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frieden war.^s VorsitzenderA Voigt machte sodann Mit teilungen über das weiter« Bestehen der Freien Vereinigung von Krankenkassen. Er erläuterte in kurzer Rede die Zweckmäßigkeit solcher Vereinigungen. Am Schluß seiner Ausführungen schlug Herr Voigt vor, an sämlich« Kranken kassen im Bezirke Aufforderungen resp. Einladungen zum Beitritt in die Freie Vereinigung ergehen zu lassen. Hierzu gab die Versammlung ihr Einverständnis. Als Ort zur Abhaltung der nächsten Versammlung wurde Schmiedeberg vorgeschlagen und auch unterstützt. Zum Schlutz wurden noch unter Kasscnangelegcnheiten verschiedene Anfragen gestellt und vom Vorsitzenden und Herrn Starke beant wortet. Hierauf schloß Herr Voigt um 1/2 7 Uhr die leider sehr schwach besuchte Versammlung. Der Sitzung wohnte auch Herr Bürgermeister Opitz-Glashütte bei. Dresden. Der König hat neben dem durch Verord nung vom II. Mai 1885 gestifteten Ehrenzeichen für un unterbrochene 25 jährige Feuerwehrdtenstzeit ein weiteres Ehrenzeichen für ununterbrochene 40 jährige Feuerwehr- dienstzclt gestiftet. Das neue Ehrenzeichen besteht aus einer Medaille von Mattbronze, die auf der Vorderseite neben einer allegorischen Figur die Inschrift: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr' und auf der Rückseite das sächsische L-mdeswappen mit der Inschrift: „Für 40jährige treue Dienste" zeigt. Es ist am grün- und weißgestreiften Bande auf der linken Seite der Brust zu tragen. — Eine Gedächtnisfeier an den Feldzug von 1866 sowie ein Appell und eine Gedenkfeier an die vor fünfzig Jahren erfolgte Besetzung von Schleswig-Holstein durch die sächsische Infanterie fand Sonntag nachmittag im Dresdner Künstlerhause statt. An der Feier, die vom König!. Sachs. Militärverein Jäger und Schützen und der Vereinigung der Kameraden von 1866 veranstaltet worden war, nahmen zahlreiche alte Veteranen, darunter auch ehemalige Angehörige des damaligen I. und 4. Sächsischen Jägerbataillons teil. Dresden. Zu den Beisetzungsfeierlichkeiten in Wien fahren voraussichtlich König Friedrich August, sein Bruder Johann Georg und der Kronprinz Georg von Sachsen nach Wien. Das sächsische Königshaus wird durch das Attentat auf den Erzherzog und seine Gemahlin ja be sonders tief berührt, da es seit Jahrhunderten mit dem österreichischen Kaiserhaus- eng verwandt und befreundet ist. — Die Weinblüte in den Lößnitzbergen setzte dieses Jahr sehr früh ein, die ersten blühenden Gescheine wurden schon am 19. Mai auf amerikanischen Direktträgern gefunden, während auf den einheimischen Edelreben der Beginn der Blüte auf den 1. Juni siel. Die warme Witterung der letzten Woche brachte die Blüte zur vollen Entwicklung. Die abgeblühten Gescheine lassen ein gutes Auswachsen der kleinen Beeren erkennen. Reichen Behang zeigen besonders die in neuzeitlichem Weinland geschaffenen Neuanlagen, die eine gute Ernte versprechen. — Ein heiteres Erlebnis hatten gelegentlich der Fahrt zum Artillerietag in Bautzen Mitglieder des Pirnaer Militärvereins Artillerie In Arnsdorf steigt in das Ab teil außer einigen Lausitzer Kameraden auch ein Soldat der Heilsarmee. Das Abteil ist überfüllt, sodaß der Mann der Heilsarmee stehen muß. Ein biederer Lausitzer aber, in der Annahme, es mit einem Besucher des Festes zu zu tun zu haben, sagt: „Kumm ock har, Kamerad, hie is no a