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546 Nr. 10. „STAHL UND EISEN.“ October 1885. Versuch II. Es wurde Eisenphosphat und Schlacke in einen mit Kohlefutter versehenen Tiegel gebracht und genau, wie schon angegeben, weiter be handelt. Die Beschickung bestand aus 5 g Eisenphosphat, 0,7 „ Kieselsäure, 1,16 „ kohlens. Kalk (= 0,63 CaO), 0,4 „ Thonerde, wonach die Schlacke annähernd der Formel (Caz Si Oj)s AI2 Sis O12 entsprechen* und demnach 40,110% Kieselsäure, 37,127 „ Kalk, 22,763 „ Thonerde enthalten sollte. Nach der Schmelze zeigte sich das Eisen phosphat reducirt und von Schlacke bedeckt. — Das Eisen war, wie das oben besprochene, sehr brüchig, zeigte jedoch mehr strahligen als kör nigen Bruch. Es enthielt 76,500 % Eisen, 21,993 „ Phosphor, 1,706 „ Silicium und sollte enthalten 72,597 % Eisen und 27,403 „ Phosphor, wenn der letztere vollständig vom Eisen auf genommen worden wäre. Es ist somit also auch hier eine Vermehrung von 3,903 Theilen Eisen, und eine Verminderung von 5,41 0 » Phosphor zu constatiren. Das Gewicht der Schlacke sollte 1,74 g sein, war jedoch 2,19 g, was von der Aufnahme von Tiegelmasse und kleinen Eisenkörnchen, welche nicht zu entfernen waren, herrührt. — Zur Analyse derselben wurden möglichst von Eisen freie Stückchen ausgesucht und bestanden die selben aus 54,880 % Kieselsäure, 9,121 „ Thonerde und Eisenoxyd, 33,788 „ Kalk, 1,403 „ Magnesia, 0,680 „ Phosphorsäure oder 0,2999 % Phosphor. Nimmt man an, dafs die 2,19 g reine Schlacke gewesen seien, so sind 0,0066 g Phosphor darin enthalten. Das aus dem Eisenphosphat berechnete Ge wicht des Regulus ist 2,39 g, von denen 27,403 %, gleich 0,6549 „ Phosphor sind. Wäre nun das bei der Schmelze erhaltene Gewicht des Eisenkönigs dem theor. gleich ge wesen, so wären der Analyse nach 0,5256 g Phosphor n dem selben enthalten, wonach von den 0,6549 g Phosphor, 0,1293 g sich in der Schlacke hätten finden müssen. Da die aus der Schlacken analyse berechnete Phosphormenge aber nur 0,2999 %, gleich 0,0066 g ist, so sind 0,1227 g oder, auf die angewandte Menge berechnet, 18,73 % Phosphor, nicht mehr vorhanden. Bei Versuch III wurden 5 g Eisenphosphat, 1,74 „ Schlacke (wie bei II), 0,7 „ Kieselsäure mit Kohle geschmolzen. — Durch den Zusatz von Kiesel säure sollte ein Bisilicat entstehen, welches dann 57,613 % Kieselsäure, 25,926 „ Kalk, 16,461 „ Thonerde enthalten mufste. Aus dieser Schmelze resultirte ein Phosphor eisen, welches 76,961 % Eisen, 22,271 „ Phosphor, 0,874 „ Silicium enthielt, und eine Schlacke von nachstehender Zusammensetzung: 64,313 % Kieselsäure, 20,118 „ Thonerde, 3,064 „ Eisenoxydul, 11,350 „ Kalk, 0,210 „ Magnesia, 0,589 „ Phosphorsäure gleich 0,2572 % Phosphor. Nach der Trennung von Eisen und Schlacke, die so weit wie nur möglich ausgeführt wurde, ergab sich das Gewicht des Regulus zu 2,16 g, anstatt 2,39 g, und das der Schlacke zu 4,59 g, anstatt 2,44 g. Die Gewichtszunahme der Schlacke deutet schon an, dafs dieselbe eine grofse Menge Tiegel masse aufgenommen haben mufs, was durch die Analyse, welche eine erhebliche Vermehrung von Kieselsäure und Thonerde zeigt, bestätigt wird. Die theor. in 2,39 g Eisen enthaltene Quantität Phosphor ist 0,6549 g und die, durch die Analyse ermittelte 0,5323 g. Es müfsten also, wenn keine Verflüchtigung von Phosphor stattgefunden, die fehlenden 0,1226 g in der Schlacke enthalten sein. Letztere zeigt einen Phosphorgehalt von 0,2572 %, was auf 4,59 g 0,0117 g macht. — Es sind somit also 0,1109 g Phosphor, oder 16,93 %, als effectiv verloren zu betrachten. Versuch IV wurde mit einem Kalkzuschlag von 1,16 g kohlens. Kalk = 0,63 CaO zu 1,74 „ Schlacke und 5 „ Eisenphosphat gemacht, und sollte die Schlacke