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«arrnn die Ausgrabungen leitete, fest, daß eine Anzahl von Ske letten Körperlagen aufwies, die es als wahrscheinlich er scheinen lassen mußten, daß die damals Beerdigten nur scheintot gewesen waren und erst im Grabe starben. Prof. Thouret berichtete dann auch über den Fall des Generals d'Ornano, der jetzt ein Jahrhundert zurückliegt. Der Ge neral wurde während des Rückzuges der Großen Armee in Rußland von einer Kugel getroffen. Man hielt ihn für tot. Der Prinz Eugöne beauftragte seinen Adjutanten, den Kommandanten Lascher, den vermeintlich Toten im Schnee zu begraben. Das geschah auch, aber nach der Beerdigung traf der Adjutant des Generals, der Hauptmann de La Berge, ein und erklärte, er wolle den Körper seines Generals mit nach Frankreich nehmen und in französischer Erde bestatten. Der Schnee wurde wieder aufgegraben, man legte den General auf einen Karren; nach einiger Zeit kehrte er wieder zum Leben zurück. Später konnte er in Frankreich der Beerdigung des Kommandanten Tascher bei wohnen, der Bestattung jenes Mannes, der ihn damals in Rußlands Schneewüste begraben hatte. — Auf der Tribüne des französischen Senats erklärte am 29. Februar 1866 der Kardinal Donet: „Im Jahre 1826 wurde ein junger Priester in der Kirche während des Gottesdienstes beim Singen ohnmächtig und fiel scheintot zu Boden. Ein Arzt wurde gerusen, untersuchte den jungen Geistlichen, erklärte ihn für tot und schrieb den Totenschein. Der Bischof der Diözese, in der sich dies ereignete, sprach bei dem Totcn- amt bereits das Vs prvkuoäis, man halte dem Scheintoten die Maße zum Sarge genommen. Man mag sich ausmalen, welche schreckliche Angst der junge Geistliche durchleben mußte, der alle Geräusche der Vorbereitung zu seinem Begräbnis genau hörte. Plötzlich vernahm er auch dis Stimme eines Jugendfreundes, und der Klang dieser Stimme ließ ihn noch eine letzte verzweifelnde Willensanstrengung machen, ein Lebenszeichen zu geben. Er erwachte, und am nächsten Tage bereits konnte er wieder in der Kirche sein Amt aussüllen Und dieser junge Priester," so konnte der Kardinal Donnet den französischen Senatoren sagen, „steht jetzt hier vor ihnen und bittet Sie, die Bestimmungen über die Todes erklärung zu revidieren." Hmnor. Ein kvenitz verändert. Zwei Freund« gingen an dem Plakat einer Terraingesellschaft vorbei, und der eine sagte zum anderen: „Das ist eigentlich ein sehr nettes Motto, was die Leute da haben: .Warum Miete zahlen, wenn man sein eigenes Heim haben kann?"' „Ja," war die Antwort, „es ist ganz hübsch, aber ich habe jetzt einen Mieter gehabt, der hat es ein wenig verändert, und da gefiel es mir gar nicht mehr. Bei dem hieß es nämlich: ! .Warum ein Heim bezahlen, wenn man die Miete schuldig ! bleiben kann? von VInrrnt. Allerlei Fleischspeisen. KalbSkops, ausgebeint und gefüllt. Die Hälfte eines Kalbskopfs wird ausgebeint, auseinandergelegt und mit folgender Farce gefüllt: 90 Gramm geriebene Sem mel, ein Eßlöffel feingewiegter Petersilie, ein Ei, 60 Gramm gehackten Nierentalg, Vr Teelöffel voll gemischter Kräuter-, Salz, Pfeffer, Muskatnuß, die abgeriebene Schale einer halben Zitrone. Dies alles wird gut untereinandergearbeitet, mit etwas Wasser befeuchtet, und