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686 Stahl und Eisen. Bericht über in- und ausländische Patente. 1. September 1896. Kl. 7, Nr. 87 574, vom 22. November 1895. Her mann Tümmler in Dillingen a. d. Saar. Gluh- kistenglocke. Die senkrechten Wände der Glühkiste sind von Kanälen a durchzogen, durch welche im Ofen die Feuergase streichen und dadurch den Kisteninhalt schneller zum Glühen bringen, während aufser- halb des Ofens durch die Kanäle die Luft zieht und dadurch die Kiste schnellerabkühlt. Als Deckel der Kiste dient eine schwere lose Platte b, welche die Bleche fest aufeinander drückt, und da durch die zwi schen denselben befindliche Luft entfernt. K1.49, Nr.86900, vom 18. Juli 1895. H. H. Scho- mäker in Altenmelle bei Melle. Verfahren zum Härten bogenförmiger Federblätter. Jede vorgebogene La melle a der Bogenfeder wird in rothwarmem Zustande zwischen zwei stählerne, etwas fe dernde Lehren bc gelegt und mit diesen durch gewalzt, so dafs die La melle a die Form der Lehren bc annimmt. So ¬ dann wird die Lamelle a mit den Lehren b c im Härtebad gehärtet, so dafs die vor der Biegung an die Lehre b anliegende Lamelle a nach der Härtung an die mehr gekrümmte Lehre c sich anlegt. KL27,Nr.86613,vom5.Februar 1895. Friedrich Pelzer in Dortmund. Centrifugalventilator. Um bei Ventilatoren mit einseitiger Luftan saugung einen Druck ausgleich auf beiden Seiten des Flügelrades zu erzielen, werden die Oeffnungen a von einer Scheibe b über deckt, die am Umfange mit der Scheibe c einen Ringspalt bildet. Durch diesen saugt der Haupt luftstrom Luft durch die Oeffnungen a nach, so dafs rechts und links des Flügelrades nahezu gleiche Druck wirkungen entstehen. KL 18, Nr. 87727, vom 24. März 1895. Louis Grambow in Berlin. Verfahren, Panzerplatten aus Stahl oder härtbaren Stahlmischungen auf der Vorderseite eine besondere Härte, im übrigen Theil, namentlich auf der Bückseite, eine besondere Zähigkeit zu ertheilen. Die Platte wird zuerst durch Erhitzen auf eine so hohe Temperatur gebracht, dafs die krystallinische Structur des Stahles schwindet, und dann durch Ein tauchen in eine Härteflüssigkeit im ganzen abgeschreckt, bezw. gehärtet. Dann wird die Platte nochmals, jedoch nur bis zu einer solchen Temperatur, die eine Härtung beim nachherigen Abschrecken ausschliefst, erhitzt und abgeschreckt, wonach die kalte Platte in ihre endgültige Form gebracht und bearbeitet wird. Hier auf wird die Beschufsseite wieder hoch und die Rück seite der Platte niedrig erhitzt, so dafs beim Ab schrecken erstere hart wird und letztere zähe bleibt. Das Verfahren kann in verschiedenen Abänderungen ausgeführt werden. Kl. 50, Nr. 86666, vom 22. October 1895. Fr. C. Austin in Chicago. Steinbrechmaschine. Die bewegliche Backe a ist an einem Gelenk b derart aufge hängt , dafs sie aufser ihrer wag- rechten Hin- und Herbewegung auch noch eine Auf- und Ab wärtsbewegung macht. KL 49, Nr. 87122, vom 1. Juni 1895. Robert Deissler in Treptow b. Berlin. Verfahren zur Herstellung von Scharnieren. Ein Profileisen vom Querschnitt a wird in Stücke von der Breite der herzustellenden Scharniere geschnitten und dann jedes Stück in die Form b gebogen. Schneidet man dann die Stücke nach den Linien c d e ein, so ergeben’sich zwei getrennte zu einander passende Scharnierhälften. f Patente der Ver. Staaten Amerikas. Nr. 540140. R. R. Boynton, W. Townsend, D. L. Chaudeer, F. E. Tenney in Ayer, Mass. Pneumatischer Hammer. Auf dem durch eine Kurbel a auf und ab bewegten Kolben b gleitet frei ein als Bär wirkender Cylinder c mit Oeffnung d. Der Kolben b ist durchbrochen und trägt auf der Unter seite einen Dreh schieber e, der ver mittelst seiner Stange f von aufsen vermittelst eines Fufstritts beliebig gestellt werden kann und demnach eine Regelung der Stärke des Ham merschlages er möglicht.