahlwerk ist auf Herstellung von Handels-, Stab-, Band- und Universaleisen, ferner Schienen, Träger und Grob bleche aller Art eingerichtet und besteht aus einem Puddel-, Schweifs- und Martinstahlwerk, sowie aus einem Walzwerk sammt den zuge hörigen Appretur- und Hülfs Werkstätten. Das Roheisen wird gröfstentheils von den Hoch öfen der Gesellschaft, theils aber von sonstigen Gömörer Hochöfen geliefert. In der Puddelhütte sind 11 Puddelöfen mit Siemensscher Regenerativ- Gasfeuerung vorhanden, welche täglich etwa 17 500 kg Puddeleisen liefern. Zur Bearbeitung des Puddeleisens dienen 4 Dampfhämmer und 2 Luppenwalzenstrafsen. Die Leistungsfähigkeit des Puddelwerks beträgt 350000 Metercentner Rohschienen im Jahre. Das erzeugte Luppeneisen wird im Ozder Schweifswerk und zum Theil im Nädasder Blechwalz werk verarbeitet. Die Schweifsofenanlage besteht aus 6 Schweifsöfen mit Siemensscher Regenerativ- Gasfeuerung, zu deren Betrieb das erforderliche Gas in 4 Schachtgeneratoren erzeugt wird. Die Leistungsfähigkeit des Schweifswerks beträgt rund 300 000 Metercentner fertiges Eisen jährlich. Das Martin-Stahlwerk besteht aus 4 Batho-Oefen mit Gasfeuerung, zu deren 4 m hoch gelegenen Be schickungsbühne eine elektrische Zahnradiocomotive das Rohmaterial befördert. Zur Bewegung der Giefspfanne, sowie zum Fortschaffen der Blöcke dienen ein 12-t-Dampfkrahn und 2 elektrische Krähne von je 6 und 7 t Tragkraft. Die Leistungsfähigkeit des Martinwerks beträgt 500 000 Metercentner; der gröfste Theil der Erzeugung wird dem Walzwerk behufs weiterer Verarbeitung über geben. Für das Nädasder Blechwalzwerk werden zum Theil auch Stahlblöcke erzeugt. Dasselbe umfafst eine Reversir-, Duo- und eine Trio-Walzen- strafse, deren Betriebsmaschinen 2500 bezw. 1400 effective Pferdekräfte leisten. Aufserdem befinden sich im Walzwerke drei Tieföfen, zwei für die Blöcke und einer für die Erhitzung der Bleche und der Brammen für das Universalwalzwerk. Ferner sind noch zwei Schweifsöfen zur Erwärmung der vorgestreckten Walzstücke vorhanden. Dieselben werden theils durch hydraulische, theils durch elektrische Krähne bedient. Die elektrische Central- Station besteht aus drei Primär-Dynamomaschinen mit 300 X 300 Watt, die beiden Beleuchtungs maschinen haben 110 X 300 Watt und werden von zwei verticalen Compound-Dampfmaschinen, mit Schwungradregulator, betrieben. Die erforder lichen Appretirungs- und sonstigen Hülfsmaschinen sind in genügender Anzahl vorhanden, ebenso verfügt das Werk über ein gut eingerichtetes Wasserwerk, Pumpwerke und Reservoire. Das Wasser liefert eine 10,6 km lange Rohrleitung von 225 mm lichter Weite von der Jrdnhzer Grube in die Werksanlagen. Zum Betriebe sämmt- lieber Dampfmaschinen sind 8 Cornwall-, 1 Büttner-, 1 Steinmüller- und 11 Doppeldampfraumkessel, ferner 2 Cylinderkessel mit zusammen rund 3000 qm Heizfläche vorhanden. Den übrigen Theil des Werks bilden die Schmiede-, Schlosser-, Dreher und Tischlerwerkstätten, Magazine für feuerfeste und sonstige Materialien und für fertige Waaren zur Aufnahme von 25000 Metercentner. Das Nädasder Blechwalzwerk ist ausschliefslich auf Erzeugung von Blechen von 0,2 bis 15 mm Stärke eingerichtet und besteht aus dem Blech walzwerk nebst dazugehörigen Appreturwerkstätten, der Verzinnerei und der Verzinkerei. Das zur Blecherzeugung erforderliche Material, wie Luppeneisen und Martinstahl, wird vom Ozder Werke geliefert. Die zum Betriebe des Werks erforderliche Kohle (Biaunkohle) wird in den eigenen Gruben in Järdänyhäza gewonnen. Das Blechwalzwerk hat zwei Walzenstrafsen, deren jede von einer 300-HP-Dampfmaschine angetrieben wird. Zum Walzwerk gehören 2 Siemenssche Regenerator-Gasöfen und 17 Gasglühöfen mit Recuperatoren, welche durch 5 Schachtgeneratoren