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ein Theil wird als Phosphorwasserstoff entwickelt, ein zweiter löst sich in der Flüssigkeit als phosphorige Säure, ein dritter in Form einer anderen niedrigen Oxydationsstufe (welcher durch schwefelige Säure in phosphorige Säure übergeführt werden kann), und der letzte bleibt in ungelöstem Rückstände. Phosphornickeleisen ist ein so verbreiteter Gemengtheil der Meteoreisen, dafs es von manchen Forschern geradezu für den am meisten charakte ristischen Bestandtheil derselben gehalten wird. Sowohl in den verschiedenen Meteoreisen als auch in einem und demselben Eisen ist der Gehalt sehr wechselnd, er schwankt zwischen 1,73 und 8,11 %. Obwohl Schreibersit und Rhabdit sich nicht gegenseitig ausschliefsen, so kann man doch im allgemeinen sagen, dafs in einer Eisengruppe der eine und in einer anderen Gruppe der andere Bestandtheil vorherrscht. In dem terrestrischen Eisen von Ovifak konnte j bisher kein Schreibersit nachgewiesen werden, I doch ist seine Anwesenheit nicht ausgeschlossen. In dem Nickeleisen von Santa Catarina, welchem Cohen terrestrischen Ursprung zu- | schreibt, hat Daub ree Schreibersit gefunden. Winkler nahm in dem Eisen von Ritters- ' grün neben Schreibersit ein Phosphoreisen von । der Zusammensetzung FegP* an, weil sich beim Erwärmen mit verdünnter Salzsäure Phosphor wasserstoff entwickelt. Da Schreibersit unter diesen Bedingungen keineswegs | ganz unlöslich ist, so bedarf die Annahme jedenfalls der I weiteren Bestätigung durch eine vollständige Analyse. (Schlufs folgt.) * Ueber künstliches Phosphoreisen von der Zu- I sammensetzung FezP vergleiche Dr. Weddings I „Eisenhüttenkunde“, 1. Bd., S. 241—212. Alberts Versuche und Erfindungen. Zugleich Beiträge zur Frage der Gefügeveränderung von Eisen durch wiederholte Stöfse und zur Erfindung des Drahtseils und der Förderung mit Ketten ohne Ende. Von Professor 0. Hoppe in Clausthal. (Schlufs von Seite 441.) Die folgenden Versuche zeigen deutlich, wie Albert folgerichtig und mit eiserner Hart näckigkeit Schritt für Schritt auf das Ziel losschreitet. Die Härtung wird vermindert durch Einlagen. Ein hierauf gemachter Dauerversuch* auf der Ver suchsmaschine, ob durch feste Einlagen in den Gelenkstellen der Glieder die Härtung vermieden * Dauerversuche, bei denen auf Zug beanspruchte Probestücke wiederholt heftigen Stöfsen ausgesetzt wurden, hat später auch Wöhler angestellt (Erbkam, Zeitschrift für Bauwesen, Jahrgänge 1860 bis 1870), und nach diesem Spangenberg (1874) fortgesetzt. Es wurde die Absicht verfolgt, sehniges Eisen in krystallinisches zu verwandeln. Bezüglich der Krystalibildung waren die Ergebnisse resultatlos, aber es zeigte sich, dafs Eisen während dieser Be handlung leichter brach. Dafs dieses der Fall sein mufste (hebt Kreuzpointner nach „Stahl und Eisen“ 1895, S. 477 hervor), ist ganz natürlich, wenn wir berücksichtigen, dafs Schlackentheile und andere Beimengungen des Eisens die gröfstmöglichste Co- häsion der Fasern des Eisens verhindern. Gleichzeitige Stöfse und Längsspannungen müssen das Bestreben haben, die Schlacke und somit das Gefüge des Metalls zu lösen und dadurch letzteres natürlich zu schwächen. Jedenfalls aber geht aus Obigem hervor, dafs das Verdienst, die ersten Dauerversuche zuerst an gestellt und dadurch unzweifelhaft den Nachweis geliefert zu haben, dafs sehniges Eisen im Betriebe körnig werde und dann nicht mehr wie vorher Stofs- Wirkungen ertrage, nicht Wöhler und Spangen berg, sondern Albert gebührt. werde, fiel günstig aus und führte zu dem Beschlufs, das anzufertigende neue Seil für den Elisabether Schacht durch Einlagen gegen die Härtung zu schützen. Zunächst wurden Einlagen von gegossenem Messing gewählt. Jedoch der Versuch mifslang, weil die Einlagen nicht hielten. Bei dem neuen Versuche mit einem ganz neuen Seil, welcher hierauf im Jahre 1829 ausgeführt wurde, wählte man daher Einlagen von Stabeisen, die sich leichter befestigen liefsen. Wiewohl sich jedoch zeigte, dafs die Einlagen gegen die Härtung geschützt hatten, konnte der Versuch auf die Dauer nicht fortgesetzt werden, weil schon nach 6 Wochen 523 Einlagen herausgedrängt waren und nach einem Vierteljahr ein Seilbruch dadurch entstand, dafs eine Einlage zur Seite gedrückt, das Seil sich dazwischen geklemmt und ein Glied durch Hebel- und Keilwirkung zerbrochen hatte. Kettentriebwerk (Seiltransmission. Hirn 1850). Zugleich wurde noch eine wesentliche Veränderung der Fördermaschine ausgeführt. Um nämlich die nachtheiligen Seilbiegungen an Zahl zu vermindern, wurde statt der gewöhnlichen zwei Seilscheiben nur eine quer über den Schacht gehängt, auf welcher das Seil blofs in den Schacht geführt wurde* (Fig. 2). * Im Princip die spätere Koepesche Einrichtung.