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Illi»»»»»»' sa vpke rrti'st. U6 1111111111111111S rdrer ^rt — k«i>. >, rollen 'rommcln; nnrn EI» W 381 este frischen !i>ib»tt, I'llfilch, stgLnf« larden, »Shner, , brat« illltter. troffen. We. Nr. 7S Srtlave zum kiuer Tapeblott Mittwoch, örn 27. März 192- hat Liepnch versagt! Dem „Boten ans dem Riesengebirge" entnehmen wir die folgenden interessanten Ausführungen: „Die Anforderung der Berliner Kriminalpolizei ist auf feden Fall zu begrüßen. Die Kritik an dem Verhüten der Be hörden verschärft sich von Tag zu Tag. Torheit wäre es natür lich, wie es in Berliner Blättern geschehen ist, irgendeiner Stelle den Vorwurf machen zu wollen, daß sie aus Respekt vor der gräflichen Familie nicht milder erforderlichen Entschie- Die Behörden, Staatsanwaltschaft wie Krimi- . sind, das muß einmal mit aller Deutlichkeit auLge- w erden, viel zu spät t« Jannowitz t« Tätigkeit getreten. Die Tat war abends um 10 Uhr geschehen. Erst am nächsten Tage mittags gegen 12 Uhr trafen fast gleichzeitig di« Lieg- nitzer Kriminalbeamten im Auto und die Vertreter der Hirschberger Staatsanwaltschaft mit dem Zuge in Jannowitz ein. Inzwischen waren vierzehn kostbare Stunden verstrichen. > Sind in dieser Zeit irgendwelche Spuren verwischt worden? Wir wissen es nicht, haben auch keinen Verdacht nach jener' Richtung. Aber die Justizbehörden dürfen sich, wenn die Un tersuchung eines Schwerverbrechens so schleppend und zögernd in Gang kommt, nicht über die Gerüchte von verbrannten Briefen und UMchem mehr, die umlaufen und auch bereits in auswärtigen Blättern wiedergegeben sind, noch viel weniger über die scharfe Kritik, die ihr Verhalten gesunden hat, wundern. , Die Verschleppung ist, das steht ja nun fest, nicht zulebt auf das Verhalten der Jannowitzer Landjägerei zurückzufüh- ren. Sie hrt es, weil das Telephon bereits um 8 Uhr geschlossen war, unterlassen, noch in der Nacht die Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft anzufordern, und leider scheint die vorge setzte Behörde, die Landcskriminalpolizei in Liegnitz, dieses Verhalten billigen zu wollen. Sie läßt durch das halbamtliche Telegraphenbureau in sehr verschwommenen Worten Mitteilen, es sei damit zu rechnen, daß die Landeskriminalpolizei zu den Borwürfen Stellung nehmen wird, aber schon jetzt der Ansicht sei, daß der becreffende Landjäger richtig gehandelt hat. Mit dieser Auffassung wird di« Liegnitzer Kriminalpolizei aber wohl allein stehen. Das Telephon war geschlossen, gewiß. Aber war es wirklich auch für den Landjäger außer Betrieb? Wir glauben kaum. Der Postvorsteher würde sich, aus dem Schlaf getrommelt und von dem Verbrechen unterrichtet, wohl schwerlich geweigert haben, die Verbindung herzustellen. Wozu gibt es aber Bahn telegraphen, Bahntelephon, Radfahrer, Motorräder und Auto mobile? Keine noch so tiefschürfende und mit noch so vielen Protokollen und anderem Schreibwerk verbrämte Erklärung wird auch nur einen Menschen davon zu überzeugen ver mögen, daß es nicht möglich gewesen wäre, innerhalb einer Stunde die Staatsanwaltschaft in Hirschberg und die Polizei in Hirschberg zu benachrichtig. Allerdings ist die gut ausge rüstete tzirschberger Kriminalpolizei, die in einer, spätestens in zwei Stunden am Tatorte hätte sein können, > nicht zuständig. Und mag Hochwasser oder Feuer drohen: das heilige Gesetz der Zuständigkeit muß gewahrt bleiben. So wurde es glücklich Mittag des nächsten Tages, waren vierzehn Stunden, für die Erforschung des Tatbestandes vielleicht höchst wertvolle Stun den, verstrichen, ehe