weng Platz!" Darauf der Heilsarmeemann prompt: „Ich bin nicht Ihr Kamerad, sondern ich bin ein Soldat des Himmels!" Darauf der Lausitzer: „Do kinn Se mcr aber leed tun, do Homm Sc aber weit ei de Kaserne!" — Auf dem Turnplatz in Talheim übten sich einige Turner im Speerwerfen. Unbemerkt hatten einige kleine Knaben den Platz betreten und sahen der Hebung zu. Der kleine 7 Jahre alte Thierfelder verließ plötzlich die Deckung gerade in dem Augenblick, als der Speer durch die Luft sauste. Der Knabe wurde von der Waffe ge troffen, die eiserne Spitze bohrte sich oberhalb der Stirn in die Hirnschale. Man hosst, trotz der schweren Ver- lctzung den Knaben am Leben zu erhalten. Freiberg. Im Auftrag des König!. Landbauamtes Dresden wurde Freitag durch Landbauamtmann Heise die Fürslengruft nach 30 Jahren wieder einmal geöffnet Di« zum Tei! reich mit Goldornamenten geschmückten Särge und die auf einzelnen Särgen aufgelegten wertvollen Degen sind noch sehr gut erhalten. — Für den Regimentstag ehemaliger I33er, welcher vom 25.-27. Juli d. I. tn Freiberg stattsindet, ist folgende Festordnung ausgestellt worden. Sonnabend den 25. Juli vormittags 10 Uhr: Schmückung der Gräber der aus dem Donatsfriedhof beerdigten Kameraden. Von I Uhr mittags ab: Empfang der eintreffenden Kameraden am Bahnhof. Nachmittag 5 Uhr: Vertretdrsitzung im Vereinslokal des König!. SSchs. Militärvereins 133er in Freiberg „Burgkeiler". Abends punkt 8 Uhr: Festkommers in der großen neuerbauten städtischen Festhalle auf dem letzten Ausstcllungsgelände. Sonntag den 26. Juli früh 6 Uhr: Weckruf, vormittags 9 Uhr: Stellen zum Feld- gottesdienst, 10 Uhr: Feldgottesoienü vor event. in der Festhalle. Danach kompanieweiser Vorbeimarsch an den aktiven und ehemaligen Offizieren des Regiments, Fest- zug durch die Stadt. Von 12 Uhr ab: Zwangloser Mittagstisch. Besichtigung der Stadt und ihrer vielen Sehenswürdigkeiten unter Führung von Kammeraden. Abends 6 Uhr: Aussührung des großen Festspieles mit Bergmannsgruß, dargeitellt von etwa 500 Sängern »in Bergmannstracht. Von 8 30 abends ab: Geselliges Beisammensein mit Tanz im Saale des „Bairischen Gartens" und Zusammenkunft in den Kompanie-Stand quartieren und Montag 2/.Juli Besichtigung der staatlichen Hüttenwerk«, der Halsbrückner Ess« usw. Nachmittag» von 4 Uhr ab: Abschiedskonzert auf der Brauhofterrasse. Zehren. Einem Bubenstreich wär« in der Nacht vom 24. zum 25. Juni auf der Chaussee von Meißen nach Oschatz beinahe ein mit zwei Oschatzer Herren besetzte« Auto zum Opfer gefallen. Auf der Höhe des Zehrener Berges waren 6-8 schwere Granitblöcke dichtaneinander quer über den Weg gelegt, sodaß sie dreivierte! von der Straße vollständig versperrten. In Unkenntnis der Gefahr fuhr das Auto durch und hat dabei schweren Schaden er litten. Nur einem Zufall ist es zu danken, daß der Kraft wagen nicht umstürzte und niemand zu Schaden kam. Grimma. Bei Ausgrabungen im Pserdestall des Guts besitzers Hessel in Klein bot h en' stieß man auf einen Topf mit eisernem Deckel, worin sich die verschiedensten silbernen Münzen, teils mit Kettchen und Anhängsel, aus dem 17. Jahrhundert befanden. Die größten Münzen haben die Größe eines Fünfmarkstückes und tragen das Bildnis eines springenden Pferdes, sowie die Jahreszahl 1667. Mittweida. Rat und Stadtverordnete erklärten, daß durch Aufnahme einer Anleihe von 250 000 Mark