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•09 Und vernichtet ihre Spur. Chor. Rec. Droht dem Herrscher, droht dem Volke! Seht die Sonne sieh verhüllen—I Blitze zucken! Donner brüllen! Chor. Wehe! Wehe! Schau” die Wolke! Jlec. Wohl furchtbar sind die Schrecken der Natur; Doch tobt die Wuth des Kriegs nicht minder. Es trauert seufzend die verheerte Flur, Die Gattin sucht des Gatten Spur, 2 Stirn. Den theuern Vater suchen seine Kinder! So rief die Stimme, die durch Wolken fern verhallte — Und auf der Erde schallte Der Wonneruf: des Friedens Glück, Der Floren Segen kehrt zurück! Chor. Flechtet auch blaue Cyanen hinein! Windet zum Kranze die goldenen Aeh- Wonne soll jegliches Auge verklären, ren, Segen und Freude zieht bei uns ein; Zu seinen Kindern einen Engel treten. Erfüllung winkte, und die Klage schwand. Arie. Wir sah’n aufs Neu’ an unserm Wohl ihn bauen; Er sorgte ja, wir durften nur vertrauen. Des Vaters Liebe ist der Kinder Lohn; Sein Stab ist Milde, und das Recht sein Thron! — Was wir gesät, ging auf in vollen Aehren Bei Friedenssonnenschein. — Und schon Begann die Luft sieh rosig zu verklären; Schon wanden wir bei Hespers mildem Glanz Mit froher Hand, mit frommer Freude Zähren, Dem Herrn des Felds den Erntekranz. — Es sammelt sich der Bürger dichter Chor, Und heisses Flehn steigt auf zu Gott empor Herr, voll Andacht und voll Milde! Ew’gcr, hast von unserm Land Du dein Antlitz abgewandt ! — Schütze uns mit deinem Schilde! Reich’ uns deine Vaterliand! Blicke auf dein Volk hienieden. Schenk’ uns, Herr, den goldnen Frieden, Uns’rer Wohlfahrt heil’ges Pfand! So stieg einst unser Lied zu Gottes Throne, Als uns ergriff der Sorgen Macht; Ein Engel trug’s zur Sternenzone; Ein Lichtstrahl drang da durch Gewitternacht, Und hehr erscholl der Ruf: „Ich lohne! Fest, unerschütterlich ist der Gerechten Krone!" Schaut wie sich die Wetter thürmen! Hagel trifft die Garbenflur, Unheil naht auf wilden Stürmen. Und vernichtet ihre Spur.