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Geschichte und Verwaltung der Stadt-Bibliothek. hiesige Stadt-Bibliothek, vor nunmehr 25 Jahren hauptsächlich zu Gunsten des Bürgerstandes gegründet, hat sich im Laufe ihres Be stehens, obwohl derselben ein bestimmter Fond fehlt und ihre Anlegung, wie fortdauernde Vermehrung, nur auf freiwilligen Gaben beruhte, eines sehr günstigen Erfolgs zu erfreuen gehabt. Sic ist bereits in den Besitz von ungefähr 3000 Bänden meist sehr beachlenswerlher Schriften, sowie von Kupfcrwerken, naturhistorischen, technischen und anderen wissenschaft lichen Sammlungen gelangt und zur Förderung der steten Fortschrittes so bedürftigen Jugend- und Gewerbs-, wie der allgemeinen höhern Bürger bildung gnügend geeignet. Sie ist mithin nach ihrem allgemeinen Zwecke eine wahre Bürger-Bibliothek zum Wohle des Bürgerstandes, wie es solcher im deutschen Vatcrlande nur erst wenige giebt, deren aber eine jede Stadt sich zu erfreuen haben sollte. Solche Bürger-Bibliotheken sind nicht mit den fast in*allen großen Städten längst vorhandenen, für den Gelehrtenstand bestimmten, Raths-, Stadt- und Schul-Bibliotheken zu verwechseln, die von den Bürgern wenig gekannt, noch weniger von ihnen zu benutzen sind. Der Zweck solcher Bürger-Bibliotheken, und daher auch der hiesigen, ist: 1) Verbreitung allgemeiner höherer Bildung in geistiger und gemüthlicher Hinsicht, in so fern sie zu einem verständigen und edlen Leben zu führen vermag. Sie haben sich daher auf die sammtlichen all gemeinen Bildungs-Wissenschaften zu erstrecken, wozu außer der Geschichte und Geographie, der Sprachkunde und populären Lebensweisheit, noch die Mathematik und die vielseitige Naturkunde, wie die schönen Wissen schaften und Künste gehören, in so weit nehmlich alles dieses für das Wissen und Können im Bürgerstande dringend erforderlich oder doch wünschenswerth erscheint. In der diesem Vorberichte folgenden, tabella rischen Uebcrsicht sind alle diese Fächer, unter I. der allgemeinen Wiffen- schaftenkunde und von der II. Abteilung, nehmlich den einzelnen Wissen schaften, die unter a. den allgemeinen Bildungs- (oder Humanitäts-) Wissenschaften, mit begriffen, welche in der Bibliothek selbst die Fächer I. bis mit IX. einnehmen und denen dann unter b. die Fach- oder besonder» Berufswissenschaftcn, X. —XVI. folgen, von welchen ebenfalls manche Gegenstände zur allgemein höhern Bildung erforderlich werden, wie sich dieß weiter unten ergeben wird. Bibliotheken dieser Art sollen nicht nur durch Anleitung zum klaren Denken und Einsammeln nützlicher Kenntnisse den Verstand bereichern, sondern auch zur geist- und gemüthvollen Unterhaltung dienen, sowie zur