die allein zuständige Liegnitzer Kriminal polizei auf weiten, damals noch schwer passierbaren Wegen über Land in Jannowitz eintreffen konnte. Und die Hirschberger Staatsanwaltschaft? Auch für sie scheint es Automobile nicht zu geben. Sie ist verspätet benach richtigt worden. Aber gerade weil bereits sine bedauerliche möglicherweise folgenschwere Verschleppung zu verzeichnen war, wäre es, so sagt sich der Laienverstand, Aufgabe der Staatsan waltschaft gewesen, auf dem kürzesten und schnellsten Wege an den Tatort zu eilen und nicht abzuwarten, Lis zufällig ein Personenzug Verbindungsmöglichkeit schafft. Alles in allem: der behördliche Apparat hat alles eher denn einwandfrei funktioniert." Graf Christian Friedrich schweigt noch immer Die Familie de- Grafen scheint noch immer davon über- derrheit durchgegriffen hätte. Die Fehler, die hier gemacht zeuat zu sein, daß Graf Christian Friedrich an der Tat nicht worden find, entspringen aus einer anderen Quelle, aus der beteiligt ist. Die Aufklärung des Morde- wird jedoch erheb- Quelle der behördlichen Schwerfälligkeit und der behördlichen lich dadurch erschwert, daß di« gräfliche Familie Lei allen ihren . Zuständigkeit. Die Behörden, Staatsanwaltschaft wie Krimi- Angaben über intime Beziehungen einzelner Familienmitglieder nalpMzei tkgstttche Zurückhaltung > sprachen t wahrt, obwohl die UntersuchungSorganr, in der Annahme, daß sich hier ein« neue Spur finden lasse, gerade auf dies« Dinge be sonderen Wert legen. Charakteristisch ist, daß ein weibliches Mitglied der Familie Stolberg Briet« zu verbrennen versuchte, al» di« Hirschberger Polizei im Schloß gewisse Schriftstücke be schlagnahmen wollte. CS stellte sich heraus, daß es sich um Liebesbrief« älteren Datums handelte, die mit der Tat be stimmt in keinen Zusammenhang zu bringen find. So begreif lich «S auch ist, daß die Familie sich scheut, Fremden Einblick in ihre privatesten Angelegenheiten zu geben, so bedeutet es doch eine sehr starke Erschwerung für die Untersuchungsorgane. Diese halten «S begreiflicherweise für ihre Pflicht, der Frage nachzuavhen, ob nicht da» Motiv für den Mord an dem Grafen vielleicht gerade auf diesem privatesten Gebiet liegt. Die Leitung der kriminalistischen Ermittlungen in der Jannowitzer Mordaffüre ist von der Oberstaatsanwalt schaft Hrrschberg dem Berliner Kriminalvat Hoppe übertragen worden. Hoppe wird selbständig, aber im engsten Einvernehmen mit den tzirschberger Behörden, die weitere Un tersuchung mit den Beamten der Mordkommission durchführen. Die Schwierigkeiten für di« Berliner Kommissare sind sehr groß, weil seit 'dem Mordtage eine Woche verstrichen ist und bestimmte Spuren bereits verwischt sind. In der ersten Zeit nach dem Mord wäre, wie man jetzt hört, die Aufklärung des Verbrechens kinderleicht gewesen. Der Oberlandjäger, der in der Mordnacht versäumt hatte, die nicht zuständige Hirfchberger Kriminalpolizei oder die zuständige Liegnitzer Landcskriminal polizei telephonisch zu benachrichtig, hat erklärt, daß in Jan- ' .oitz das Telephon von 20 Uhr an gesperrt sei. Dazu erklärt »er Postdirektor von Jannowitz, daß in Jannowitz eine Unfall- hilss be teht und daß es jederzeit möglich gewesen sei, auch des Nachts sich mit der Post in Verbindung zu setzen und von dort aus Ge präche nach Liegnitz oder Hirschberg zu führen. Dis neueste in Hirschberg lebhaft diskutierte Theorie, daß bei dem Verbrechen in Jannowitz vielleicht Tötung auf Ver langen vorliegt, mit der Absicht, die zerrütteten Finanzen des Fideikommisses durch eine hohe Lebensversicherung zu