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Differdinger Hochöfen. Im Memorial du Grand - Duche de Luxembourg vom 19. Mai werden die Satzungen der Gesellschaft veröffentlicht. Das Actienkapital ist 4 Millionen Fres., es werden aber von den 6000 Actien zu je 500 Fres, vorab nur 4000 Stück ausgegeben. Eingebracht sind : das Grubeneigenthum (etwa 161/2 ha) der Bergwerks gesellschaft von Belvaux-Obercorn nebst allen Anlagen, das Bergbaurecht auf 50 Jahre (vom Jahre 1875 ab) auf Concessionen von 11,7 Ar bezw. 20 ha und der zur Erbauung der Hütte erforderlichen Ländereien nebst Plänen u. s. w. La Metallurgique, Socit anonyme de construction. Laut Geschäftsbericht gelegentlich der Haupt versammlung vom 28. März haben die Betriebe dieser Gesellschaft einen Rohgewinn von 518 331 Fres, er bracht, von welcher nach Aufwendung von 377 000 Fres, für Abschreibungen und nach Dotirung des Reserve fonds mit 5% 7 Fres, per Actie, im ganzen 210000 Fres., also 31/2 % auf das 6 Millionen Francs betragende Actienkapital vertheilt werden sollen. Ende Februar hatten die vorliegenden Aufträge eine Höhe von 6 336 574 Fres, erreicht, die, nachdem die Preise sich vor einiger Zeit gebessert haben, einen recht zufrieden stellenden Nutzen versprechen. Der Hochofen von Sud du Ghätelineau ist im vorigen Jahr, während der niederen Preislage, aus geblasen worden, ausgebessert und in der günstigsten Weise wiederhergestellt worden. Bei den ersten Zeichen der beginnenden Preisbesserung wurde der Betrieb wieder anfgenommen, der sich bei den jetzt besseren Preisen gewinnbringend gestaltet. Bei der Socit des Ateliers Franco Russes ist die Gesellschaft stark betheiligt. Dieselbe hat in der Nähe von Jeka- terinoslaw eine mit den bestbewährtesten Einrich tungen und Werkzeugmaschinen ausgerüstete Werk stätte errichtet und dürfte für diese allem Anschein nach sehr schnell eine grofse und gute Kundschaft linden. Erzeugt wurden in den Werkstätten von Tubize 43 Locomotiven, in Nivelles 451 Wagen verschiedener Art, 106 Gestelle und 3371 Radsätze, in La Sambre 106 Wagen, 4 Tender, 725 Weichen und Kreuzungen, 21 Krahne, 8 Panzerthürme u. s. w. Interessant ist, dafs der Durchschnittslohn der 1350 durchschnittlich beschäftigten Arbeiter nur 776 JI betrug. Bei der rheinisch - westfälischen Ma schinenbau- und Kleineisenindustrie - Berufsgenossen schaft betrug 1894 der durchschnittliche Jahresverdienst 921 , also in Belgien 145 K weniger. Auf die Arbeiterzahl der Metallurgique berechnet, ergiebt der in Deutschland gezahlte Mehrlohn den Betrag von 195 750 , d. h. mehr, als die Dividende des belgischen Werks ausmacht. Pennsylvania Steel Co. Aus dem ersten Bericht der unter dem 7. Juli v. J. neu organisirten Gesellschaft erhellt, dafs die Kapital verhältnisse sich wie folgt gestalten: 5 Mill. Dollar Stammactien, 11/2 Mill. Vorzugsactien und 1 Mill. Vorzugsobligationen auf die Anlage in Steelton und für die Maryland Steel Go. auf 1 Mill. Stammactien und 2 Mill. Vorzugsobligationen auf Sparrow Point, sowie ferner 7 Mill, gemeinsamer Obligationen, von denen aber 3 Mill, zur Tilgung der genannten Vorzugs obligationen bestimmt sind, auch ein Theil sich noch in dem Portefeuille der Gesellschaft befindet. Die Pennsylvania Co. erzielte aus Aufträgen im Gesammt- werth von 6679659 $ einen Rohgewinn von 452989 8 und einen Reingewinn von 121657 aus welchem 113464 $ für Neubauten in