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L v S » «-.»N!L-!8 » 8- « sZ-AZsTlZZZ völltn z «L kSLIUL.) » -lLltzbruS oerbsua., es Zeit war, Licht die Lampe. Doch So saßen sie sich gegenüber, bis zn machen. Milde und warm bestrahlte sie Denßsprueh kr Ist lew Menschen natürlich, geünglchZtzig r» dedsnäela, «« ibn, »efioier gegangen, »nü e, Ist Nun rdeal» ,eicht. ckle fingen S« Leister rn lÄUeben »I» ckir Le- liöeprn. Erkenntnis. Skizze von Martha Henzler. Stumm und tränenlos hörte die Mutter ihr M Ihr Glaube war dahin. Alles brach in ihr zusammen. Und doch siegt« die Mutterliebe über M dies« Qual. Weder Schlaf noch Ruhe kam über sie. Ihr* Seele hielt Wache bei dem heimgekehrten Sohne. Sie rang mit ihm, zog ihn aus der Tiefe zu sich empor. Es war ihr, als ob er jetzt erst eins mit ihr geworden. — Neu geschenkt zu neuem Leben, zu neuen Pflichten. Ein heißes Dankgefühl löste Wunderkräfie in ihr aus. „Noch ist es nicht zu spät, sonst wäve er nicht zu mir gekommen," flüsterte sie wie im Traume. keine vermochte der anderen frei ins Antlitz zu sehen, keine die Lippen zu einer Frage zu öffnen. Angstvoll horchten sie aus jedes Geräusch von außen. Stunde um Stunde verrann in bleierner Schwere. Schon war jede Hoffnung in ihnen erstorben. Zaghaft sprach Elsbeth in die Stille Hineinr ,Mun kommt er heute nicht mehr, Mutter." „Ich warte doch," erwiderte Frau Weber in starrer Entschlossenheit. Da — mit tastenden, unsicheren Schritte,! polterte jemand die Treppe herauf. Ein erlösender Aufschrei wie aus einem Munde: „Das ist Hans!" Schon war die Mutter an der Tür und riß sie auf, trat jedoch in jähem Schreck zurück: „War denn Lieser Mensch, mit dem aufgedunsenen Gesicht, dem stieren Blick, dem verlotterten Anzug, ihr Sohn?!" Fast tonlos löste sich's von ihren Lippen: ,Zans, bist du es wirklich?" In aufwallendem Erbarmen griff sie nach seinen Händen und zog ihn ins Zimmer. Elsbeth stand wie versteinert und sah voll Ent setzen auf den Bruder. Hans lachte kurz und heiser auf: „Na, kennt ihr mich denn nicht? — Ich — ich — bin doch — der Hans im — Glück — haha. — Oder — hab' ich mich am Ende verlaufen?" — Mit blöden Augen schaute er um sich. „Nein — nein—, ich bin schon richtig hier! Mer verdammt leer ist's in eurer Bude. Na, wenigstens habt ihr noch die alte Pritsche." Er wankte zum Sofa und warf sich hart und wuchtig darauf hin, — setzte sich wieder in die Höhe, sah herausfordernd aus Mutter und Schwester und sprach mit schwerer Zunge: „Na, habt ihr kein herzliches Wort für mich? Ihr denkt Wohl, ich sei betrunken? — — Macht doch keine so jammervollen Gesichter, sonst laus' ich wieder weg. — Kommt, setzt euch lieber zu mir, — ich — ick —. Er sank zurück und war in der nächsten Sekunde einge schlafen. Lautlos huschten die beiden Frauen aus dem Zimmer. Sie schienen wie versteinert im Schmerz. Elsbeth fand sich zuerst zurecht. Ihren eigenen Jammer gewaltsam niederkämpfend, sprach sie tröstend auf die Blutter ein: ,Mir wollen den Morgen abwarten. Am lichten Tag verliert manches seinen Schrecken. Wer weiß, wie er dazu gekommen ist. Es war ja heute so heiß draußen. Vielleicht