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bei der ver vollständigten Verzeichnung der Bücher in vorliegender Schrift thatigst zu unterstützen bemüht gewesen ist. Und sowie vom Verfasser, außer der allgemeinen Leitung der Anstalt, jetzt zugleich die Sccretair-Geschäfte mit besorgt werden, so auch vom Bibliothekar die allerdings büchst geringen Casscngeschäfte, so daß sich in beider Hände, ohne die Lheilnahme früher gewählter Commissions-Mit glieder erforderlich zu machen, die gesammtc Verwaltung der Anstalt concentrirte und mithin die in der 4. Ausl. S. 15—§4 geschilderte, sehr gegliederte Ein richtung nicht mehr so ausgeführt ward, sondern sich vielmehr sehr vereinfachte. Wegen der steigenden, na h und nach sogar auf mehrere Tausend Bände jährlich sich erstreckenden Bücher-Ausgabe, war jedoch in den letzten Jahren noch ein durch ein ebenfalls sehr geringes Honorar zu entschädigender Expedient dem Bibliothekar zur Hülfeleistung beizugcbcn. Diese Entschädigungen wurden früher von der Sonntagsschulcasse übertragen, bis sie, wegen der sich mindernden Einnahmen der letzter», seil einigen Jahren zum großen Theile Seiten der Stadt übernommen, so wie von derselben auch mehrere nöthige Schränke angcschafft und einige Bei träge zu den Druckkosten der 4. und 5. Auflage dieser Schrift gcwäbrt wurden; nur durch diese, in Verbindung mit den reichlichen Beiträgen Seitens deS König!. Sächs. Ministerium des Innern, konnte der Druck gedachter Auflagen ermöglicht werden. Durch den Mangel an allen Fonds ward aber, wie leicht erklärlich, die Ver waltung der Anstalt höchst erschwert. Hätte sich dieselbe, wie z. B. die nach dem Vorangange der hiesigen zu Altenburg gegründete ähnliche Bürger-Bibliothek, eines fürstlichen Geschenks von mehren Hundert Thalern zur ersten Einrichtung und außerdem reicher jährlicher Unterstützung zu erfreuen gehabt, so würde der Verfasser im Stande gewesen sein, sie ganz anders und weit zweckdienlicher aus- zustattcn. Daß aber ohne solche Unterstützung bei der hiesigen Anstalt dennoch so Manches ausgeführt ward, dürste wohl deren Werth erhöhen. Ebenso wie freiwillig dargcbotene Geschenke an Geld bisher nur von wenigen Gönnern ein- gingcn, so trugen auch die einige Mal versuchten Subscriptions-Einsammlungen zu Gunsten der Bibliothek nur wenig ein und reichten leider kaum zum erfor derlich gewordenen neuen Einbinden viel benutzter Bücher zu; schienen auch von mancher Seite nicht gern gcwäbrt zu werden, so daß der Verfasser seit längerer Zeit nicht mehr um solche zu bitten wagte. Da sich in den letzten Jahren aber die Nothwendigkeit immer dringender herausstcllte, einige Einnahme für die Bibliothek zu ermitteln, um wenigstens die dcfect gewordenen Einbände zahl reicher vielfach gelesener Schriften Herstellen zu lassen, und dicß, wie ähnlicher dringender Aufwand, nicht mehr durch die Sonntagsschul-Casse übertragen werden konnte, auch cs immer dringender erschien, von Zeil zu Zeit neue zweckdienliche und nicht als Geschenk erhaltene Schriften anzuschaffcn, so ward im Mai des Jahres 1852 beschlossen, versuchsweise kleine Beiträge zur Bibliothek-Unter haltung von den Lesern zu verlangen, wie dieß auch in jener Altenburger Biblio thek und anderwärts stattsindct. Es wurde daher festgesetzt, daß jeder Leser halbjährig wenigstens 5 Ngr. Beitrag zur Bibliothek - Eaffe entrichten möchte, oder, wem dicß zu schwer fallen sollte, mindestens zwei Pfennige für jeden ent liehenen Band cinzahle. So höchst gering nun auch dieser Aufwand war, um sich cine unterhaltende Lcctüre zu verschaffen, und so sehr man wohl vcrmuthen könnte, daß derselbe durch einige Einschränkungen bei so manchen nicht eben nö- thigcn Genüssen leicht zu decken sein möchte, so ergab sich doch mehr und mehr eine unerfreuliche Abnabmc der Leser, die sich nach und nach bis weit über die Hälfte der frühem Anzahl verminderte. Da es nun wahrhaft zu beklagen ge wesen wäre, wenn die fernere fleißige Benutzung der reichhaltigen Bibliothek auf diese Art länger wäre verhindert worden und überdieß — da die fleißigsten Bibliothek-Benutzer, die Sonntagsschüler, ohnehin beitragsfrei waren — so wenig Beiträge von Zwei Pfennigen eingingcn, daß sich deren Eincassirung kaum lohnte, so fand vom Juli dieses Jahres an wiederum das uncntgcldliche Ausleihen der Bücher statt, jedoch so, daß bei der dießfallsigen Bekanntmachung der Antrag mit ausgesprochen ward, daß von Mehrbc mittelten die Einzahlung