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96 Vermehrung der Bibliothek durch auswärtige Gaben. Erlangte Sammlungen. Gewährung eines feststehen den jährlichen Fond durch die städtischen Be hörden. belehrende Schriften. Jeder Thcilnchmer jenes Bücherlesezirkels erhielt alle 14 Tage 1 —2 Bücher für vrei Mark jährlichen Beitrag. Außer diesen angeführten drei Hauptquellen (Sonntagsschule, Gewerbverein, Lesezirkel) hat die Stadtbibliothek aber dem Ansehn Preuskers bei Vereinen, berühmten Zeitgenossen manche Gabe von auswärts zu verdanken. Rentamtmann Preusker sandte die von ihm hcrausgegebenen Beschreibungen der Stadtbibliothek (1833, 1836, 1841, 1847, 1853, 1864, sowie einen Nachtrag von 1868) an ihn befreundete Staatsbeamte, Schriftsteller im In - und Auslande. Die meisten bceiferten sich, die unter der Leitung Preuskers so aufblühende Bibliothek durch-Büchergeschenkc zu vermehren. So erhielt die Stadt bibliothek Geschenke von den Staatsministern v. Lindenau, v. Jänken- Lorf und von Nosliz, vom Finanzrath Flotow, vom Obcrbibliothekar Hofrath vr. Klemm in Dresden, vom Archidiakonus Pcschcck in Zittau und von anderen mehr. Den Bemühungen des Rcntamtmann Preusker gelang cs aber auch, die Bibliothek mit wünschenswcrthen wissenschaftlichen Samm lungen zu versehen. So ward vom Oberbergamtc zu Freiberg eine Sammlung technisch benutzbarer Mineralien erlangt; für ein Geld geschenk Sr. Majestät des Königs Friedrich August IV., aus Anlaß eines von Preusker überreichten Exemplars der 5. Auflage des Bibliothekkataloges, ward eine Sammlung von Conchylicn angekauft ; von dem König). Ministerium desJnnern erhieltdieBibliothek zugunsten der Sonntagsschule kleine Gyps-Statuen und Reliefs. Nicht minder erfreulich war die Erlangung der Lippert'schen Daktyliothck vom Regierungsrath Girardet. Von Preusker selbst wurden mehrere für hiesige Gegend besonders interessante Urkunden der Bibliothek geschenkt. Von den oben genannten Quellen zur Vermehrung der Bibliothek versiegten aber im Laufe der Zeit die letztgenannten beiden (Gewerb- vcrcin und Lesezirkel), und es wäre der Zuwachs ein kaum nenncns- wcrther gewesen, wenn nicht noch kurz vor seinem Tode der Rent amtmann Preusker eine neue, jetzt noch fließende Quelle gesucht und gefunden hätte. Da jede öffentliche Bibliothek zur fortdauernden Ver mehrung einen Fond besitzt, die hiesige Stadtbibliothek aber bisher einen solchen noch entbehrte, so wandte sich Preusker im Jahre 1866 mit der Bitte an den Stadtrath, derselben einen feststehenden jährlichen Fond zu gewähren. Die Stadt hatte sich ja bisher nur insoweit be- theiligt, als seit einiger Zeit der Gehalt des Bibliothekars (jährlich 60 Mark), der Aufwand für einige neue Schränke und ein Zuschuß zu dem Drucke des Katalogs im Jahre 1864 und des Nachtrags im Jahre 1868 gewährt worden war. Mit anerkennenswerther Bereitwilligkeit gingen die städtischen Behörden auf das Gesuch Preuskers ein und bewilligten einen jährlichen festen Beitrag von 165 Mark, einschließlich des Gehaltes von 60 M. für den Bibliothekar. Da dieser Betrag später aus 180 Mark erhöht wurde, und aus der Kaffe der Fortbildungsschule, wie bereits oben ermähnt, 75 M. jährlich zufließen, so steht jetzt der Bibliothek jährlich die Summe