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652 Stahl und Eisen. Referate und kleinere Mittheilungen. 15. August 1896. Eine Tonne von 1000 kg würde demnach jetzt auf etwa 97 JI zu stehen kommen. Das Carbid ist also inzwischen nicht billiger geworden. („Zeitschrift für Elektrochemie“ 1890, S. 559.» Handel mit Shanghai. Dem Handelsbericht für das Jahr 1894- entnehmen wir, dafs bei dem Handel Shanghais Japan immer stärker als Wettbewerber gegen Europa auftritt. An der Brutto-Ein- und -Ausfuhr waren betheiligt: Einfuhr Ausfuhr 1894 1893 1894 1893 % ”/o ’n o/o Grofsbritannien . . 30.06 32,03 14,68 15,39 Hongkong 22,54 24,44 12,44 12,50 British Indien . . . 20,56 19,32 4,35 5,67 Vereinigte Staaten von Amerika . . 9,14 6,19 19,43 15.91 Japan 7,96 7,49 12,47 14,00 Festland von Europa ohne Rufsland . . 5,49 5,94 32,07 31,21 Alle übrigen Länder 4,25 3,99 4,56 5,32 Der Gesammtnettowerth der vom Ausland ein geführten Waaren betrug 931/2 Millionen Haik. Taels gegen 82 Millionen im Jahre 1893.* Der Gesammt- werth der Verschiffungen nach dem Auslande stellte sich in 1894- auf 581/2 Millionen Haik. Taels, oder um 81/2 Millionen mehr als im Vorjahre. In Metallen war das Geschäft im grofsen und ganzen zufrieden stellend. Eingeführt wurden: (in 1000 kg) 1894 1893 Nageleisen . 16 745 14-085 Stabeisen . 5 017 3 325 Roheisen . 4 776 3 627 Blei 6 891 5 320 Zinn in Stangen . . 2 841 2 539 » „ Platten . . . 1 330 423 Altes Eisen: Platten . . 2 237 2 297 Röhren . . 1511 725 Radreifen . . . . . . 1 632 1 451 Hufeisen . . 8 766 7 859 Draht 1 511 1 814 Drahtseile . . . . . . 786 242 Bandeisen . . . . 1 672 312 Eisenabfälle . . . 1 874 2 439 Die Artikel Puddelstahl, Flufsstahl und Eisendraht sind ungefähr die einzigen, bei denen ein nicht un erheblicher Rückgang zu verzeichnen ist, etwa 20,15 und 20%. Dieser Umstand wird in erster Linie dem zähen Festhalten am Preise seitens der deutschen Fabricanten und ferner der immer noch fühlbaren Unkenntnifs chinesischer Verhältnisse sowie des Aus fuhrgeschäfts im allgemeinen seitens der Fabricanten zugeschrieben. Nähnadeln wurden 2 126 700 Tausend zu einem Werthe von 295000 Haik. Taels gegenüber 2542000 Tausend im Werthe von 319 475 Haik. Taels im Jahre 1893 eingeführt. („Deutsches Handelsarchiv“ 1896, S. 81.) * Die Silbereinheit der zollamtlichen Statistik, der Haikuan Tael, ist für das Jahr 1894 zu 3,26 JC gegen 4,02 JC im Jahre 1893 und 4,44 JI. im Jahre 1892 gerechnet. Ausfuhr nach Südafrika. In welchem Mafse unsere wirthschaftlichen Inter essen in Südafrika in den letzten drei Jahren ge- | wachsen sind, ergiebt sich recht deutlich aus den Ziffern über die Waarenausfuhr des deutschen Zoll- l gebietes nach Gapland und besonders nach Transvaal. Der Werth dieser Ausfuhr ist von 9 Millionen Mark im Jahre 1892 auf 14 Millionen in 1893 und 19 Millionen | i in 1894 gestiegen und dürfte sich für das abgelaufene j Jahr auf etwa 22 Millionen Mark beziffern. Abgesehen von Gyankalium, das in immer steigenden Mengen nach den südafrikanischen Minendistricten ausgeführt und dort zur Goldschmelzerei verwendet wird, besteht die Ausfuhr Deutschlands nach beiden Ländern vorzugs weise in Erzeugnissen der Eisen- und Maschinen industrie, wovon in den letzten drei Jahren durch schnittlich für etwa 6 Mill. Mark, gegen 31/2 Millionen in 1892, dorthin gegangen sind. Was die einzelnen Ausfuhrartikel betrifft, so exportirte Deutschland nach beiden Ländern u. a.: Eisenbahnschienen und 1892 u. 1893 1894 u. 1895 eiserne Schwellen 25097 t 25 803 t Eisendraht 5 340 t 6 391 t Eiserne Brückenbestand theile 1 913 t 573 t Eisenwaaren 3124 t 4204 t Maschinen 1 258 t 2472 t Locomotiven 128 t 1 792 t Eisenbahnfahrzeuge . . 344 Stück 1 266 Stück Die vorstehend nachgewiesenen Eisenbahnfahr zeuge und Locomotiven sind ausschliefslich nach Transvaal gegangen, und auch in Schienen und Schwellen sowie in Brückenbestandtheilen überwiegt der Versand nach Transvaal bei weitem den nach dem Cap. Auch der Export von Kupferdraht, von Kupfer- und Aluminiumwaaren nach Südafrika weist eine bemerkenswerthe Zunahme auf. Im vergangenen Jahre hat sich besonders die Ausfuhr von Messing patronen nach dem Cap erheblich gesteigert. Nach den officiellen Ausweisen der Staates Trans vaal selbst belief sich der Werth der 1895er Einfuhr: M an Munition ...... auf 945000 „ Dynamit , 4020000 „ Maschinen , 41180000 „ Eisenbahnmaterial. . , 5 680000 " Eisen- und Metallwaaren „ 12 675000 Diese Zahlen beweisen, dafs für Deutschland, in- ; Sonderheit dessen Maschinenbau für Bergbau, noch । ein grofses Absatzgebiet in Transvaal zu erringen ist. Grabdenkmal für G. S. Ohm. Die Münchener „Technische Revue“ veröffent licht folgenden Aufruf: „Georg Simon Ohm, Deutschlands gröfster Physiker, der Mitschöpfer der modernen angewandten Elektricität, ruht in Münchens Erde. Wohl hat die dankbare Nachwelt dem genialen Gelehrten ein Stand bild im Vorgarten der königl. technischen Hochschule zu München errichtet, aber nur ein mehr als be scheidener Leichenstein deckt auf dem Münchener südlichen Friedhöfe die irdische Hülle jenes Mannes, den die wissenschaftliche Welt des ganzen Erdenrundes zu ihren unvergefslichen Leuchten zählt; prunklos und halbvergessen liegt die Grabesstätte des grofsen Elektrikers. München, Bayern, Deutschland, die ganze civilisirte Welt hat die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dafs ein würdiges Grabdenkmal die Stelle zeigt, wo die sterblichen Ueberreste des unsterblichen Physikers ruhen, und so ergeht an Alle, die die Früchte des