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Bücherschau. Diagramme über die Tragfähigkeit sämmtlicher Normalprofile der T- und E Eisen sowie der gebräuchlichsten Holzbalken für verschiedene Belastungsarten mit Berücksichtigung des Träger gewichtes. Bearbeitet von Richter und Have mann, Ingenieure. 65 Tafeln. Essen 1896. Mit dem vorliegenden Werke beabsichtigen die Herausgeber, den construirenden Technikern bei Anfertigung von Kostenanschlägen und anderen Be rechnungen, die eine schnelle Erledigung erfordern, ein praktisches und zuverlässiges Hülfsmittel an die Hand zu geben. Das Werk enthält auf 65 Foliotafeln, aufser Vor wort und Inhaltsverzeichnifs, auf Tafel 1 eine als Gebrauchsanweisung dienende Erläuterung, auf Tafel 2 eine für 15 verschiedene Belastungsweisen und Lage rungsarten der Träger berechnete Tabelle für die Tragfähigkeitsdiagramme, auf Tafel 3 bis 30 die Diagramme der L-Eisen N.-Pr. Nr. 8 und 10 bis N.-Pr. Nr. 55 für Stützweiten von 0,5 bis 18 und 22 m, auf Tafel 31 bis 4-2 die Diagramme der E Eisen N.-Pr. Nr. 3 und 5 bis N.-Pr. Nr. 30 für Stützweiten von 0,25 und 0,5 m bis 10 und 20 m, auf Tafel 4-3 bis 4-8 die Diagramme der QEisen zu Wagenbauzwecken N.-Pr. Nr. 101/2 bis N.-Pr. Nr. 30 für Stützweiten von 0,25 und 0,5 m bis 18 und 22 m und auf Tafel 4-9 bis 65 die Diagramme rechteckig beschlagener Holzbalken von 10/12 und 12/14 bis 26/32 cm für Stützweiten von 0,25 bis 15 und 23 m. Die Tragfähigkeitsdiagramme für die Normal profile der T- und L Eisen sind für die Spannungen von 1000, 880 und 750 kg/qcm, diejenigen der Holz- balken für solche von 75 kg/qcm construirt, während für die Gewichte der Protileisen 7800 kg/cbm und für die Gewichte der Holzbalken 600 kg/cbm an genommen sind. Die Belastungscurven der Diagramme sind auf die bekannten Formeln: k k P= W A-und P= 4W y zurückgeführt und derart aufgetragen, dafs die Stütz weiten 1 die Abscissen und zwar in Mafsstäben von 20 mm = 1 m bis 10 mm = 1 m und die Belastungen P die Ordinaten und zwar in Mafsstäben von 10 mm = 100 kg bis zu 1 mm = 100 kg bilden. Da in beiden Formeln für 1 = o, P=0 und für P = o, 1 = oo wird, so bilden die Coordinatenachsen die Asymptoten der Belastungscurven, während diese Curven jenen Achsen ihre convexe Seite zukehren. Um die Eigengewichte E der Träger von ihren Gesammt- belastungen abzuziehen, sind die ersteren als Ordinaten für die zugehörigen Stützweiten 1 als Abscissen so aufgetragen, dafs die Nutzbelastung unmittelbar durch graphische Subtraction bestimmt wird. Die Diagramme dienen entweder zur Ermittlung der zulässigen Nutzbelastungen der Träger, wenn deren Stützweite 1, zulässige Inanspruchnahme k und Widerstandsmoment W gegeben ist, oder zur Ermittlung der erforderlichen Widerstandsmomente W der Träger, wenn deren Nutzbelastung, Stützweite 1 und zulässige Iannspruchnahme k gegeben ist. Im ersteren Falle lassen sich die zulässigen Nutz- , . . „ kW n 4kW a belastungen P = - - — E oder P = —— — E der Träger in den Diagrammen unmittelbar mit dem Zirkel abgreifen, im letzteren Falle hat man auf den Diagrammen denjenigen Träger bezw. dasjenige Wider standsmoment W = 1(P+E oder W = 1P+E aufzu- k 4 k suchen, welches der mit dem Zirkel abgegriffenen