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L rss- Kebus ^Schluß folgt-j tAuflösung folgt in naMer LuDDer.) Un gaben des teilt werden. Ls Medaillen für pünktlich« Steuerzahler. Bon einem interessanten Verfahren, das die Stadtbehörden von Kobe ein geführt haben, nm die Bürger zu einer recht pünktlichen Bezahlung der Steuern anznregen, berichtet der „Japan Chronicle" einige Einzelheiten. Auch im Lande der aus gehenden Sonne drängen sich die Bürger nicht in übergroßer Hast zur Steuerkasse, man zahlt so spät als möglich, und möchte natürlich auch so wenig als möglich bezahlen. Die Behörde ist dadurch gezwungen, einen recht umfangreichen Deamtenapparal zu unterhalten, der unausgesetzt säumige Steuerzahler mahnt; dazu kommen noch die Zinsen, die die Steuerkasse durch die Trägheit der Steuerpflichtigen ein büßt. 1km alle diese Nachteile zu beseitigen, haben die Stadtväter von Kobe ein geistreiches Mittel ersonnen: eine Belohnung, eine Prämie für pünktliche Steuerzahler. Jeder Bürger, der seine Steuer pünktlich am Tage der Fälligkeit entrichtet, erhält einen kleinen Papierstreifen: ein Freilos zu der Lotterie für pünktliche Steuerzahler. Dieje Lotterie verfügt über eine ganze Reihe von Preisen im Werte von einer bis zu hundert Mark. Und da man die Steuer ja schließlich doch bezahlen muß, will jeder diese Chance nicht versäumen, winkt ihm doch die Möglichkeit, ohne einen Pfennig besonderer Auslagen vielleicht fünfzig oder gar hundert Mark zu gewinnen. Aber die schlauen Stadtväter von Kobe benutzen nicht nur den menschlichen Spieltrieb und die Hoff nung auf Gewinn, um die Steuerzahler zur pünktliche Zahlung zu erziehen, alle Bürger, die nachweisbar eine bestimmte Anzahl von Jahren hindurch ihre Steuer pünkt lich und ordnungsmäßig bezahlt haben, erhalten von der Stadtverwaltung eine Porzellanmedaille, die dazu bestimmt ist, an der Haustür angebracht zu werden, so baß der pünkt liche Steuerzahler auch äußerlich von allen Nachbarn und Passanten als ein Vorbild eines guten Staatsbürgers be neidet oder bewundert werden kann, Nur das unter Verschluß gehaltene Silber und die Schmucksachen waren noch vollzählig und konnten den dabeiliegenden Notizbuches gemäß vev- falls wütend über den Strich durch die Rechnung und die unbequemen Waisen, die ihn veranlaßt, ärgerte. Wie eine Schar hungriger Raben fielen nun die Geschwister über Schränke und Kommoden her und zerr- ten den Inhalt ans Tageslicht. Angewidert von diesem Gebaren, sah die verwitwete Schwiegertochter von einer Fensternische aus zu, ohne sich an dem Prüfen und Wählen zu beteiligen. „So komm doch Herl" rief man ihr zu, als die Garderobe der Verstorbenen geteilt wurde, „das geht doch dich mit an!" „Ich verzichte für mich und bitte nur um ein An denken, irgendeinen Gegenstand, den die Mutter viel im Gebrauch gehabt. Ihr Nähkörbchen zum Beispiel," lautete der Bescheid, der Kopfschütteln und spöttisches Auflachen bei den anderen hervorrief. Die paar Kleider, Mäntel und Hüte der Toten waren bald verteilt. Nun ging's an die Wäsche. Da gab eS Enttäuschung genug. ,LSo ist denn die ganze gute Wäsche hin, die Tisch gedecke, die vielen Handtücher? Mutter hatte stets alle Kasten voll. Das hier ist ja nur Plunder!" So tönte es aufgeregt durcheinander, und miß trauische Blicke hasteten an der Pflegerin. Doch diese holte ein blaues Aktenbüchlein herbei und wies es gelassen auf: „Hier ist das Verzeichnis des Inventars, das ich übernommen Habe!" Schwester Anna kannte die Welt, ^ie war vor sichtig gewesen, hatte jedes Stück ausgeschrieben und das Verzeichnis von den Vermögensverwaltern unter schreiben und prüfen lassen. Nun wandte sich das Mißtrauen gegen die am Orte lebenden Geschwister, namentlich die eine Schwester, die viel bei der Mutter gewesen war, kam in Betracht. ,L8as wollt ihr denn?" wehrte sie entrüstet ab. „Ich habe nichts genommen! Fragt nur die vielen Pflegerinnen, die vor Schwester Anna hier gewesen find. Und wieviel hat Mutter achtlos weggegeben, als sie nicht mehr ganz klar war. Was ist sie von fremden Leuten angebettelt und bestohlen worden. Einmal ist Ane stockfremde Frau gekommen und hat die schmutzige Wäsche für die Waschstau geholt. Mutter hat sie ge geben, einen großen Korb voll, aber wiedergesehen hat sie kein Stück, denn eS war eine Betrügerin gewesen." »Ja, das weiß ich auch," mischte sich eine andere Tochter ins Gespräch. „Und das mag wohl öfters vor gekommen sein. Wo wären denn auch die Sachen hin? Glaubt ihr etwa, ich habe sie? Da könnt ihr bei mir Nachsuchen!" I" dieser Tonart ging es weiter. Keiner glaubte die Erzählungen, jeder hatte den anderen in Verdacht. Und es fehlte noch viel. Das Meißner Porzellan war sehr gelichtet, die Truhe mit den Handarbeiten, die ^ede zurückbekommen sollte, die sie gearbeitet, war fast ganz leer, Bilder, Bücher, Noten fehlten. Humor. Die Lehrerin- kleiner Besucher: ^Wessen Bild ist das?" kleine Gastgeberin: „DaS ist die Großtante meiner Mama. Ich habe nie viel von ihr gehört, aber ich glaube^ st« muh Lehrerin gewesen sein." ^Warum denn?" „AM dv nicht- wie ihre Augen unZ verfolgen?» elf unö brach ierstört mmen