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An Drucksachen sind Ihnen äusser dem Bericht über die General-Versammlung vom 28. November v. J. zwei kleinere Broschüren, Referate über den Thomas’schen Entphosphorungs- Process enthaltend, und e i n e grössere Broschüre, welche die in der Köln. Zeitung im vorigen Jahre erschienenen Mittheilungen unseres Vereins enthält, zugegangen. Was nun unsern Antrag auf Herausgabe einer Vereins-Zeitschrift betrifft, so hat Ihr Vorstand seit der gegen Ende vorigen Jahres bewerkstelligten Reorganisation unseres Vereins sich eingehend mit der Frage der literarischen Vertretung des Vereins beschäftigt. Schon gleich nach der General-Versammlung vom 28. November vorigen Jahres, in welcher der Beschluss der Neugründung gefasst wurde, gelangten mehrseitige Anträge von Verlagsbuchhandlungen und Heraus gebern technischer Zeitschriften an den Vorstand, um ein Abkommen bezüglich eines durch den Fortfall der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure nöthig gewordenen Ersatzes zu treffen. Diese Anträge wurden in der Vorstands - Sitzung vom 12. Januar d. J. einer sorgfältigen Prüfung unterzogen, und wennschon von denselben derjenige des Herrn F. G. Glaser in Berlin, welcher seine „Annalen für Gewerbe und Bauwesen“ zur Verfügung stellte, als der annehmbarste erschien, so entschied sich der Vorstand doch dafür, wenn möglich die Gründung einer in Gemeinschaft mit dem Vereine deutscher Eisen- und Stahlindustrieller, bezw. mit dessen nordwestlicher Gruppe her auszugebenden Zeitschrift zu versuchen, einer Zeitschrift, welche sowohl die gesammten wirthschaft- lichen als auch die technischen Fragen des Eisenhüttengewerbes in erschöpfender Weise be handeln sollte. In Folge dieses Beschlusses setzte sich die zur Betreibung dieser Angelegenheit ernannte engere Commission unseres Vereins mit den Vorständen des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller und dessen nordwestlicher Gruppe in Verbindung und unterbreitete denselben einen Vorschlag, dessen Grundzüge etwa folgende waren: Gemeinschaftliche Herausgabe einer, die Interessen der deutschen Eisen- und Stahlindustrie in technischer und wirthschaftlicher Beziehung vertretenden Zeitschrift, dieselbe sollte bringen: a. die officiellen Mittheilungen beider Vereine, b. statistische Mittheilungen, c. Originalartikel technischen und wirthschaftlichen Inhalts, d. Mittheilungen und Auszüge aus anderen Journalen, sowie Literaturberichte, e. Repertorium von Patenten und Patentangelegenheiten, f. Markt- und Preisberichte des In- und Auslandes. Die Zeitschrift sollte monatlich zweimal und zwar in Düsseldorf erscheinen und den Mit gliedern beider Vereine unentgeltlich geliefert werden. Das finanzielle Risico sollte in der Haupt sache von den Vereinen der Industriellen getragen werden. Obwohl in dieser Angelegenheit vorher mit den Vorständen der Vereine der Industriellen Fühlung genommen worden war, so gelang es doch nachher nicht, die Bedenken derselben, welche sich nament lich auf den Kostenpunkt bezogen, zu beseitigen, und musste man daher dieses Project fallen lassen. In Folge dessen und auf besondere Veranlassung und Anregung der obengenannten Vereine wurden mit Herrn Glaser die Verhandlungen wieder aufgenommen. Herr Glaser kam zu diesem Zwecke eigens von Berlin herüber, und wenn es nach den hier gepflogenen mündlichen Verhandlungen den Anschein gewonnen hatte, dass ein Uebereinkommen zu Stande kommen würde, so erwies sich dies hinterher als irrig. Es gelang den beiden Parteien nicht, sich über den wesentlichsten Punkt, nämlich die Theilhaberschaft, zu verständigen. In dieser Beziehung glaubte Ihr Vorstand nicht nach geben zu dürfen und sprach es in seiner Sitzung vom 9. März d. J. einstimmig aus, dass nur unter der Bedingung der Gewährung eines Miteigenthumsrechtes der Anschluss an Glasers „Annalen“ stattfinden könne. Da Herr Glaser hierauf durchaus nicht eingehen zu können erklärte, so musste auf den Anschluss an das Glaser’sche Journal verzichtet werden, und wurde dies der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller, welche sich lebhaft für das Zustandekommen der Vereinigung mit Glaser bemüht hatte, durch den Vorstand unseres Vereins in der Vorstands sitzung der genannten Gruppe vom 25. April d. J. mitgetheilt und zugleich die feste Absicht kund gegeben, nunmehr mit der Herausgabe eines selbständigen Vereinsorgans des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, wenn auch in bescheidenem Umfange und unter Modification des früheren Programms, vorzugehen. Aus der Aufnahme, welche diese Mittheilung beim Vorstande der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller gefunden hat, dürfen wir schliessen, dass der Verein deutscher Eisen- und Stahlindustrieller bezw. dessen nordwestliche Gruppe sich demnächst dennoch, sobald die Zeitschrift ihre Lebensfähigkeit bewiesen hat, zur Mitwirkung entschliessen wird. Ihr Vorstand ist der Ausführung dieses Planes mm unverzüglich näher getreten, und nachdem er die Kostenfrage, über welche weiter unten berichtet werden wird, geprüft hat, gestattet er sich, Ihnen die Herausgabe einer Monatsschrift mit folgendem Programm vorzuschlagen: