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Ludwig van Beethoven (1770- 1827) Sinfonie Nr. 6 F-Dur (Pastorale), op. 68 Ludwig van Beethovens Sinfonie in F-Dur, die „Pastorale“ genannt, weist mit ihrer Überschrift, mit den erläuternden Satzhezeichnungen die Phantasie des Hörers in ganz bestimmte Bahnen, sie grenzt also an die Programmusik an. Sie sagt außerdem etwas über den Komponisten aus: der sie schrieb, war ein Jünger Jean Rous6eaus, jenes französischen Philosophen, dessen Ruf „Zurück zur Natur“ sich in Beethovens Ausspruch „Mir geschieht nur dann'wohl, wenn ich in der freien Natur bin“ wiederholt. In dieser, seiner sechsten Sinfonie, setzt er seine Naturverbundenheit in Töne um. Im ersten Satz erleben wir das „Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande“. Auf ihn trifft besonders zu, was der Komponist von der ganzen Sinfonie behauptet, sie sei „mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei ’. Im zweiten Satz aber, der „Szene am Bach“, hören wir das Wasser murmeln (in den Begleitstimmen), und am Schluß stimmen gar die Vögel ein lustiges Terzett an, Nachtigall (Flöte), Wachtel (Oboe) und Kuckuck (Klarinette.) Der dritte Satz, das Scherzo, schildert das „Lustige Zusammensein der Landleute“. Die Mädchen eilen zum Tanz herbei, die Kirmesmusikanten spielen auf (und blasen auch einmal einen falschen Ton), nach einem Trompetensignal beginnt der Tanz, ein kräftiger Walzer mit Stampfen und Jauchzern. Auf dem Höhe punkt wird innegehalten. Ein Uberleitungssatz kündet „Gewitter, Sturm“. In der Ferne grollt der Donner. Ängstliches Durcheinander. Dann bricht auch schon das Wetter los. Der Donner rollt, die Blitze zucken, der Regen rauscht. Nach dem sich da« Unwetter verzogen hat, atmen Mensch und Natur auf, befreit und erquickt zugleich. Ein Dankgebet steigt zum Himmel und ein Flötensolo leitet ohne Pause über zum Schlußsatz: „Hirtengesang. Frohe Gefühle nach dem Sturm“. Die Sonne scheint wieder. Dankbar freut sich der Mensch der holden Natur. Diese Gefühle darzustellen, diese Stimmungen widerzuspiegeln, ist die Absicht des Komponisten. Richard Strauß (1804-1949) Don Quichotte, Phantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters (frei nach Cervantes) „Don Quichotte. Phantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charak ters für großes Orchester“ nannte Richard Strauß sein am 29. 12. 1897 be endete« opus 35. Der Komponist war damals 33 Jahre alt. Als Operndrama tiker war er — außer „Guntram“ — noch nicht in Erscheinung getreten, doch innerhall) der programmatischen Orchestermusik hatte er sich eine ungewöhn liche Meisterschaft der virtuosen Instrumentierung angeeignet und (nach den vorausgegangenen sinfonischen Dichtungen „Don Juan“, „Tod und Verklärung , „Till Eulenspiegel“ und „Also sprach Zarathustra“) eine Erfahrung, die kaum ein anderer Komponist seiner Zeit aufzuweisen hatte. Nach dem bekannten Roman des spanischen Dichters Cervantes schildert Strauß in 10 Variationen ungemein plastisch und bildhaft die Abenteuer des „Ritter« von der traurigen Gestalt“. Das Solocello verkörpert die Titelfigur (1. Thema),