durch die hiesige Kirchgemeinde eine Ueberbürdung der politischen Gemeinde nicht eintritt. Die Anleihe soll vornehmlich zur Errichtung von Bauten auf dem im Entstehen begriffenen neuen Friedhöfe an der Chemnitzer Straße Verwendung finden. In Frage kommt eine große Leichen- und Rede halle, sowie eine Wohnung für den Friedhossausseher. Diese Bauten werden nach Plänen der Dresdner Architekten firma Schilling L Gräbner ausgeführt. Chemnitz. Jenseits des Zeisigwaldes, kurz vor dem benachbarten Euba, in dem Tale, das sich in den Fluren des dortigen Lehngutes herabzieht nach Euba und Wiesa, im sogenannten „Grunde" erbaute die Chemnitzer Eisen- bahnoerwaltung während der letzten beiden Jahre eine Talsperre. Diese ist nunmehr fertiggestellt und wird, nach Vollendung einiger Nebenarbeiten, in etwa drei Wochen in Gebrauch genommen werden. Diese Stauanlage, die sich unmittelbar neben der Straße aufbaui, die von Gablenz bezw. von der Haideschänke nach Euba führt, ist bestimmt, den Wasserbedarf der Heizhäuser auf dem Rangierbahnhofe Hilbersdorf auch für trockene Zeiten und den zu erwartenden späteren größeren Bedarf zu liefern. Oberlungwitz. Einen entsetzlichen Tod fand der Guts besitzer Fritzsche. Als er auf der Wiese mit der Heuwende maschine beschäftigt war, scheuten die Pferde und gingen durch. Hierbei geriet Fritzsche in die Maschine, die ihn buchstäblich in Stücke riß Scheibenberg. Die Erhaltung des Scheiben berg es bildete für alle Naturfreunde eine ernste Sorge. Die Stadt Scheibenberg hat 1911 beschlossen, um ihre Einnahmen zu erhöhen, den Basalt, Sand und Ton durch eine Gesellschaft abbauen zu lassen. Jetzt ist es nach langen Verhandlungen dem Sächsischen Heimatschutz und dem Lrzgebirgsverein gelungen, eine Höchstmenge festzu legen, über die hinaus der Abbau nicht erfolgen darf. Das Königliche Ministerium des Innern und die König liche Amtshauptmannschaft haben die Kontrolle über nommen, sodaß die Erhaltung des Scheibenberges jetzt wohl als gesichert erscheinen darf. Zwickau. In seiner letzten Sitzung faßte der Kreis- ausschuß Zwickau Entschließung in einem Konflikt zwischen den beiden städtischen Körperschaften in Oelsnitz i. V. über die Wiederanstellung eines besoldeten juristischen Hilfs arbeiters beim Stadtrat (Ratsassessors). Mit Rücksicht darauf, daß bereits vor 20 Jahren die Anstellung einer solchen Hilfskraft für nötig erachtet wurde und fast in allen sächsischen Städten mit gleicher oder annähernd gleicher Einwohnerzahl wie Oelsnitz eine solche Hilfskraft angestellt ist, die Geschäfte des Stadtrats sich auch tatsächlich im letzten Jahrzehnt stark vermehrt haben, empfahl der Referent dem Kreisausschuß, dem Stadtrat beizupslichien und die Notwendigkeit der Anstellung eines besoldeten Ratsassessors anzuerkennen. Nachdem ein Mitglied des Kreisausschusses noch darauf hingewiesen hatte, daß ein Beschluß nach dem Vorschläge des Referenten zwar einen Eingriff in die Selbstverwaltung der Stadt bedeute, daß er sich aber nicht umgehen lasse, faßte der Kreisausschuß einstimmig Ent- schließung nach dem Vorschlag des Referenten. Hohenstein-Ernstthal. Mit dem Ankauf bez. Bau eines eigenen Verwaltungsgebäudes beschäftigte sich der Ausschuß der hiesigen Allgemeinen Ortskrankenkasse. Nach längerer Beratung wurde der Vorstand ermächtigt, von dem an der Hermannstraße gelegenen Bohneschen Grund stück 1000 