ist er weit gewandert und hat nachher zu schnell getrunken. Hans lag wie ein Toter. Blendendes Sonnenlicht fiel durch die blanken Scheiben ihm direkt ins Gesicht. Es zwang ihn, die Augen zu öffnen. Mürrisch drehte er sich aus die andere Seite und versuchte weiter zuschlasen. Aber die Glieder waren ihm steif geworden unü schmerzten. Ein dumpfes, unbehagliches Gefühl stieg in ihm auf. Er drehte sich wieder der Selle zu. Un sicher irrten seine Augen durch die Stube. Langsam kam ihm die Erinnerung zurück. Er war ja zu Hause, — bei Muttern. Unwillkürlich ent schlüpfte ihm dieses traute Wort. Er erschrak darüber. Bange Mutlosigkeit beschlich ihn. Seine gestrige Heim kehr trat ihm beschämend vor die Seele. Um sich seine Beichte zu erleichtern, hatte er sich erst Stimmung angetrunken. — Nun wurde sie ihm doppelt schwer. Die Dürftigkeit des Zimmers, — so freundlich und sauber es auch aussah, — redete eine ganz eigene Sprache, — lenkte seine Gedanken M Selbstvorwürfen, denen er bisher keinen Raum gelassen, weil sie ihm unbequem und lächerlich erschienen, — und auch jetzt noch stritten Trotz und Auflehnung gegen seine bessere Erkenntnis. War's nicht sein gutes Recht gewesen, wenn er sein Leben genossen, wie's seine Natur ihm vorge schrieben? War's nicht über ihn gekommen wie ein Sturm, der alle ungeahnten Triebe in ihm hochge peitscht? — War er nicht hinter Mauern aufgewachsen — die die Brandung des Lebens von ihm ferngehalken? — Hatte man ihn nicht wie eine Treibhausblnme be hütet und gepflegt, und mußte da nicht dieses Ende für ihn kommen? — — „Nein, du hast Mutter und Schwester um Geld und Zukunft betrogen, hast dein Manneswort ge brochen und nicht ein einziges Mal mit ehrlichem Willen gegen deine zweite Natur gekämpft," — sprach eine andere Stimme laut und ungestüm in ihm- — Sie wurde stärker unü stärker. Suchend tastete sein Geist nach den Zügen von Mutter und Schwester. Bleich, — verhärmt, in stummer Anklage tauchten sie vor ihm auf. Ausstöhnend schlug er die Hände Lors Gesicht. Sie die all die Jahre auf ihn warteten, von ihm Er lösung erhofften, mußten nun ihr trübes Dasein weiter- schleppen und ihm, dem Landstreicher und Bettler, eine Zuflucht schenken, und er, der in voller Manneskraft zum Greis geworden, mußte froh sein, wenn ihn einer noch eines Grußes oder Handschlages würdigte. Ein rauhes, hartes Schluchzen rang sich aus seiner Brust. Leise wurde die Tür geöffnet. Elsbeth schob sich vorsichtig herein, stand erschüttert, als sie ihn weinen hörte. Hinter ihr erschien die Mutter, — winkte Els beth: „Laß uns allein." Wie ein Schatten huschte sie wieder hinaus. Frau Weber stand mit gefalteten Hauben unü wartete, bis er ihre Nahe fühlte. Mit unsichtbaren Fäden spann sich die Sehnsucht von Mutter unü Kind, hinüber und herüber. — Ein herrlicher Sommertag ging zur Neige. In einem Glutmeer versank die Sonne am Horizont. Die ersten Schatten der Dämmerung legten sich über den kleinen Raum, umwoben Mutter und Tochter mit stiller Sehnsucht. Bange Müdigkeit lähmte ihre Glieder. Ihre Herzen schlugen im Gleichtakt der Sorge und Ungewißheit. Wehes Ahnen durchzog ihre Sinne.