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das befriedigte Lächeln bis zuletzt. Jungfrau von QrleanS. Die in London (>nne falsche Seite, und am narbte Wunde, verbreitete sich begeisterten sich menden Blicke gewannen ihre Bewunderung und Vertrauen. Hierzu trat noch der Umstand, daß einige Veteranen, die unter Karl VII. gekämpft hatten, in der Fremden wirklich die Jungfrau erkennen wollten; auch ihr Alter paßte ge nau zu dem der Heldin von Vaucouleurs. Ihr Haupt neigte sich, gleich dem der Johanna d'Arc, ein wenig auf die Schenkel hatte sie eine tiefe, längst ver- Das Gerücht von der seltsamen Erscheinung mit Blitzesschnelle in Paris. Namentlich auch die Studenten für die Heldin; es Und sie freute sich über ihres Mannes. Tenn sie liebte ihn Die Verbreitung der europäischen Sprachen. Das Blatt „Science" zeigt in einer Tabelle, in welchem Um fang die verschiedenen europäischen Sprachen sich im Laufe des letzten Jahrhunderts verbreitet haben. Danach sprachen im Jahre 1809 L0 Millionen Menschen englisch, 30 Millio- nen russisch, 3ö Millionen deutsch, 84 Millionen franzö- sisch, IS Millionen italienisch, 30 Millionen spanisch und 8 Millionen portugiesisch. Tas Jahr ISIS weist dagegen folgende Zahlen auf: 100 Millionen englisch, 69 Millionen russisch, 70 Millionen deutsch, 46 Millionen französisch, 32 Millionen italienisch, 44 Millionen spanisch und 13 Millio nen portugiesisch. Tie französische Sprache ist also die jenige, die von allen lebenden Sprachen den geringsten Zu wachs auszuweisen hat. Wirksames Mittel. ,Dieses Gist ist viel leicht sehr wirksam, aber glauben Sie auch, daß es die Ratten anziehen wird?" „Gnädige Frau, da können Sie ganz beruhigt sein, da kommen alle Ratten aus der ganzen Nachbarschaft zu Ihnen. ' entstanden ernstliche Aufläufe in den Straßen, und die Regierung mußte große Truppenmassen aufbieten, um das Volk zurückzudrängen und die angebliche Jungfrau von Orleans in Haft zu nehmen. Sic wußte selbst ihren Richtern zu imponieren, und hätte nicht Ludwig XI. streng befohlen, sie hinzurichten, so wäre sie wahrscheinlich frei gesprochen worden. Unter dem Zuströmen einer ungeheuren Volksmenge wurde sie in Paris als Betrügerin lebendig ver brannt. Denßspruch. Memenä veiäleni sa» Iod äer HnrenrMe, wenn er nicht sie Krsü ftsi. bö>e ru lein. Hecke Locken gulkesrigkeii >!> oll nicht; »I» trägdeN ockei Schwäche cker lviilenr. Lr li»chel»ucsula. Junior. Pech. „Mein alter Barbier ist aus der Stadt fort gezogen." „Und deswegen sind Sie so traurig?" .- „Ja, sehen Sie, er wollte mir die ganzen letzten 15 Jahre durchaus ein Haarmittel verkaufen, und jetzt hatte ich ihn so weit, daß er das aufgegeben hatte. Nun muß ich mit dem neuen Mann wieder von vorn anfangen." erscheinende „Historical Review" erinnert daran, daß es auch einmal eine falsche Jungfrau von Orleans gegeben hat Am Lichtmeßtag 1463 drängte sich eine große Volks- menge um ein Haus von Paris. Eine Frau in unordent- licher Kleidung sprach zu dem Volk und schwang dabei ein Schwert. „Volk von Paris," rief sie, „ihr seht in mir Jo- Hanna d'Arc, die Jungfrau, die man fälschlicher- und ver- räterischerwsise für tot erklärt hat, um Hie der Be- lohnungen zu berauben, die ihr gebühren! Ich komme aus England, wo ich zweiunddreißig Jahre in Gefangenschaft ge schwächter. Ein Seemann von Rouen, der mich erkannt, hat mich befreit und auf seinem Schiff an die Küste der Normandie gebracht. Der König, mein Gebieter, ist ge- storben; ich verlange also von seinem Nachfolger den Lohn für meins Dienste und meins Leiden. Die, welche neben mir gekämpft, werden mich wiedererkennen — hier ist das Schwert, das ihnen den Weg zum Sieg zeigte!" Das Pariser Volk liebte das Wunderbare und begeisterte sich gern und leicht für alles, was außerordentlich war; die Sprache der begeisterten Frau, der es nicht an Würde fehlte, ihre flam lorener Jugendzeit, ungestillter Liebebedürftigkeit wird gegen den Abend hin nur bitterer und schmerzlicher. Und da sah sie auf das Blatt, das ihr der Pro- fesior gegeben, — hielt sie mit ihm nicht das Werk zeug der vergeltenden Gerechtigkeit in ihrer Hand? Ein ganzes Leben lang hatte sie des Sonnen scheins entbehren müssen, ein ganzes Leben lang hatte ihr Mann sie und sich selbst um das Glück betrogen, — sollte er da nicht eine einzige Stunde der Vergeltung kosten, sollte nicht der Schleier von seinen Augen ge zogen und ihm gezeigt werden: „Sieh, diesen langen Lebensweg hast du als Don Quichotte zurückgelegt, du hast deine nächste und menschlichste Pflicht, der, die dich liebte, ein achtsamer, stützender Gefährte zu sein, Versäumt um eines Windmühlengefechts willen?" Tann, — ja würde er dann nicht wenigstens in dieser letzten Stunde ein Wort reuiger Liebe finden, wonach sie sich so sehnte, und das vielleicht vieles wieder gutmachte? Und hatte nicht die Wahrheit ihr Recht, — ihr Recht auch in dieser letzten Stunde? Im Nebenzimmer bewegte sich etwas. Sie ging hinein. Ihr Mann war erwacht. Sie wußte, daß sie ihn nicht mehr oft erwachen sehen würde. ,Hch habe geschlafen," sagte er. „War A. hier?" ,Sa, er war hier, und ich habe alles mit ihm be sprochen." „Nun — und? — Kann ich ruhig sterben?" Frau Helene sah zu ihm nieder, In seinen Augen lag kein Gedanke an ste, nur die ungeduldige Frage nach dem Schicksale seines Werkes. Noch einmal bäumte sich die tiefe Eifersucht ihres Lebens gegen dies Werk in ihrem Herzen auf, und ihre Hand griff nach dem Papier in ihrer Tasche. — Aber etwas anderes war stärker. Sie sagte: „Er wird es mit Freunden übernehmen, und er hat es sogleich zur Durchsicht mitgenommen."