Volltext Seite (XML)
XII kleiner Beiträge, wenn auch halbjährig nur von wenigen Groschen, (z. B. 4—5 Ngr.) — welches ja doch wohl keinem derselben schwer fallen dürste — erwartet werde, — die aber freilich immer auch sehr spärlich cingchcn, so daß der Wunsch, daß die Stadt- oder die Schulcasse einigen jährlichen Zuschuß zur Bibliothek-Verwaltung zu obigen Zwecken gewähren möchte, wohl als ein sehr gerechter erscheinen wird. Daß der Verfasser bei diesem historischen Ueberblicke öfters seines Strebens für die genannte Anstalt gedenken mußte, liegt in der Natur der Sache, und sollte es auch Manchem als Eitelkeit erscheinen, so werden Andere cs dagegen nicht nur für billig, sondern selbst für unerläßlich erachten, indem, soll die Biblio- thckgeschichte genau und wahr sein, dann auch die Schilderung jenes Strebens nicht wegbleibcn darf, deren strenge Wahrheit in den, in der Anstalt selbst nieder gelegten und von Jedermann beliebig einzusehcnden Bibliothek-Acten un» Listen bis auf das Geringste nachzuwcisen ist. In Bezug auf die Reichhaltigkeit und den Nutzen dieser Anstalt, möchte aber wohl wenigstens Seiten auswärtiger Freunde solcher Anstalten, wie vielleicht auch hiesiger jüngerer Personen, welche nicht Augenzeugen der allmähligcn Vermehrung und immer häusigern Benutzung der Bibliothek waren, die Frage entstehen, auf welche Art dieß Alles bewirkt ward. In Hinsicht auf alle solche Fragen aber konnte vom Verfasser mit gutem Gewissen hier erwäbnl werden, daß er zu Gründung der Anstalt die nächste Ver anlassung mitgab und seitdem fortwährend mit unsäglicher Sorge, Mühe und mancher Aufopferung sich ihrer in Aufsicht und Leitung unterzog, daß er z. B. in den 25 Jahren ihres Bestehens Hunderte von Schreiben zu Gunsten der Bibliothek-Bereicherung ausgchcn ließ und sich überhaupt fast aller schriftlichen Leistungen dabei unterzog, bis auf die dem Bibliothekar überlassene Führung des Berleihkatalogs rc.; daß er selbst die Anstalt nach und nach mit mchrcrn Hundert Büchern, wie zahlreichen Sammlungsgcgcnständen versah, mehr als Tausend Bände durch Verspräche, wie durch jenen bisher fortgeführten Lesezirkel für sie erwarb und bei einer gleichen Menge wenigstens die mittelbare Ursache der Er langung war. Der hier mitgethcilte historische Uebcrblick kann vielleicht auswärts zur Er- muthigung und Nacheiferung dienen, ähnliche Anstalten mit Liebe und Beharr lichkeit ebenso zu gründen und fortzuführcn, denn nicht selten findet ein erfolgreicher Vorgang bereitwillige Nachfolge. Endlich wird man jene Schilderung auch insofern verzeihlich finden, als sic ohne Zweifel die letzte Ansprache des Verfassers an das Publicum in Hinsicht der Stadt-Bibliothek sein wird. Bereits in die höhern Jahre des Alters eingetrcten und bald aus dem ihm anvcrtrautcn Staatsamte ausschcidend, scheint es ihm zugleich rathsam, sich überhaupt von den frühem Wirkungskreisen zurückzuzichcn und daher auch die von ibm geleiteten gemeinnützigen Anstalten in die Hände jüngerer und mit neuem Eifer erfüllter Personen übergehen zu lassen, so daß sie dann mit erneutem Leben ihre Bestimmung mehr und mehr erfüllen, welche den Gründern derselben vorschwebte. Die stete Vermehrung aller solcher wissenschaftlichen Bildungsanstalten ist unbestreitbar ein dringendes Erforderniß, und so bedarf es auch bei unserer Bibliothek von Zeit zu Zeit immer neuer sorgfältig ausgewähltcr Schriften, sowie anderer Bereicherungen. Daß sie aber diese Begünstigung verdient, dürfte wohl aus ihrer steigenden Benutzung hervorgehcn, indem z. B. im Jahre 1847 2156 Bände, 1848 2457,' 1849 2641, 1850 3089, und 1851 4781 Bände zum Lesen ausgegeben wurden. Noch sei mir vergönnt, schließlich in Bezug auf die fortgesetzte Ver mehrung und immer fleißigere Benutzung der Bibliothek einige spccielle Wünsche auszusprcchen.