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s Lo Ki s ff lerne von ihr" noch keine Nutzanwendung und machte auch ohne Schwierigkeiten Ich hatte den Blinddarm bereits frei- nun das entzündete Organ entfernen. Aerzte nicht die Möglichkeit einer Un gefürchtet hätten, würde ich die Opera- geführt haben. Aber die Kollegen bs- AnLfihetikum selbst die ersten Schnitte, gelegt und wollte Wenn die anderen sicherheit der Hand tion auch zu Ende zur Ameise und gezogen. Sparsam. Mas auf meine Humor. „Nun, Heinrich, trinken Sie noch ein Kosten," sagte ein Herr, als er die Bar fahlen mir, innezuhalten und drohten, das Zimmer zu ver lassen, falls ich auf meinem Vorhaben bestände." In Neu- yorker Aerztekreisen behandelte man die Angelegenheit mit einem Achselzucken und behauptet recht zutreffend, diese Selbst» operatwn und ihre Publikation beweise nur Sinn für eine ziemlich vulgäre Reklame. Die Ameisen im Salon. Das berühmte Puezzlespiel, das noch vor wenigen Monaten den schönen Pariserinnen die Mußestunden verkürzte, ist in den Abgrund der Vergessen heit versunken; die eleganten Damen, die mit einer wahren Leidenschaft Stunden damit verbringen konnten, die kleinen Steine zu Figuren zusammenzusetzen, sind jetzt rettungslos der Anziehungskraft einer neuen Modelaune erlegen. Wenn man in Paris den Salon einer schönen Frau betritt, so wird män die Dame in acht von zehn Fällen vor einem kleinen Glaskasten sitzen sehen, in dem es eifrig kribbelt und krabbelt: das ist der Ameisenhaufen, mit dem sich heute jede Frau von Welt beschäftigen muß. Woher diese seltsame .Laune so plötzlich gekommen ist, wird man wohl nie ergründen- aber sie ist da, sie beherrscht ganz Paris, jede Dame muß ihren Ameisenhaufen haben. In letzter Zeit sind die geist reichen Schriften des berühmten Entomologen F. H. Fabre in den Salons sehr populär geworden, und das mag viel leicht eine Erklärung für das plötzliche Auftauchen dieser seltsamen Sitte sein. In dem kleinen Glaskasten ist ein richtiges Nest lebender Ameisen beisammen, unt Eiern und unzähligen Insekten, und man starrt stundenlang auf die fleißigen, kleinen Tierchen, die da unermüdlich am Werke sind, ihren Bau zu vergrößern und in Ordnung zu halten. Natürlich ist es bereits zu Wettkämpfen zwischen den Ameisen besitzerinnen gekommen, man vergleicht die Bautätigkeit der eigenen Ameisen mit denen der Nachbarin, es bilden sich Parteien, von denen die eine diese Ameisenart und die an dere jene für die fleißigere und tüchtigere hält, kurz, die Ameisen tragen mancherlei Kurzweil und Anregung in den Salon. Aber einstweilen genießen die Pariserinnen das Schauspiel der fleißigen Tierchen nur als ein reizvolles Phänomen; der sonst so rege Nachahmungstrieb der Mode damen scheint -vor den Ameisen leider zu versagen. Sie haben jedenfalls aus dem Bibelwort: „Gehe hin, du Fauler« Ein Arzt, der sich selbst operiert. Durch ein verwegenes Experiment machte der Chefarzt und erste Chirurg des städti- schen Krankenhauses von San Franzis«, Dr. Bertram Alden, in Amerika kürzlich viel von sich reden: er hat nämlich den Versuch unternommen, an sich selbst eine Blinddarm- operatton auszuführen, und hätte die Operation auch ganz zu Ende geführt, wenn seine Freunde nicht eingegriffen und ihn daran verhindert hätten. Dr. Alben behauptet, mit diesem chirurgischen Wagnis bewiesen zu haben, daß die Rückenmarksanästhesie, deren er sich bediente, die Sinne keineswegs abstumpft, und daß ein geschickter und kaltblütiger Chirurg sich selbst operieren kann. Das Experiment fand in Gegenwart von zwei Kollegen des Chirurgen statt; Dr. Thomas O'Connor und Dr. Mardis wohnten dem Vorgänge bei. Dr. Alden begann dis Operation und hatte sie nahezu vollendet, als Dr. Mardis eine Komplikation befürchtete und erklärte, er würde das Zimmer verlassen, wenn Dr. Alden von der Fortsetzung seines Versuches nicht ablasse. ,Zch hätte die Operation vollkommen allein zu End« ge führt," äußerte sich Dr. Alden. „Ich injizierte mir daS betrat, wo sein Portier gerade einen Schnaps hinuntergoß. -»Nee, nee, Herr," erwiderte der biedere Hüter des Hauses, „ick habe jenuch; allzuville trinken iS nich jut; aber Se können ja den bezahlen, den ick eben jetrunken habe." sunden, die, gelernte Schwester, es vorzüglich verstand, mit der eigensinnigen Kranken fertig zu werden. Auch sie wurde hundertmal am Tage aufgefordert, fortzugehen und ja nicht wiederzukommen, auch sie konnte der Kranken nichts recht machen und wurde von ihr mit der Kohlenschaufel bedroht. Aber das alternde Mäd chen tat unberrrt seine Pflicht und versuchte immer wieder, durch sanftes Zureden den Widerstand der kranken zu beseitigen. Allmählich gelang es ihr. Da kam ein neuer Schlag für die alte Frau. Ihre schöne, behagliche Wohnung, von deren Fenstern sie den ganzen Markt überblicken und an dem bewegten Leben der Menschen sich ergötzen konnte, wurde ihr gekündigt. Vierzig Jahre hatte sie darin gewohnt und war wie verwachsen mit den Räumen. Nun mußte sie aus ziehen und, da die Auswahl an Wohnungen in der Leinen Stadt gering war, eine düstere Etage in enger Straße beziehen. Nun ging das Leiden erst recht an. Sie konnte sich an die fremden Räume nicht gewöhnen und lang weilte sich tödlich. Die gegenüberliegenden Häuser nahmen ihr Luft und Sonne weg und wollten sie schier erdrücken. Lamentierend lief sie von Zimmer zu Zim mer, verlangte unaufhörlich, „nach Hause gebracht zu werden", um dann stets in jammervolles Weinen aus zubrechen, wenn ihr nicht gewillfahrt wurde. Es war ein trostloser Zustand, der nach Aussage des Arztes bei dem körperlichen Gesundheitszustände, dem guten Appetit und festen Schlafe der alten Frau noch Jahre andauern konnte. Die Erben wollten fast vergehen vor Ungeduld. Alle brauchten Geld. Der eine wollte bauen, der andere das Geschäft vergrößern, des dritten Sohn sollte studieren, eines anderen Tochter zur Sängerin aus gebildet werden. Aber alle Hände waren gebunden, denn das zu erwerbende Vermögen durfte nicht ange- rührt werden, nicht einmal der Ueberschuß an Zinsen. Der ZinS wurde wieder zum Kapital geschlagen. Nie mand hatte Nutzen oder Freude von dem Gelde. Die Ver walter am wenigsten. Sie wurden mit mißtrauischen Augen scharf beobachtet. Der am Orte lebende älteste Sohn hatte die Geldschatulle, der älteste Schwiegersohn, Ler Gerichtsbeamter in einer Nachbarstadt war, die Schlüssel dazu in Verwahrung. (Fortsetzung folgt.)