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L. Ist. Prnä«. einiger Zeit trocknet man sie ab, wälzt sie in Mehl, taucht sie dann in verquirlte Eier und wälzt sie in geriebener Semmel. Nun bäckt man die Stücke in schwimmender Butter auf beiden Seiten goldbraun, richtet sie auf runder Watte im Kranz an und verziert sie mit Zitronenscheiben und gebacken« Petersilie. zu dem Karpfen. Gebackener schuPpt, gewaschen Stücke geschnitten, Die Rache des Ehemanns. In dem ehrwürdigen Alter von 91 Jahren ist in Amerika vor einiger Zeit ein gewisser Gilson Ruland gestorben, der weit über die Grenzen seines Heimatstädtchens hinaus in der Union einst eine gewisse Berühmtheit erlangt hatte durch die ungewöhnliche Strafe, die er über seine Frau verhängt hatte. Kurz vor dem amerikanischen Bürgerkriege hatte Ruland geheiratet; als die Feindseligkeiten begannen, meldete er sich sofort als Freiwilliger und kehrte 186S aus dem Feldzug in seins Heimatsstadt Patchogne zurück. Er brach hier fast nieder, als er erfahren mußte, daß seine Frau in der Zeit, da er mit dem Gewehr in der Hand sein Leben für das Vaterland einsetzte, ihrem Gatten leichtfertig die Treue gebrochen hatte. Mit der Kaltblütigkeit des Amerikaners raffte er sich schließ lich zusammen und beschloß, seine Frau auf seine eigene Art für ihre Schamlosigkeit zu strafen. Bon dieser Stunde an hat er nicht ein einziges Wort mehr an die Frau gerichtet, die seinen Namen trug, und dieses Schweigen hat Gilson Ruland 4V Jahre lang aufrechterhalten. An sein Haus ließ er zwei Zimmer anbauen, die mit der Wohnung der Frau nicht in Verbindung standen; hier lebte er, und nie hat die Gattin diese Räume betreten dürfen. Alle Annäherungs versuche wies der in seinem Innersten verletzte Mann wortlos zurück, und auch als die Frau auf dem Totenbette lag, blieb er seinem harten Vorsatze treu und öffnete nicht ein einziges Mal die Lippen.... Kostbare Rosen. Welche hohen Preise in früheren Zeiten für neue Rosenzüchtungen bezahlt wurden, dafür gibt Cochet- Eochet im „Journal des Roses" einige interessante Bei- spiele, die moderne Züchter vielleicht mit Neid erfüllen könnten. Vor 80 Jahren waren dis Noisset-Rosen und die Bengal-Rosen neu und viel gesucht. Frau Cochet, die Gattin des berühmten Rosenzüchters Werre Ciochet, säte eines Tages beide Rosenarten zusammen in einem Blumenkasten an ihrem Fenster. Aus dieser Saat gingen zwei neue Varietäten hervor, die Bougainville-Rose, dis man heute bisweilen noch findet, und die jetzt vergessene Philemon- Rose. Tie beiden neuen Varietäten wurden im Jahrs 1824 dem Blumenzüchter Vibert von St. Denis verkauft und erzielten den stattlichen Weis von 720 Frank. Heut zutage würden für neue Rosenvarietäten wohl kaum noch so stattliche Preise gezahlt, und der glückliche Züchter, dem eine neue Züchtung gelingt, muß sich mit weit bescheidenerem Gewinn begnügen. von k»u» Vincent. Grüne Heringe auf englische Art. Etwa Mmzig schöne, große Fische werden geschuppt und sauber gemacht, dann reibt man sie mit 30 Gramm Salz, 60 Gramm Salpeter und 60 Gramm gestoßenem Gewürz ein und läßt sie so 8—10 Stunden liegen. Nun reibt man sie ab, legt sie nebeneinander in eine gebutterte Pfanne, würzt sie mit einigen weißen Pfefferkörnern, etwas Muskatnuß, einer Nelke und zwei Lorbeerblättern, streut Butterflöckchen dar auf und läßt die Fische 3 Stunden lang im mäßigen Ofen backen Nachdem sie abgekühlt sind, legt man sie in einen Topf und übergießt sie mit zerlassener Butter, die so weit abgekühlt ist, daß sie gerade noch läuft. Nach 3—4 Tagen sind du Heringe zum Genuß fertig. Gespickter Karpfen mit braunerSauce. Ein großer, fleischiger Karpfen wird geschuppt, ausgenommen, gewasche: und gehäuret. Nün wird er gespickt und mit Vs Pfd Butter, Suppengrün, Gewürz, Salz, ganzem Pfeffer, einst Nelke und zwei Lorbeerblättern in eine Pfanne gelegt, eine halbe Flasche Rotwein und Vs Liter Wasser darauf gegeben und unter öfterem Begießen 1Vs Stunden gebraten. Unterdessen bereiter man eine braune Einbrenne, verdickt die Sauce damit, passiert sie durch ein Sieb und reicht sie Karpfen. Der Karpfen wird ge- und gespalten, dann in zweifingerdick« die mit Salz bestreut werden. Nach Humor. Wieso? A.: „Meine Frau und ich, wir leiden ab- wechselnd an Schlaflosigkeit." B.: „Abwechselnd? Wieso? Da verstehe ich nicht." A.: „Ja, sehen Sie, das ist so: Wer von uns zuerst eist schläft, verhindert den anderen die ganze Nacht am Schlafen. Wir schnarchen nämlich beide fürchterlich DenKspruch. Om äem Gröblichen bläkt der kaum <Ier kebens, Dem Unfcbuwigen rinnt äer Lorn äer Wgenä stuch noch im Piter. Wiege cm waren wir Freunde und Spielkameraden; wir waren noch mehr: Ludwig war mein Adoptivbruder, Marie unsere liebe Schwester. Ach, mein Herr, was waren es doch für glückliche Tage diejenigen, wo wir das kleine Mädchen Hand in Hand zum Ufer des Baches führten! Da hatten wir ihm einen Rasensitz hergestellt. Und wabrend der eine von uns bei Marie verblieb, pflückte der andere Blumen auf der Wiese, aus denen wir dann Kränze flochten, um ihr hübsches Köpfchen damit zu schmücken. Aber ach, die Kindheit vergeht schnell, und die reifere Fugend tritt an deren Stelle, um uns unsere wahren Gefühle aufzudecken. Wir wurden Nebenbuhler! Ein jeder liebte Marie mit der dollen Macht seines Herzens; dennoch blieben wir Freunde, und niemals trübten die Schrecknisse der Eifer sucht unseren standhaften Bund. (Fortsetzung folgt.)