der Bessemerei und Er weiterung der Brückenbauwerkstätten aufgewendet wurden. Die Maryland Co. machte 242 962 8 Rohüber" schufs, der aber zur Deckung der Zinsen und Reorgani' sationskosten sowie zum Anblasen eines neuen Hochofens nicht ausreichte, so dafs noch ein Verlust von 35920 $ verblieb. Die Jurugua Iron Ore Co. (Cuba) konnte 5 % Dividende vertheilen; zur Zeit leidet sie unter dem Aufstande, so dafs man stellenweise zum Bezug von anderem ausländischem Erz übergehen mufste. In 281 Betriebstagen verluden die Werke 232000 t Erzeugnisse; ein ernstlicher Unfall entstand durch den Zusammenbruch des Daches einer Giefshalle. 2 Hoch öfen wurden neu zugestellt; sie sind zur Zeit alle 4 in zufriedenstellendem Betrieb. In der Bessemerei hat die neue Einrichtung die Zahl der »tonnage men“ von 153 auf 119 vermindert, auch verspricht man sich guten Erfolg von der Einführung des directen Betriebs. Im Martinwerk ist der letzte der sechs 40-t-0efen fertig; die Erzeugung war dort 122000 t. Die Brückenbauanstalt fertigte 10000 t. Sollte auch die Lage sich nicht bessern, so würde das Ergebnils für das laufende Jahr finanziell günstiger sein, weil man besser arbeitet und weniger Zinsen auszugeben hat. Hauts-fourneaux du Sud de Chätelineau. Der Gewinnst in 1895 belief sich auf 8933 Fres, gegen 71504 in 1894 und 179335 in 1893. Eine Dividende wird nicht ausgeschüttet. Soc. Commentry-Fourchambault. Die Kohlenförderung war in 1894/95 994 672 t (+ 49 971 t), die Erzeugung an Eisen 45 091 t (—3697 t); der Gewinn betrug 917 654 Fres.; man vertheilt 7 % Dividende. Panzerplatten - Lieferung. Für die Panzerplatten-Lieferung, welche die Ver einigten Staaten vor kurzem ausgeschrieben hatten, ergab die am 2. Mai d. J. erfolgte Eröffnung der An gebote, dafs nur die Carnegie Steel Co. und die Bethlehem Iron Go. sich am Wettbewerb betheiligt hatten. Letztere forderte für die Platten für das Panzerschiff Kearsarge 1573390 $ und für Kentucky 1569075 S, erstere Gesellschaft 1 568162 bezw. 1 572477 8 ; auf die Tonne umgerechnet stellt sich der Preis zwischen 525 und 585 $. Die Platten sollen nach dem Harvey-Verfahren hergestellt werden, jedoch bezahlt die Regierung die Patentgebühren für die Erlaubnifs zu seiner Benutzung besonders. Es wird angenommen, dafs die ganze, einen Werth von rund 13 Millionen Mark vorstellende Lieferung an die beiden Werke je zur Hälfte vertheilt werden wird. Das Ausland war von vornherein von der Lieferung ausgeschlossen. Eisenindustrie in Neu-Seeland. Angeregt durch den Vortrag über die Behand lung des Neu-Seeländer Magneteisensandes, welchen E. Metcalf Smith kürzlich vor dem Iron and Steel Institute gehalten hat, hat sich in England die „New Zealand Iron and Steel Company“ mit einem Kapital von 9 Millionen Mark gebildet. Der Eisensand soll folgende Analyse zeigen: Eisenoxyd und Eisenoxydul 82 %, Titanoxyd 8%, Kieselsäure 8%. Es soll ein Hochofen mit einer wöchentlichen Erzeugung von 500 t, eine Giefserei und ein Walzwerk mit 100 bis 150 t Stabeisen, Strafsenbahnschienen u. s. w. Er zeugung, ferner auch eine Stahlgiefserei, Maschinen fabrik u. s. w. errichtet werden. Man hofft nämlich auf gewinnbringenden Absatz in Neu - Seeland und den Colonien in Australien, welche jährlich für etwa 30 Millionen Mark an Eisen und Stahl einführen. Wir überlassen unserer Quelle „Iron and Steel Trades Journal“ die Verantwortlichkeit für die Zahlen.