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düs« Ide« von Mehrern Literatur- und VolksbildungS-Freunden mehrfach be sprochen. I)- Emil Reiniger's ist dabei vor Allem rühmlich zu gedenken, welchem nicht nur zu jenerAeit einige gewerblicheAcitschriften zur unentgeldlichen Lcctüre circuliren ließ, sondern auch zuerst eine sehr bedeutende Anzahl nütz licher Bücher zu einer solchen Bibliothek mit vieler Liebe zur Sache damals darbrachte. Die Aufstellung ward im Schulgebäude beabsichtigt, auch der vor malige Rector Kühn bald für die Idee gewonnen , welcher nicht nur selbst Bücher und ein Repositorium zur Aufstellung des Erlangten darbot, sondern auch zur Annahme von Geschenken bereit war, welche in Folge einer erlassenen öffentlichen Aufforderung einginqen, bei welcher es besonders auf auswärts wohnende Großenhayner und die zahlreichen stühern Zöglinge jenes beliebten Lehrers abgesehen war. Dadurch wurdeManchcsvonhiesigenGönnernderzugrün» denden Anstalt, wie von auswärts, erlangt. Bei den hier bezweckten , auf das Zeugniß der Zeitgenossen , und auf vorliegende, in der Bibliothek befindlich« Acten gestützten, historischen Erwähnungen würde es eine unzcitige Bescheiden heit seyn, wenn der Verfasser nicht zugleich bemerken wollte, daß auch von ihm, fo wie er damals bereits als geschäftsführend« Vorsteher jenes industriellen Vereins möglichst zu wirken suchte, ebenfalls schon vom ersten Beginn jener Be sprechung an, an der Gründung dieser Bibliothek für den Bürgcrstand, eifrig Theil genommen wurde. Dieß war ihm um so leichter, als er schon längst vor dem Antritte seines hiesigen König!. Amtes, im Jahre 1824, mit der Einrich tung von Bibliotheken, Vereinen und andern Mitteln höherer Bildung , durch möglichst genommenen Antheil daran, vertraut worden war, auch bald nach jener Anstellung sich der Leitung eines bildenden Lesezirkels im Orte, wie der Gründung eines solchen für Landwirthc der Umgegend, unterzogen hatte. Die serhalb wurde von ihm besonders durch Entwerfung und Vorlegung eines Pla nes der Bibliothek-Einrichtung und Verwaltung zu deren baldige» geordneten Ausführung vorzüglich mitzuwirken gesucht. Unter Zugrundlegung dieses Plane» erfolgte am 18. September 1828 auf öffentliche Einladung von den Genannten, der Zusammentritt einer Bibliothek-Commission, die Eröffnung oer Bilbiothek selbst aber «m 24. October desselben Jahres. Sie wurde, wegen der zugleich genommenen Rücksicht auf Bücher für Lehrer und erwachsene Zöglinge der Stadtschule und zumal der Aufstellung in deren Locale, Schulbibliothek genannt, ob schon die Fortbildung des gewertreibendcn Bürger nicht minder als Haupt sache galt. Später wurde auch der NameSchul-undStadt-Bibliothck gebraucht. Die Verwaltung erfolgte nach jenem Plane, wornach, außer einem Director, und zwei Custodcn (abwechselnd zurBücherausgabe, Sonnabends 1—L Uhr) noch 6 andere Mitglieder, (3 aus dem Gelehrten- und 3 aus dem gewerbtreibenden Bütgerstände) dafür wirken sollten. Der Verfaßcr übernahm dabei die Cata» log-Fortführuug und übrigen schriftlichen Geschäfte und suchte, durch ertheilte Nachricht davon in öffentlichen Blättern, ebenfalls zu deren Begünstigung, zu gleich aber auch zu gleichzeitiger Nacheiferung in auswärtigen Orten mög lichst anzuregen. Im vierten Jahre ihres Bestehens war sie bereits auf mehrere hundert Bü cher angewachsen, zum Theil durch Abgabe von der gewerblichen Sonntagsschul« erlangt, welche nach des Verfaßers Anträge und Plane mit Anfang 1830 ge gründet , und seitdem von ihm geleitet wurde, unterstützt von einigen Mitvor- stebcrn und Lehrern, auch einem Vereine von Gönnern der Anstalt , welche di« Geldmittel dazu gewährten , so wie ebenfalls später ein RegierungS-Zuschuß bewilligt ward ,(vergl. Bausteine B. 1. S. 200 XVI, V.6) Dadurch erlangte die Bibliothek zahlreiche, als Geschenk oder im Kauf erhaltene Schriften von ihr, sowie Zeichnungen, Kupferwerke, Modelle rc. wogegen jene wiederum den Zöglingen der Anstalt für sie geeignete Bücher zum Lesen darzubieten hatte. Doch es fehlte der Bibliothek noch das nötdige Leben; die Benennung Schulbibliothek gab zugleich zu dem falschen Wahne Vcranlaßung, daß sie nur für Lehrer und Schüler bestimmt sey, und Seiten de» Bürgerstande»