Nutzlast für die gegebenen Werthe 1 und k entspricht. Die letztere Ermittlung wird dadurch erleichtert, dafs die Tafeln mit den Tragfähigkeitsdiagrammen lose in einer Mappe vereinigt sind. Was die Zeichnungen der Tafeln und die äufsere Ausstattung des Werkes betrifft, so ist dieselbe eine musterhafte zu nennen, insbesondere ist auch auf Dauerhaftigkeit der Tafeln Rücksicht genommen, indem dieselben durchweg aus starkem Carton bestehen. Da zudem die Benutzung der vorliegenden Trag fähigkeitsdiagramme auf Grund der dem Werke bei gegebenen Erläuterung eine sehr einfache ist, so kann dasselbe den construirenden Technikern als ein prak tisches und zuverlässiges Hülfsmittel bei Anfertigung von statischen Berechnungen und Kostenanschlägen auf das beste empfohlen werden. H. Possehls Kohlenhof in Hamburg-Altona, 1896. Die Firma L. Possehl & Co. in Hamburg-Altona übersendet der Redaction ein ebenso gediegen wie elegant ausgestattetes, mit zahlreichen Lichtdruck bildern versehenes Werk über ihren neuen Kühlenhof in Altona, welcher in dieser Zeitschrift auf Seite 4-88 beschrieben worden ist. Indem wir für die Ueber- sendung unsern verbindlichen Dank aussprechen, folgen wir gern dem uns ausgesprochenen Wunsch, darauf aufmerksam zu machen, dafs der Bau, dessen auf der Wasserseite angebrachte Inschrift „ Possehls Coal Wharf“ von uns bemängelt worden war, an der Haupt- und Eingangsseite in weit sichtbaren grofsen Buchstaben die deutsche Bezeichnung „Possehls Kohlenhof“ trägt, die englische Bezeichnung sei ge- wissermafsen nur ein Signal für die zahlreichen von See einlaufenden englischen Dampfer. Gleichzeitig bemerkt die Firma, dafs die Anlage zwar zum Löschen, Sieben und Verladen englischer Kohlen erbaut sei, dafs aber nach Fertigstellung des directen Wasserweges vom Rhein nach der Elbe westfälische Kohlen aus grofsen Schleppkähnen in gleicher Weise behandelt werden könnten. Was ferner die Anlage amerikanischer Röhren kessel betrifft, über welche in unserer Beschreibung Erstaunen ausgedrückt war, so wird uns dazu bemerkt, dafs dieselben ursprünglich für eine überseeische An lage bestimmt gewesen seien und in Hamburg nur deshalb Verwendung gefunden hätten, weil letztere nicht zur Ablieferung gelangte. Die Redaction. Dr. R i c h a r d E h r e n b e r g, Das Zeitalter der Fugger. I. Band: Die Geldmächte des 16. Jahrhunderts. 11. Band: Die Weltbörsen und Finanzkrisen des 16. Jahrhunderts. Jena 1896, Gustav Fischer. Auf Grund einer umfassenden Quellenforschung, für die ihm das Fuggersche Familien- und Stiftungs archiv in Augsburg sowie die Archive der Freiherren von Welser, yon Tücher, von Imhof, von Scheueri und von Ebner-Eschenbach, das Archiv des Germanischen Nationalmuseums, das Augsburger und das Frankfurter Stadtarchiv, das Staatsarchiv zu Brüssel, das Departe mentalarchiv zu Lille und das Antwerpener Stadt archiv zur Verfügung standen, hat der Verfasser in dem vorstehenden Werke eine volkswirthschaftlich- geschichtliche Monographie geschaffen, die wir als einen überaus werthvollen Beitrag zur Geschichte der Volkswirthschaft bezeichnen müssen. Nachdem er das Wesen des Geldkapitals und des öffentlichen Credits gegen Ende des Mittelalters besprochen, XVII.,o 6