Quadratmeter anzukaufen. Das Projekt ist einschließlich der Grundstückrerwerbung aus 60000 Mark veranschlagt. Der Bau macht sich nötig, weil die bis herigen Kassenräume nicht mehr ausreichen. Das neue Heim soll noch dieses Jahr bezogen werden. Crimmitschau. Zum dritten Male lehnten die Stadt- verordneten das aus Veranlassung der Regierung und der Kommiss'on zur Erhaltung von Baudenkmälern wieder zur Beratung gestellte Ortsgesetz zum Schutze von Straßen, Plätzen und Bauwerken von geschichtlichem oder künst lerischem Wert ab. Es wurde heroorgehoben, daß die jetzigen Ortsgesetze genügten, um Ausschreitungen in der Bauweise vorzubengen. Plauen. Für den hiesigen Kaufmann Julius Irmisch vollenden sich am 30. Juni 25 Jahre seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Allgemeinen Ortskrankenkasse Plauen. Es dürfte sehr selten vorkommen, daß ein derartiges Ehren- amt ein Vierteljahrhundert lang ununterbrochen von der selben Person vermaltet wird. Herr Irmisch, der früher eine Reihe von Jahren auch dem Stadtverordneten- sowie dem Ratrkollegium angehörte, hat sich besondere Verdienste um die Errichtung de« der Kasse gehörigen Genesungs heim» in Mühlhausen bei Bad Elster und um die Be schaffung von Grundstücken bei Errichtung de» Verwaltungs gebäudes erworben. Bergen i. B. Verschwunden ist feit Donnerstag früh der hiesige Stationsvorsteher Otto. Er hatte sich einer Revision zu unterziehen, ließ aber vorher Amt und Familie im Stich. Die Revision ergab nichts Belastendes. Der Grund des Verschwindens wird vielmehr ein Leiden sein. Polizeihunde nahmen die Spur auf; sie führte nach der Talsperre, in der sich der Mann wahrscheinlich ertränkt haben wird. Nachforschungen wurden angestellt. Kamenz. Einen Streich hat man dem Bäckermeister R. aus Schönau gespielt. Nachdem er sein Pferd mit Wagen von abends 6 bis 11 Uhr vor dem Gasthaus „Zur goldenen Sonne" hat stehen lassen, während sich der Pserdebesitzer im Lokale gütlich tat, ist jemand Mit dem Geschirr davongefahren, hat das Pferd abgezäumt und es wahrscheinlich davontrotten lassen. — Der Streich ist nicht gerade fein, sicher aber wohlverdient. Tagesgeschichte. Prag. Das Schloß des ermordeten Erzherzogs Franz Ferdinand in Konopischt ist staatlicher, kommissarischer Besitz. Als Erbe des Schlosses kommt somit Erzherzog Karl Franz Joseph, der neue Thronsolger, in Betracht. Die Annahme, daß der Besitz Konopischt Privateigentum des dem Attentat zum Opfer gefallenen Erzherzogs Franz Ferdinand ist, ist somit irrig. Wien. An verantwortlicher Stelle wird folgende Direktive an die gouvernementale Publizistik gegeben: „Die in Serajewo verübte Tat weist in ihren Umständen auf ausländische Einwirkung zurück. Die Bevölkerung von Bosnien ist loyal und hat das auch in diesem Moment erwiesen. Ls liegt also keine Veranlassung vor, die bisher den neueroberten Ländereien gegenüber befolgt« Politik zu ändern; hingegen zeigt sich, daß die bisherige gutmütige Haltung der Monarchie an Stellen, die für europäische Art kein Verständnis haben, mißverstanden und als Zeichen der Schwäche oder Machtlosigkeit gedeutet wird. Davon nimmt die Leitung der österreichischen Politik Kenntnis und weiß sich in Ucbereinstimmung mit dem europäischen Kulturbewußtsein, wenn sie feststellt, daß das Maß ihrer Geduld erschöpft ist. Die nächsten Tage und Wochen müssen zeigen, ob man überall