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bestehende Commission zur Seite stand. Ferner ward die Bibliothek-Oeffnung auf den Sonntag Nachmittag von 2 — 3 Ubr verlegt, mithin auf eine Zeit, wo Niemand so leicht verhindert sein möchte, sich daselbst einfinden zu können und so andere zweckdienliche Einrichtungen mehr cingcführt. Der Verfasser, als eins der Commissions-Mitglieder, sah sich zugleich veranlaßt, der Leitung der Biblio thek und zwar in immer erhöhtem Grade sich fernerhin möglichst zu unterziehen, um die vorgcschlagenen neuen Einrichtungen weiter in Ausführung.zu bringen. Insbesondere ward es nöthig, für eine größere Zahl geeigneter Bücher zu sorgen und deßhalb bei der von ihm eingelciteten Gründung eines Gewcrbvcreins zu Fortbildung der gewerbtreibenden Bürger zugleich mit beantragt, daß die in dessen Lesekreis in Umlauf gewesenen Schriften, sowie die an denselben gelangten Zeichnungen und Modelle, ebenso an die Stadt-Bibliothek abgegeben würden, wie es bereits in Hinsicht der Sonntagsschulc eingeführt war. Um die Bibliothek aber auch mit immer neueren interessanten Reiscbeschreibungen, Biographien und anderen zugleich angenehm unterhaltenden Werken zu versehen, ward ferner von ihm im Jahre 1834 ein Lesezirkel gegründet und bisher fortgeführt, durch dessen Hauptbcdingung, die Abgabe der gelesenen Werke an die Bibliothek, diese letztere während seiner 20jährigen Fortführung nach und nach auf 800 Bände solcher allgemein ansprechenden Schriften erlangte, die stets zahlreiche Entleiher gefunden haben. Durch die Herausgabe eines Katalogs der Bibliothek, mit Schilderung ihrer Stiftung und Einrichtung, im Jahre 1833 gelang cs dem Verfasser ferner, nicht nur in der Stadt selbst nähere Kcnntniß von ihrem bereits ansehnlichen Bcsitz- thumc zu verbreiten und ihr neue Gönner und Benutzer zu gewinnen, sondern auch von auswärts her zahlreiche Geschenke für sie zu erhalten. Es wurden nehmlich zahlreiche Exemplare von dieser Bibliothek-Beschreibung — ebenso wie ähnliche gedruckte Nachrichten über die Sonntagsschule und den Gewcrbverein — von ihm an hochgestellte Staatsbeamte, Gelcbrte, Buchhändler und sonst für gemeinnützige Belehrung und Volksbildung günstig gesinnte Personen gesendet und dieß in späteren Zeiten bei neuen Ausgaben' jener Schriften wiederholt, wo durch die Bibliothek viele Hunderte von Bänden erlangte. So erfolgten z. B. solche besonders zahlreich von den Staatsministern von Lindenau und von Nostiz und Jänkendorf, vom Finanz-Director von Flotow rc. Ebenso sandten viele Autoren Exemplare ihrer Schriften und mehrere Buchhandlungen alle ihre für die Bibliothek geeigneten Verlagsartikcl oder wenigstens zahlreiche derselben zuni Geschenk ein. Es würde hier zu weit führen, aller gütigen Geber namentlick» zu gedenken, wie dieß meistens bereits in den früheren, zumal in der letzten, vierten Auflage dieser Schrift erfolgt, und worauf daher zugleich zu verweisen ist. Eine günstige Gelegenheit, die Bibliothek zu bereichern, bot sich dadurch dar, daß der Verfasser ihr eine Anzahl derjenigen Schriften zuwcisen tonnte, die ihm zur Verthcilung an Volks-Bibliotheken von mehreren Buchhandlungen zugesandt wurden, und zwar auf ein Gesuch um Unterstützung solcher neu zu gründender Anstalten in seiner Festschrift zum Buchdrucker-Jubiläum 1841: „Gutenberg und Franklin" (Fach V. II. 28), in deren Folge auch auswärts solche Bibliotheken zahlreich gegründet wurden. Ferner verfehlte der Verfasser nicht, der Bibliothek durch mehrere derselben beizugebende Sammlungen anderer wissenschaftlicher Art ein noch höheres Interesse zu verleihen, und zu diesem Zwecke selbst Manches zu überlassen, z. B. Mine ralien, getrocknete Pflanzen, eine Holzsammlung, auch mehrere Alterthümcr, Münzen, wie andere historische und ethnographische Gegenstände, als ein erster Anfang solcher Sammlungen. Diese Grundlagen sollten gleichsam als Krpstalli- sationspunktc gelten, um welche sich nach und nach Gleichartiges sammeln möchte, wie es auch zum Theil sehr erfreulich gelungen ist. Deßhalb war er zugleich bemüht, Andere zu ähnlichen Gaben zu veranlassen, sowie durch Mittel der Sonn- tagsschule mechanische und andere Instrumente, auch eine Reliefkarte vom deutschen Vaterlandc und dergl. anzuschaffen und durch Verwendung bei dem Königliche» Finanz-Ministerium jene schätzbare Sammlung technisch benutzbarer Mineralien