Volltext Seite (XML)
Auf 1000 kg Einsatz haben wir also 20 kg mehr aufzugeben; zu 42,50 46 pro Tonne, wird das erhaltene Product also wieder um 0,85 46 ver- theuert. 2. Anlagekapital und Zinsen. Es darf nicht übersehen werden, dafs behufs ratio neller Ausnutzung sowohl der den Apparaten innewohnenden Wärme, als des Dienstpersonals selbst, behufs möglichster Verringerung der Be triebskosten und behufs Erreichung eines regel- mäfsig fortlaufenden Betriebes immerhin zwei Gonvertergruppen erfordert sind. Für den Fall, wo Walrand-Gonverter angewandt werden,» müssen dann auch wohl wenigstens 2 Reservebirnen, 1 saure und eine basische, vorhanden sein, also 6 Stück. Auch eine Reservegebläsemaschine wird dann nöthig. Die vom Walzwerk gestellten An forderungen behufs Erreichung einer guten Qua lität werden bald die Nothwendigkeit aufdringen, schwerere Ingots von 150 bis 300 kg zu giefsen. Es hat dies zur Folge, dafs dann dementsprechende Ingotskrahnen aufgestellt werden müssen. Er- wiesenermafsen sind die hydraulischen Krahnen die praktischsten; Handbetrieb wird nicht mehr genügen und hydraulische Krahnen ergeben die billigsten Betriebskosten. Der Aufstellung der hydraulischen Pumpe mit Accumulator wird dann auch, in natürlicher Reihenfolge, die hydraulische Umkippungsvorrichtung als Ersatz für den un praktischen und gefährlichen Handapparat einge schaltet werden müssen. Dann mufs zugestanden werden, dafs diese Verbesserungen während des Betriebes zu bedeutenden Mehrauslagen Veran lassung geben, als wenn dieselben von vornherein angebracht worden wären. So hätte man nun, für den Fall, wo sich alle an das neue Verfahren anschliefsenden An sprüche und Hoffnungen realisiren liefsen, eine Kleinbessemeranlage, welche an 35 t Production pro zwölf Stunden liefern könnte, welche jedoch nicht 100 000 •46, sondern das Doppelte kosten würde. Nun läfst sich jedoch leicht nachweisen, dafs eine vollständig eingerichtete Thomasanlage, alles einbegriffen, sich mit 800 000 •6 herstellen läfst, welche in derselben Zeit 250t produciren kann. Zu 5 % ergiebt letzteres Anlagekapital an Zinsen 40 000 6, gegen 10 000 •6 für die Kleinbesse merei. Die Jahresproduction (300 Tage) beträgt resp. 75000 und 10500 t, demnach ergiebt dies pro Tonne resp. 0,533 •6 und 0,92 6, also 0,42 •6 zu Ungunsten der Kleinbessemer-Anlage. Für den Fall, wo als Anlagekapital 100 000 •6 beibehalten würden, dürfte man höchstens auf 25 t pro Schicht rechnen. Die Zinsen würden demnach mit 5000 •6 und die Jahresproduction mit 7500 t angeschrieben werden; pro 1000 kg Production hätten wir demnach immerhin noch 0,67 6 Zinsen gegen 0,553 •6, so dafs in dieser Hinsicht auch noch kein Vortheil zu vermerken wäre. 3. Reparaturkosten. Es liegen für das Doppelconverter - System keine bestimmten Angaben vor; wir haben jedoch weiter oben ge legentlich der Untersuchung des praktischen Werthes des Walrand-Gonverters auf die Mehr kosten hingewiesen, welche das seitliche Gebläse zur natürlichen Folge hat. Nun haben wir es jedoch anstatt mit einem, mit zwei Apparaten jedesmal zu thun, können demnach ohne Uebertreibung die Plusdifferenz für letzten Fall mit 1,50 •6 pro Tonne anschreiben. 4. Löhne und Generalunkosten. Auch hier liegen, aus der Ursache, weil das Versuchs stadium noch nicht überstanden ist, keine be stimmten Zahlen vor, welche das genaue Ver- hältnifs dieses Postens bezl. der Grofs- und Klein bessemerei feststellen liefsen; man darf jedoch unbedingt von der Annahme ausgehen, dafs im letzteren Fall die Löhne ebenso wie die General unkosten sich höher stellen. Als Minimalsatz für diese Differenz setzen wir 1,20 •, welcher uns wohl nicht bestritten werden wird. 5. Umschmelzen im Gupolofen. Die kleinen Converter mit niedriger Windpressung sind hinsichtlich der erblasenen Metallqualität sicherlich empfindlicher als die grofsen, so dafs man zuversichtlich behaupten kann, dafs ein regelmäfsiger Betrieb in directer Verbindung mit dem Hochofen nicht als möglich gedacht werden kann; auch an ein öfteres Abstechen so kleiner Chargen ist wohl gar nicht zu denken. Die Umschmelzungskosten sind demnach mit in An rechnung zu bringen. Wenn hier für Koks verbrauch 12 %, für Abbrand 5%, für Löhne und Generalunkosten 10 •46 pro Tag gerechnet werden, welche Ziffern wohl auch zutreffend sind, dann ergiebt sich für diesen Posten 2,85 •46 pro Tonne; hiervon wollen wir jedoch unter Berücksichtigung des Umstandes, dafs man beim Grofsbetrieb auch für 1/3 des Roheisenbedarfs auf den Gupolofen reflectiren mufs, nur 2/3 = 1,57 •6 in Anrechnung bringen. Im ganzen finden wir also zu Ungunsten der in Rede stehenden Transvasirmethode, welche bei Verwendung von grauem Roheisen nicht um gangen werden kann: zuvörderst Ueberpreis des Roheisens . ... ,Jt 3,00 dann 1. Differenz für Abbrand „ 0,85 „ 2. „ an Zinsen für Anlagekapital „ 0,42 „ 3. „ an Reparaturkosten ... „ 1,50 „ 4. „ an Löhnen und Generalun ¬ kosten . ....... „ 1,20 „ 5. Umschmelzen im Gupolofen . . . . „ 1,57 also in Summa pro 1000 kg Ingots •K 8,54, zu welcher nun noch füglich die Licenzgebühren von Walrand oder eines andern Erfinders zu rechnen sind. Einer dem Verfasser vorliegenden Rentabilitäts - Galculation gemäfs wird hierfür pro Tonne Production 1 Fr. gefordert; demnach würde also die Tonne Ingots im allergünstigsten