sanieren, ist hinfällig geworden. Der Verwaltungsdirektor der Scol- bergschen Güter erklärte, daß zur Zeit der Tat eine Lebens versicherung überhaupt nicht bestanden hatte. Wird Graf Eberhard exhumiert? Bei dem Versuch der Berliner Kriminalisten, den objek tiven Tatbestand festzulegen, ergab sich seltsamerweise, daß das Buch, das der erschossene Graf Eberhard in den Händen hielt, plötzlich verschwunden ist. Es stellt sich nunmehr heraus, daß das Buch versehentlich mit der Leiche bestattet worden ist. Ta die Blutspuren in der aufgeschlagenen Seite zur Feststellung des Tatbestandes als Indizium von größtem Gewicht sind, wird angenommen, daß in den nächsten Tagen die Leiche des Grasen Eberhard exhumiert werden muß. «ei^e an» de« Akte« «erfchmaude»? Bet der ersten Untersuchung durch die Liegnitzer Kriminal, beamten wurden verbrannte Briefe vorgefunden und deren Reste beschlagnahmt. Diese halbverbrannten Briese, di« be schlagnahmt waren und Bestandteile der Akten bildeten, sind nun nach Meldungen aus Jannowitz verschwunden. Di« Lieg- nitzer Kriminalbeamten werden wahrscheinlich schon heut« darüber vernommen werden. Et« Fernfchuß? Nach der ,O. Z." hat der Leiter der Druckchen Versuchs anstalt für Handfeuerwaffen festgestellt, daß «S sich bei dem auf den Grafen Eberhard von Stolberg-Wernigerode abgegebenen Schuß offenbar nicht um einen Nah-, sondern um «inen Fern- schuß handelt. Ci"» sp'niscber Vzeanflug Die spanischen Flieger JglefiaS und Jimenex sind Sonntag nachmittag um 5,42 Uhr mit ihrem Flugzeug „JosuS del Gran Poder" gestartet, um einen Ozeanflug nach Südamerika zu versuchen. Di« Dauer der Reise wird auf SS Stunden geschätzt. Das Flugzeug trägt ein« Gesamtlast von 5260 Kilogramm. G Das Gelingen des spanischen TranSozeanfluge» Nach einer Meldung der „Nacion" au» Buenos Aires ist das Flugzeug,, Jesus del Gran Poder" über Brasilien gesichtet. Nach dieser Meldung wurde das Flugzeug um 2,36 Minuten brasilianischer Zeit über dem Flugplatz in Natal beobachtet. ES setzte seinen Flug in südlicher Richtung fort.. »Graf Zeppelin* über Nom Das Luftschiff .Graf Zevpelin", dar Rom gestern um 15,20 Uhr überflog, wurde von zahlreichen Flugzeugen um kreist und von der Bevölkerung, di« auf den Terrassen der Häu ser stand, lebhaft begrüßt. Heute früh um 8 Uhr war das Luftschiff über Kreta. Die Postbeförderung de» „Graf Zeppelin« Das Luftschiff „Graf Zeppelin" befördert auf seiner Orrentfahrt an Postsendungen vier Säcke. DaS Gewicht Vieser Postsendungen beträgt insgesamt 94 Kilogramm. Es find rund 8500 Briefe und etwa 7000 Postkarten. Schwere Zlugunsülle i« Hmerlka Ein au» der Richtung Neuhork kommender Ein decker stürzte gestern über dem Feldlager der Staats miliz in Mount Gretna (PennshWanien) ab. Die drei Insassen wurden getötet. G Der Fluglehrer der Martneluftschiffparkstatton in Pensacola (Florida) Leutnant Robert» und ein Flug schüler wurden getötet, al» ihr Flugzeug, da» sich startbereit auf dem Boden befand, von einem zweiten Flugzeug, da» gerade landete, gerammt und schwer beschädigt wurde. Beide Flugzeuge gerieten in Brand. Ein Flugschüler, der sich in dem zweiten Flugzeug be fand, wurde von brennendem Benzin übergossen und trug schwere Brandwunden davon. G Ein große» Land, und Wasserflugzeug vom St- korskithp, da» im Flugdienst der Curtiß-Luftfahrtge- sellschaft eingestellt und am Freitag morgen von Nor folk im Staate Virginia mit einem Piloten, -Wei Me chanikern und dem bekannten Geschäfts- und Sport», mann Raymond Finueane au» Rochester nach Neuhork aufgestiegen war, wird seither vermißt, Dutzende von