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gehen, zeigen folgende Resultate. Ich erhielt z. B. bei jedesmaliger Anwendung von 1/2 g Antimonsulfid: I. Bromsalzsäure und Kugelröhre. 14,19% Schwefel. II. Kaliumpermanganat und Kugelröhre. 16,78% Schwefel. III. Kalilauge* und Apparat Fig. 5. 17,02% Schwefel, 16,99 » * Dafs nur völlig schwefel- resp. schwefelsäure freie Kalilauge angewandt wurde, braucht wohl kaum erwähnt zu werden. Bei Anwendung von Kaliumpermanganat tritt wegen der, trotz guter Kühler, überdestil- lirenden Salzsäuredämpfe leicht zu frühzeitige Zersetzung ein, wodurch eine fernere Oxydation des Schwefelwasserstoffs nicht mehr stattfindet und ein zu niedriges Resultat erhalten wird. — Hütte Vulkan, im August 1885. Duisburg-Hochfeld. Die Herstellung des Roheisens in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. (Mit Zeichnungen auf Blatt XXXII und XXXIII.) Unter diesem Titel erstattete Herr Paul M. Trasenster in Lüttich folgenden Reisebericht, welcher in den Mai- und Juni-Heften der »Revue universelle« mitgetheilt ist. Die Menge des Roheisens, welche die amerikanischen Hochöfen erzeugen, ist, wenn auch im ganzen zunehmend, doch aufserordent- liehen Schwankungen unterworfen, welche von der Menge des Verbrauchs abhängen. Die Menge des in den Vereinigten Staaten her gestellten Roheisens betrug 1830 nur 170 000 t, stieg bis 1871 etwa auf 1 700 000 t und in den Jahren 1872/73 plötzlich auf 2 600 000 t. Im Jahre 1876 verringerten sich diese Zahlen auf 1 900 000 t, erreichten im Jahre 1882 das Maxi mum von 4 700 000 t, infolge des boom oder Aufschwunges von 1879/81, und fielen 1884 wieder auf 4160 000 t. Die Menge des erzeugten Roheisens bestand aus: Durchschnitt von 1881/83 1884 Holzkohlenroheisen 575 000 415 000 Koks- oder Anthracit-Roheisen 3 950 000 3 745 000 4 525 000 4 160 000 Mit Holzkohlen wird in etwa 20 Staaten Roheisen dargestellt und zwar am meisten in Michigan, welches Land reich an Erzen und Holz ist. Holzkohlenöfen finden sich auch in grofser Zahl an dem Alleghany-Gebirge von Maine bis Alabama vertheilt; es giebt deren jedoch auch in Ohio, Missouri und im Osten. Die Holz kohlenöfen werden meistens mit Eisensteinen aus der Nachbarschaft betrieben und vertheilt sich die damit hergestellte Roheisenmenge auf die einzelnen Staaten etwa wie folgt: Durchschnitt aus 1881/83 1884 Michigan und Wisconsin .... 222 000 180 000 Neu-England . . 37 000 17 000 New-York, Pennsylvanien, Ohio . 118 000 65 000 Südstaaten . 148 000 119 000 Missouri 40 000 28 000 Oststaaten 10 000 6 000 575 000 415 000 Die Koks- und Anthracit-Hochöfen Nordamerikas kann man in drei Gruppen ein- theilen und zwar in eine östliche, westliche und südliche Gruppe, welche jede mehrere Staaten umfafst. Die beiden ersteren werden durch das Alleghany - Gebirge getrennt, und im Süden durch die südliche Grenze von Pennsylva- nien und den Ohio begrenzt. Die südliche Gruppe umfafst die im Süden dieser Linie gelegenen Hütten. Die Menge Roheisen, welche in diesen Grup pen hergestellt wird, betrug: Durchschnitt von 1881/83 1884 östliche Gruppe 1 710 000 1 440 000 westliche Gruppe 1 930 000 1 865 000 südliche Gruppe 310 000 440 000 3 950 000 3 745 000 Die Hochöfen der östlichen Gruppe be nutzen als Brennmaterial Anthracit aus Pennsyl- vanien, welcher häufig mit Koks aus Blossburg oder Connelsville gemischt wird; als Eisensteine verwenden dieselben Magneteisensteine vom Cham- plain-See, vom unteren Hudson, von New-Jersey, von Cornwall, Brauneisensteine aus dem Great Valley, sowie ausländische Erze, welche in die Häfen des atlantischen Oceans eingeführt werden. Die gröfsten Hüttenwerke liegen in Pennsyl- vanien in den Thälern des Lehigh, Schuylkill und Susquehannah, also in geringer Entfernung von den Anthracitkohlen. Andere liegen in der Nähe der Eisensteine am Champlain-See, Hudson und in New - Jersey. Die Hütten des östlichen Pennsylvaniens liefern allein 75% der Roheisen menge der östlichen Gruppe. Die Hochöfen der westlichen Gruppe werden hauptsächlich mit Glanzeisenstein vom Oberen See und von Missouri beschickt, welcher häufig mit Kohleneisensteinen aus Ohio und Penn- sylvanien, sowie mit silur. Erzen aus Missouri und Wisconsin gemischt wird. Als Brennmaterial dient hauptsächlich Koks von Connesville, wel chem nur wenig anderer Koks und etwas rohe