der Kopf damit gefüllt, .irsammengerollt und in ein Tuch gebunden. Nun kocht man ihn zwei Stunden lang in Wasser mit Suppengrün uno Salz. Wenn er gar ist, serviert man ihn mit einer weißen Sauce, der man feingewiegte Petersilie zugesetzt hat. Falsche Schildkröte. Ein nicht zu großer Hammel bug wird mehrere Tage aufgehängt, ausgebeint und auf einem Brett auSeinandergelegt. Dann mische man einen halben Teelöffel voll Muskatblüte und Pfeffer und reibe das Fleisch damit ein. Nun lege man ein Dutzend Austern darauf und bestreue sie dick mit geriebener Semmel und etwas Salz. Hierauf rolle man das Fleisch zusammen, um winde es mit Bindfaden und lege es mit wenig Wasser, einer mit zwei Nelken besteckten Zwiebel sowie Salz und Pfeffer in eine Pfanne, die man fest zudeckt. Man rechnet pro Pfund Fleisch 20 Minuten Kochdauer und wendet den Braten während dieser Zeit einmal. Inzwischen bereitet man eine gute weiße Sauce mit dem Saft der Austern, würzt sie mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft, vermischt sie mit dem Saft des Fleisches, richtet dieses an und gießt die Sauce darüber. Den Braten garniert man mit kleinen Pfeffergurkenscheiben und Sträußchen Petersilie. Schellfisch mitFleischfaree. Ein mäßig großer Schellfisch wird geschuppt und gereinigt, die große Mittel gräte. herausgenommen, und der Fisch mit Bratwurstfüllsel gestopft. Dann näht man ihn zu, streicht ihn mit Eiweiß <ur und bestrebt ihn mit geriebener Semmel. Man bäckt ihn dans auf beiden Seiten zu schöner Farbe, zusammen -/> Stunden lang, und serviert ihn mit Kartoffelpüree oder Kartoffelsalat. Kklbflrischschniiten. Uebriggebliebenes Kalb fleisch wird feingehakt und mit etwa halb so viel roh gehacktem Schweinefleisch vermischt. Nun geb« man eine Handvoll gewiegte Petersilie, ebensoviel gehackte Zwiebel, vier eingeweichte Semmeln, die wieder ausgedrückt sind, drei Eier, Salz, Pfeffer und Muskatnuß dazu und arbeite alles gut durcheinander. Hierauf schneide man Schrippen in fingerdicke Scheiben, bestreiche sie in derselben Dicke mit der Farce, garnierte die Schnitten in Ei und Semmel, und brate sie in heißem Schmalz auf beiden Seiten zu schöner Farbe. Gekochtes Rindfleisch auf englische Art. Ein Stück Fleisch von der Keule, etwa 16—18 Pfund schweif, wird von der Kuochenröhre befreit, so daß man eine große Scheibe schieres Fleisch Hai. Es wird von allen Seiten tüchtig mit Salz eingerieben, noch ein paar Hände voll Salz, Gewürz und ein Paar Lorbeerblätter daraus gestreut, dann läßt man es 6—8 Tage an einem kühlen Ort stehen. Alle zwei Tage wird es umgedreht, am letzten Tage wird es in ein reines Tuch gelegt und mit Bindfaden in der natürlichen Form umbunden. Hierauf wird es mit kaltem Wasser beigesetzt, gut abgeschäumt und vier Stunden sehr langsam gekocht. Reichliches Suppengrün muß mitgekocht werden. In England wird dies sehr wohlschmeckend« Fleisch meist mit einer weihen Kapernsauce serviert, doch kann man auch jede pikante braune Sauce dazu geben. Gebackenes Rindfleisch Uebriggebliebenes Suppenfleisch wird in schöne, dicke, möglichst gleichmäßig« Scheiben geschnitten, in Ei und Semmel paniert und, in Fett schwimmend, auf beiden Seiten schön goldbraun ge braten. Es ist eine sehr gute Beilage zu jeder Art von Gemüse,