die Pflichten anerkennt, die eine solche Schandtat den auswärtigen Re gierungen gegenüber irredentistischen Hetzereien und Spe kulationen auf dem Gebiete der Monarchie auferlegen. Die weitere Politik Oesterreich-Ungarns wird davon abhängen, wie sich die maßgebenden Stellen des tn Betracht kommen- den Auslandes mit dieser Pslicht abfinden, und keine Ein schüchterung wird sie davon abhalten, die ihr zum Schutze ihres Gebietes und ihrer Einrichtungen etwa notwendig erscheinenden Maßnahmen zu treffen." Serajewo, 29. Juni. Ueber das Attentat werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Der Mörder schoß aus unmittelbarer Nähe, was die unheilvolle Wirkung der beiden wohlgezielten Schüsse erklärt. Obwohl der Landeschef den Eindruck halte, daß nichts geschehen sei, wollte er die Fahrt durch die Stadt unter keinen Um ständen sortsetzen, und besah! dem Chauffeur, zum Konak zu fahren. Die Herzogin sank gegen ihren Gemahl hin, und zwar gegen seinen rechten Arm. Landeschef Potiorek glaubte, daß die Herzogin infolge eines Nervenchoks in Ohnmacht falle und wurde in dieser Meinung dadurch bestärkt, daß der Erzherzog und seine Gemahlin leise einig« Worte miteinander wechselten. Erst als der Landes chef, der den nicht ortskundigen Chauffeur dirigieren mußte, sich den Hoheiten wieder zukehrte, bemerkte er im offenen Munde des noch immer aufrechtsitzenden Erz herzogs Blut. Als das Automobil vor dem Konak hielt, war die Herzogin vollständig bewußtlos. Als sie aus dem Automobil gehoben wurde, sank auch der Erzherzog im Automobil zusammen. Aerziliche Hilfe war sofort zur Stelle, aber vergeblich. Beim Erzherzog wurde nach un gefähr 15 Minuten der eingetretene Tod festgestellt, wenige Minuten später verstarb auch die Herzogin, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Die letzten Worte des Erzherzogs waren: „Sophie, bleibe lebe« sür unsere Kinder!" Der Erzherzog hotte noch gestern ein Telegramm an seine Kinder geschickt mit der Unterschrift „Grüße und Küsse von Papi". Der Mörder erklärte, seine Tat sei die Rache sür die Unterdrückung der Serben. Bei der Einbalsamierung zeigte sich, daß beim Erzherzog die rechte Schlagaoer und die Luftröhre vollkommen zer stört waren. Bei der Herzogin war die große Bauch höhlenvene vollkommen zerrissen. Bei ihr wurde das vollkommen intakt gebliebene Geschoß in der Bauchhöhle vorgefunden. Beim Erzherzog sand man kein Geschoß; es ist wahrscheinlich in der Halswirbelsäule stecken ge blieben. — Die erste politische Konsequenz des Attentats wird die Auswechselung der gesamten bosnischen Verwaltung sein. Der Landeschef Potiorek war slawonenfrrundlicher als sein Vorgänger Varesanin, und deshalb befolgte er ständig die Politik des Nachgebens. Dadurch ist die deutsche und die ungarische Sprache aus der Verwaltung langsam verdrängt worden, und auch die großserbischen Demonstrationen blieben ungeahndet. Die österreichische und die ungarische Regierung erhoben ost Einspruch gegen diese Politik, aber der gemeinsame Finanzminister Bilinsli teilte nicht diese Besorgnisse, obwohl die serbische Studenten schaft sich bereits revolutionär organisierte. — Wie in Wien verlautet, wird die Aufbahrung und Einsegnung der Leichen des Erzherzogs und der Herzogin in ungewöhnlich feierlicher Weise erfolgen .und zwar < 1 I s d 8 r n n E E le d. ei le sö B w di K S un el bei de> St Se 1ro mä